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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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Hier habt ihr nichts zu suchen! Los, raus hier! Wir woll’n unsere Ruhe ha’n.«
    »Wer sind Sie?« fragte Phil.
    »Ich bin der Hausmeister«, erwiderte der Betrunkene. »Ich heiße Floyd Cocomo. Ich bin Mr. Cocomo.«
    »Wo waren Sie während der letzten Stunden, Mr. Cocomo?«
    »Im Keller. In meinem Weinkeller. Bei meinen Flaschen.« Er ließ ein krächzendes Lachen vernehmen. »Is’ aber kein Wein darin. Sondern Rum. Und Whisky. Haha!«
    Mit dem Individuum war nichts anzufangen. Wir fragten ihn noch einiges, bekamen aber keinen Fingerzeig. Er hatte im Keller gesessen, getrunken und niemand gesehen, der nicht ins Haus gehörte. Floyd Cocomo wohnte im Apartment 55, also unmittelbar neben James Malloy. Aber da er seit zwei Stunden im Keller gezecht hatte, waren weder der Schrei noch sonst etwas an sein Ohr gedrungen. Cocomo wankte in seine Behausung.
    O’Haras Beamte trafen ein. Während der nächsten zwei Stunden durchsuchten wir das Haus vom Keller an aufwärts. Wir durchstöberten alle Wohnungen und fragten die Inhaber, alles jedoch ohne Erfolg. Niemand wollte etwas gehört oder gesehen haben. Daß sich James Malloy oder zumindest seine Leiche noch im Haus befinden mußte, davon war ich überzeugt. Die Lage des Flat House sprach dafür.
    Der häßliche jahrzehntealte Bau stand an der Ecke Remson Avenue/Fiatland Avenue im Herzen von Brooklyn.
    Die anderen Häuser waren ziemlich weit entfernt. Flat House und seine Umgebung konnten somit von allen Seiten gut beobachtet werden. Das aber erschwerte den Abtransport einer Leiche r’'gemein.
    Die Hintertür des Flat House war stets verschlossen. Durch die Haustür konnte der Mörder Malloy nicht geschleust haben, denn im ersten Stock wohnte eine etwa 70jährige Frau, die uns erzählte, daß sie die Abende am Fenster verbringe und die Straße beobachte. Sie hatte uns, den Lieutenant und seine Beamten kommen sehen. Sie hatte seit dem späten Nachmittag am Fenster gehockt und auch alle anderen gesehen, die gekommen und gegangen waren. Außer den Bewohnern des Hauses hatte sie einen Fremden bemerkt.
    Sie beschrieb ihn. Er hatte ungefähr zu der Zeit das Haus betreten, da Leila Paine den Schrei gehört hatte. Zehn Minuten später sah ihn dann die Alte verschwinden.
    »Das ist er«, sagte Phil, als wir wieder im Treppenhaus standen. »Wer sonst kommt für den Mord in Frage? Zum Glück ist die Beschreibung ausgezeichnet.«
    »Sie ist fast zu gut.«
    »Wieso?«
    »Ist es nicht komisch, daß ein Mörder so offen ein Haus betritt und so deutlich gesehen wird?«
    »Das ist ungewöhnlich, aber nicht unmöglich. Das Verhalten eines Verbrechers hängt v.on seiner Intelligenz ab.«
    »Sicherlich«, gab ich zu. »Aber so blöd ist wohl niemand.«
    O’Haras Beamte durchsuchten zu der Zeit gerade das 5. und oberste Stockwerk des Gebäudes. Außer Malloys Apartment und den Wohnungen von Leila Paine und Floyd Cocomo, die wir ebenfalls durchstöberten, gab es nur noch eine Tür.
    »Wohin führt sie?« fragte ich den inzwischen leidlich nüchternen Hausmeister.
    »Auf den Wäscheboden.«
    Phil stieß mich an. »Das ideale Versteck!«
    Einen Augenblick später turnten wir die Treppe empor und standen dann auf dem riesigen stockfinsteren Speicher, auf dem es keine elektrische Beleuchtung gab.
    Der Strahl unserer Taschenlampe glitt geisterhaft durch die Dunkelheit. Hier oben gab es viele Verstrebungen von Holzbalken, Latten und Pfählen.
    Während Phil den vorderen Teil durchforschte, tappte ich in die entgegengesetzte Richtung. Ich drehte den Lichtkegel auf, ließ ihn suchend umhergleiten, und dann…
    James Malloy — um keinen anderen konnte es sich handeln — hing über einem breiten Holzbalken. Er war tot.
    ***
    Bis zu ihrem frühen Tod hatte Mary Blackmann in völliger Abgeschiedenheit in ihrem winzigen Einfamilienhaus in Brooklyns 53rd Street gelebt. Sie war stets genügsam gewesen und hatte ihren Lebensunterhalt durch Schreibarbeiten für ein kleines Anwaltsbüro bestritten. Als Mary vor zwei Jahren starb, meldeten sich keine Verwandten mit Erbansprüchen. Das baufällige Einfamilienhaus mit den drei Zimmern blieb leer.
    Es verfiel mehr und mehr. Der Garten verwilderte. Anfangs spielten Kinder darin. Aber als Ratten einzogen und sich anderes Ungeziefer einnistete, traute sich niemand mehr hinein.
    Bis auf einen…
    Sam Fletcher war ein bärenstarker, aber einfältiger Tramp, der regelmäßig von Anfang November bis Ende Februar in New York zu überwintern pflegte. Während der
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