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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten
Autoren: Claudia Kern
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polsterlose Bett des Maa'ors handelte.
    »Sieht gut aus«, stimmte er zu. »Es wird ein bisschen eng für uns alle, aber es sollte gehen. Stell es dort ab.« Pieroo lud das Gestell neben der Zeltplane ab. Man hatte die Glaswände an den Seiten vom Stoff gelöst, sodass er nur mehr in der Mitte von dem Antennenmast gehalten wurde. Yuli und Samtha waren dabei, mit Messern den unteren Rand zu perforieren, um nachher ein Seil hindurch zu ziehen. So sollte etwas entstehen, das Tek als »großen Beutel« bezeichnet hatte.
    Pieroo machte sich daran, das Drahtgestell zusätzlich abzusichern und nach Teks Angaben mit einigen Seilen am Zelt zu befestigen. Fiigo saß interessiert auf seiner Schulter und knabberte an einer Frucht, die er zwischen den Pfoten hielt. Tek sah zu den nun offen liegenden Treibhausbeeten, auf denen sich bereits der erste Frost bildete. Die Zeit schien schneller zu vergehen als je zuvor und die Konstruktion wurde einfach nicht fertig. »Fertig!«, rief Samtha in diesem Moment.
    Tek drehte sich erleichtert um. Der riesige Beutel hing schlaff an dem Antennenmast, von dem Pieroo die Quergestänge abmontiert hatte. Ein Seil zog das untere Ende zu einer schmalen Öffnung zusammen. Er sah beeindruckend aus, aber Teks Gedanken wandten sich bereits dem nächsten Problem zu. Er wusste nicht, wie lange es dauern würde, den Ballon mit Gas zu füllen. Und ob er dicht war…
    ***
    Ein Meer aus nackten Leibern bedeckte die Treppe der Residenz. Es wogte vor und zurück, zerquetschte einige und warf andere weiter nach vorne, wo sie sich mit ihrem ganzen Körper gegen die verschlossene Tür stemmten. Sie kannten keine Müdigkeit und keinen Schmerz, schleuderten sich so lange dagegen, bis ihre Knochen brachen und sie unter dem Strom begraben wurden.
    Einer der Frosen, ein großer breiter Mann mit gefrorenem Körper und aufgedunsenen Gesicht wurde von dem Meer ausgespien. Er taumelte wie im Wahn umher, hämmerte seinen Schädel und seine Fäuste gegen die Wände.
    Um ihn herum riss der Rhythmus der donnernden Angriffe gegen die Tür nicht ab. Niemand beachtete den Frosen, bis sein Kopf plötzlich krachend in der Wand verschwand.
    Der Rhythmus veränderte sich, wurde langsamer. Einige Frosen drehten sich um und beobachteten den großen Mann, der seinen Kopf aus dem Loch zog. Splitter ragten aus seiner Stirn.
    Er griff mit beiden Händen an den Rand des Lochs und riss mit einem heftigen Ruck einige Bretter aus der Wand. Dann schob er sich taumelnd in die Dunkelheit, die dahinter lag.
    Andere folgten ihm.
    ***
    Matt hätte ein Jahr seines Lebens gegen eine Stunde Schlaf getauscht.
    Bleierne Müdigkeit legte sich über seinen Körper. Nur der Schmerz, den jeder Schlag gegen die Barrikaden auslöste, und der tosende Lärm der Frosen hielten ihn wach.
    Si'Logah war bereits zusammengebrochen und lag mit geschlossenen Augen auf dem Boden. Seine Hände hatte er auf die Ohren gepresst.
    Jetzt stemmten sie sich nur noch zu dritt gegen den Feind vor der Tür.
    »Ich halt das nicht mehr aus!«, schrie der Maa'or plötzlich. »Hört mit dem Lärm auf. Haut endlich ab!«
    Er sackte zusammen und schlug hilflos mit den Fäusten auf den Boden. »Tut doch was…«
    Chorge riss ihn am Kragen hoch und warf ihn gegen ein Regal. Seine Stimme zitterte vor Wut. »Ich hab dich immer beschützt. Jeden Schiit hab ich von dir ferngehalten. Wegen dir habe ich meine Männer verrecken lassen. Ich werde nicht zulassen, dass sie umsonst gestorben sind, nur weil du zu feige bist. Hast du das verstanden?«
    Er schlug dem Maa'or die flache Hand ins Gesicht. »Also reiß dich zusammen!«
    Der Bürgermeister antwortete nicht, sondern wandte sich einfach stumm von dem Kommandanten ab und presste seinen Körper gegen das Regal.
    In seinen Augen flackerte es. Matt fürchtete, dass er den Verstand verloren hatte.
    Der tosende Lärm ließ nach, ohne ganz abzubrechen. Der Druck auf die Tür wurde geringer.
    »Was passiert da draußen?«, fragte Chorge nervös. »Wieso hören sie auf?«
    »Vielleicht müssen sie sich abkühlen. Sie sind schließlich schon eine ganze Weile hier oben.« Er legte dem Bürgermeister eine Hand auf die Schulter. »Ruh dich aus. Chorge und ich machen hier weiter.«
    Der Maa'or schüttelte den Kopf. »Das wird nicht nötig sein«, sagte er mechanisch und deutete mit ausgestrecktem Arm nach vorne. »Sie sind hier.«
    Matt sah in den Gang und erstarrte. Auf der Treppe stand ein Frosen.
    »Es funktioniert!«, schrie Tek und warf die leere
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