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Der heitere Polizeireport

Der heitere Polizeireport

Titel: Der heitere Polizeireport
Autoren: Karl-Heinz Wienke
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Vorwort
    Eigentlich habe ich mir schon vor langer Zeit und i m mer wieder geschworen nie ein Buch zu schreiben , in dem i r gendetwas von und mit der Polizei vorkommt; also auch keine Kriminalgeschichten oder Kriminalr o mane , und vor allem schon gar nicht s über die Zeit, in der ich selbst als Kriminalist und Schutzp olizist dabei war .
    Das, was ich selbst im Polizeialltag erfahren habe, und was, und wie darüber aber partiell in den Medien g e schrieben, berichtet oder gesprochen wurde, war oft so befremdend , dass sich Ereignisse bisweilen wie ein Märchen oder wie ein Horrortrip anhörte n und im Vordergrund nur irgendwelche Sensationen standen. Wie schwer es aber die Polizeibeamte n wirklich ha b e n, verschiedenerlei Ereignis in den Griff zu bekommen für ihr Gegenüber und für sich selbst, für ihr eigenes psychisches Wohlgefühl, blieb meistens unbeachtet. Allerdings : O kay, das gehört ja auch nicht in eine R e portage . Nein, an solchen Szenarien wollte ich mich nicht beteiligen. Gut, ich hätte mich ja anderweitig b e mühen können.
    Und nun habe ich mich nach langem Hin und Her, nach unzähligen Überlegungen, ob und warum, und warum ger a de jetzt, und überhaupt , dazu entschieden , meinen Schwur zu brechen, und doch ein Buch h e rauszugeben .
    Ich dachte, dass es an d er Zeit sei, dass jemand das In teresse und die Zeit aufbringt und mal darüber b e richte t, was die Polizeibeamte n heutzutage wirklich alles in ihrem oft knochenharten Dienst erleben kö n nen und müssen. Landläufig stellt sich jedoch die Arbeit der Po lizei eher eintönig, und wenn einmal a n ders, dann als gewaltbelastet dar, - so der Eindruck, der sich, wie ich oben angeführt habe, durch Presse, Film und Fernsehen aufdrängt.
    Oft jedoch zeigt sich der Arbeitsalltag der Polizei nüc h tern und von seine n lustigen Seiten.
    Mir geht es deshalb in diesem Buch nicht um die brut a len, gewalttätigen, unheilvollen, bedrohlichen, gefährl i chen oder t rostreichen Einsätze, sondern, um die Sku r rilen, Heiteren, O bskuren , U nglaublich en und M er k würdigen , denn z u den bedeutenden und hilfreichen Charaktereigenschaften eines guten Polizeibeamten gehört neben Mut, wachem Geist, Team fähigkeit, En t schlossenheit, Menschenkenntnis, Flexibilität und Au s geglichenheit, auch Sinn für Humor.
    Also habe ich mich dazu entschied en, und ich mache es sehr gern, und mit großer Freude, all das, was an amüsanten Erlebnissen in Erinnerungen, in Schrei b tischschubladen , Schuhkartons oder i n staubigen A k tenablagen schlummert, aufzufangen , und in einem Buch z u veröffentlichen, s o dass es für die Ewigkeit erhalten bleibt – ich hoffe es zumindest.
    U nd alles das, was in diesem Bu c h protokolliert is t , hat sich auch zugetragen - m anches vielleicht nicht genau so , wie es er zählt wird. Daneben hat aber auch vielerlei , was hier g e schrieben steht, einen tiefen Sinn, wenn es auch gelegentlich unsinnig erscheint.
    Nun wünsche ich Ihnen eine amüsante Zeit und viel Ve r gnügen beim Lesen, denn Lustige s im Alltag, auch in der Polizeiarbeit , ist die Zutat für ein g lückverhe i ßendes Leben.
    Herzlichst,
    Ihr
    Karl-Heinz Wienke
    Polizeihauptkommissar a.   D.

DIE FÄLLE
    Der Alkoholtest
    Hans H. aus Cottbus musste gestehen, dass es ihm nicht so gut ging, als er sich kurz nach seinem Frühstück gegen 14 Uhr einer operativen Polizeikontro l le unterziehen musste. Da hielt ihn doch, als er mit se i nem Fahrrad durch die Sprem (Spremberger Str a ße - eine Flaniermeile im Cottbuser Stadtzentrum mit Ra d fahrverbot) in Richtung Teestube Oblomow fuhr, ein noch recht junger, gemütlich spazierender Ordnung s hüt er an und fragte ihn mit sächsischem Di a lekt: »Äh, HALT, HALT! Äh, h amse v‘ leisch …  escha … Alk o hol getrunken?«
    »Nee«, sagte Hans H. , » n ur Tee. « Dem Blick des Pol i zeibeamten entnahm er, dass dieser ihm nicht glaubte und schon lud dies er Hans H. zum Röhrchenpusten ein, was aber heutzutage gar kein Röh r chen mehr ist, also so ein rechteckiges Gerät mit Mun d stück – man nennt es im Polizeifachhandbuch ein Alkoholtester Dr ä ger 7410 – wie auch immer . Jedenfalls musste Hans H. da hinein pusten, wobei der Polizeib e amte plötzlich eine für ihn sehr seltsame Anwandlung b e kam, denn er japste blitzartig in einem Atemzug: » We i ter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, Stopp! «
    Hans H. war nun erst mal fertig mit sich und dem Pusten – kö r perlich und auch
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