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0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

Titel: 0276 - Die Phantome vom Gespenster-Kreuz
Autoren: Jason Dark
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im nächsten Augenblick einer schwarz verbrannten Maske ähnelte.
    Er schrie nicht mehr. Aus seinem Maul drangen wimmernde Laute, unterbrochen von schlürfenden Geräuschen einer verzweifelten Pein, die ihn zu ersticken drohte.
    Sein Körper verfaulte. Er besaß keine Kraft mehr. Die Beine konnten ihn nicht mehr halten, und so sackte er zusammen und kippte rücklings über die oberste Steinplattform hinweg, wobei er meinem Blick entschwand.
    Ich ging vor!
    Tatsächlich, ich konnte mich wieder bewegen, denn die Magie des Kreuzes hatte meine Fesseln gesprengt. Kein Strick hielt mich mehr fest, ich war endlich frei!
    Zeit zum Jubeln hatte ich nicht. Im Gegensatz zu Oberst Gunnerson hatten die vier Reiter die Attacke überstanden. Sie waren angeschlagen worden.
    Ich sah, dass sie ihre Pferde nicht mehr recht unter Kontrolle bekamen. Die Tiere stiegen auf der Hinterhand hoch, mit den Vorderhufen wirbelten sie in der Luft umher, und zwei dieser Phantome wurden abgeworfen, während die anderen beiden sich plötzlich als Feinde gegenüberstanden und aufeinander losgingen.
    Ich stand da und staunte.
    Noch immer strahlte mein Kreuz. Aber nicht mehr so intensiv wie sonst, die aktivierte Magie verflachte allmählich.
    Der Kampf begann.
    Die beiden Soldaten ritten aufeinander zu. Es war kein Laut zu hören. Gespenster, die einen wilden Reigen tanzten und die in einen von meinem Kreuz ausgelösten magischen Zeitstrom geraten waren, denn während sie ritten, materialisierten sie, bevor sie wieder zu Geistwesen wurden. Diese Umwandlung lief blitzschnell ab. Als die Waffen gegeneinander klirrten, befanden sie sich nicht im feinstofflichen Zustand. Sie waren existent, und ich hörte das helle Klirren, das mir bewies, keinen Traum zu erleben.
    Sogar eine Funkenspur entstand, und sie bildete einen Halbbogen, der sich in die Luft schraubte.
    Dann waren es wieder Gespenster.
    Ich riskierte einen Blick auf die beiden anderen. Mit ihnen war das gleiche geschehen, nur gingen sie zu Fuß aufeinander los und schwangen dabei ihre Schwerter. Sie schlugen auch gleichzeitig zu. Und sie trafen!
    Wie jeder von ihnen es schaffte, der Klinge des anderen auszuweichen, konnte ich nicht erkennen.
    Dafür ging es einfach zu schnell. Jedenfalls trafen sie, und plötzlich lösten sich zwei Köpfe von den Körpern, die wie Kugeln zunächst hochgeschleudert wurden, in der Luft kurze Zeit stehen blieben und dann zu Boden fielen, wobei sie und die Rümpfe in den feinstofflichen Zustand wechselten.
    Ich starrte in verzerrte Gesichter und nahm für einen Moment an, dass sich die Schädel wieder erheben wollten, um auf die Torsi zu gleiten, damit wieder neue Gestalten entstanden.
    Dem setzte ich einen Riegel vor. Mit einem gewaltigen Sprung hatte ich die Schädel erreicht und ließ mein Kreuz zweimal in Aktion treten.
    Vor mir im dunklen Gras verzerrten sich zwei schreckliche Gesichter. Halb feinstofflich, halb existent.
    Ich hatte sie genau im Augenblick der unheimlichen Verwandlung erwischt.
    Es war ihr Ende. Zurück blieb Staub. Wie so oft!
    Das Klirren der Schwerter riss mich herum. Noch immer kämpften die anderen. Sie hieben aufeinander ein, aus Kampfgenossen waren Feinde geworden, die keine Gnade kannten.
    Es war mörderisch. Ich könnte daneben stehen und abwarten, bis es sie erwischte.
    Einer fiel plötzlich. Er hatte einen mächtigen Schlag nicht mehr parieren können, landete am Boden und war für wenige Sekunden wehrlos. Sein Gegner drehte das Schwert. Die Spitze zeigte auf die Brust des anderen.
    Dann kam es von oben wie eine Ramme! Volltreffer!
    Im Augenblick der Rückverwandlung wurde das Wesen am Hals getroffen. Es war das Ende des dritten Phantoms.
    Und den Vierten erledigte ich. In den Rücken traf ihn mein Kreuz. Es war wie der Einschlag einer Bombe. Vor meinen Augen wurde die Gestalt zerrissen.
    Lautlos geschah dies. Kein Schrei erklang. Er starb stumm und für alle Zeiten.
    Der Fluch des Schwedenkreuzes existierte nicht mehr. Das Böse war vernichtet.
    Ich freute mich darüber, aber in den Kelch der Freude fiel ein Wermutstropfen, denn ich vermisste den Kommissar. Etwa 20 Minuten suchte ich nach ihm. Dann sah ich auf einem vom Mondlicht beschienenen Hang etwas Dunkles liegen. Eine menschliche Gestalt. Es war der Kommissar.
    Er wirkte wie ein Toter. Der Schweiß strömte mir aus allen Poren, ich bekam eine schreckliche Angst und atmete wenig später auf, als ich Wills verzerrtes Grinsen sah.
    »Sorry, John, aber…«
    »Schon gut, schon gut,
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