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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission
Autoren: Dan Abnett
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    »In den ersten sechs Monaten
des Jahres 772.M41, dem siebzehnten Jahr des Sabbatwelten-Feldzugs, mühten sich
die Kreuzzugstruppen unter Kriegsmeister Macaroth, die Gewinne, die im Winter
errungen worden waren, zu konsolidieren und nutzbar zu machen. Eine
Vorherrschaft im entscheidenden Cabal-System schien nun möglich, vor allem dank
der Nachschublinien — den sogenannten »Siegesadern« —, die infolge der
erfolgreichen Gefechte auf Gigar, Aondrift Nova, Tanzina IV, Phantine und der
gewaltigen Rüstungswelt Urdesh etabliert worden waren. Doch die berüchtigte
Festungswelt Morlond hielt noch immer stand, und Berichte legten nah, dass
Urlock Gaur — der, wie es schien, nach dem Tod von Archon Nadzybar auf Balhaut
oberster Heerführer der Truppen des Erzfeinds geworden war — im
Carcaradon-Sternhaufen Truppen für einen neuerlichen Gegenangriff massierte.
Außerdem war der Imperiale Kreuzzug an der zentrumswärtigen Flanke starken
Angriffen von Chaos-Heeren unter Führung von Anakwanar Sek, Shebol Rothand und
Enok Innokenti ausgesetzt, drei von Gaurs fähigsten Kriegsführern.
    Mit dem für ihn typischen
instinktiven Gespür und gegen den Rat seines gesamten Stabs teilte Macaroth das
Kreuzzugsheer unter seinen besten Generalen auf. Die Neunte Armee unter
Marschall Humel wurde nach Enothis geschickt, um der Bedrohung durch Seks
Truppen Einhalt zu gebieten. Die Achte und Sechste Armee unter dem Befehl von
General Kelso und Ordensmeister Veegum von der Silbergarde wurden zur
Khan-Gruppe geschickt, um Innokenti zu verfolgen, während die Siebte unter
Marschall Blackwood tief in Richtung Zentrum nach Belshiir Doppelstern und
Alpha Madrigo vorstieß. Marschall Bulledin, der die Zweite Armee befehligte,
bekam den Befehl, die randwärtigen Nachschublinien bis nach Urdesh zu halten
und zu schützen.
    Macaroth selbst setzte die
Offensive mit der Ersten, Dritten und Vierten Armee weiter in Richtung Morlond
fort, um sich, wie der Kriegsmeister es ausdrückte, »mit Gaur in dessen eigenem
Hinterhof herumzuschlagen.«
    Viele Gegenstimmen wurden laut.
Vor allem die Flottenkommandeure glaubten, Macaroth habe das Wagnis des Angriffs
auf das Cabal-System nur mit viel Glück und knapper Not überstanden und sahen
ihn nun ein noch viel größeres Risiko eingehen. Andere Generäle drückten ihre
Unzufriedenheit aus, bei der Vergabe der Armeekommandeursposten übergangen
worden zu sein. Marschall Van Voytz hatte gehofft, die Führung über die Fünfte
Armee zu bekommen, doch die wurde Luscheim zusammen mit der Aufgabe übertragen,
Macaroths Vorstoß nach hinten abzusichern. Stattdessen bekam Van Voytz eine
Streitmacht in Brigade-Stärke, die nominell der Fünften Armee angehörte, und
wurde nach Aexe Cardinal geschickt, einer Imperiumswelt, die während der
gesamten Zeit der Chaos-Herrschaft über die Sabbatwelten ausgehalten hatte.
Dort erwartete ihn die wenig beneidenswerte Aufgabe, einen Grabenkrieg zu
beenden, der dort seit vierzig Jahren tobte ...«
     
    — aus Geschichte der Späten
Imperialen Kreuzzüge



 
     
    PROLOG
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    »Es gibt drei Dinge, die ein Aexegarier
    gut kann: lieben, Krieg führen und
    den Imperator verehren. Von diesen
    dreien können wir das Kriegführen am
    besten. Wir tun es seit Jahren. Ich glaube,
    Sie werden feststellen, dass wir in dieser
    Hinsicht den Bogen raushaben.«
     
    — Leonid Fep Krefuel,
    Hoher Sezar von Aexegary

 
     
     
     
    Brunsgatte erhob sich rings um
ihn wie ein konfuser Traum. Er war müde von der langen Eisenbahnfahrt, und da
die Reise nach Westen führte, war das Wetter zunehmend schlechter und nasser
geworden, also schmerzte der Nagel in seinem Oberschenkel jetzt rheumatisch. Er
hatte sich abzulenken versucht, indem er noch einmal die Marschbefehle
durchging, aber im Fond der Limousine war es zu dunkel dafür. Stattdessen
lehnte er sich zurück, verschränkte die Hände über dem Bauch und beobachtete
die langsam vorbeiziehende Stadt.
    Der Abend dämmerte, und die
Straßenlaternen leuchteten bernsteinfarben unter ihren Milchglasscheiben. In
zwanzig Minuten würden sie kleine Sterne aus perlweißem Licht sein. Es regnete
in Strömen. Im Süden war der Regen eine einzige dunkle, verschwommene
Wassermasse unter den Wolken, die über dem Geschäftsviertel und den
Hafenanlagen Brunsgattes wogten und wallten.
    Die Limousine, glänzend schwarz
wie der Schuh einer Galauniform, war ein alter Ampara Furioso Vitesse und so
solide
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