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026 - Stadt der Untoten

026 - Stadt der Untoten

Titel: 026 - Stadt der Untoten
Autoren: Claudia Kern
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Gasflasche weg. Samtha und Yuli drehten die nächsten Ventile auf. Zischend entwich das Gas in den sich aufblähenden Ballon.
    Pieroo betrachtete staunend den großen schwebenden Sack. Den nackten Antennenmast in seinem Inneren hatten sie bereits entfernt; der Ballon wurde jetzt von mehreren Leinen auf dem Dach gehalten. Auf dem Metallgestell direkt unter der Öffnung stand Tek und entleerte die Gasflaschen ins Innere der Hülle.
    Pieroo fragte nicht, wie das alles funktionierte, weil er wusste, dass er die Antwort ohnehin nicht verstehen würde. Er reichte einfach nur die Gasflaschen nach oben und wartete darauf, dass der Ballon sich vollends aufblähte.
    Tek sah zu ihm herab. »Wir haben nur noch vier Gasflaschen. Geh doch bitte zu Maddrax und lass dir die drei geben, die er mitgenommen hat. Das zusätzliche Gas sollte reichen, damit der Ballon unser Gewicht aushält.«
    Pieroo nickte. »Okee.«
    Er ging auf die Tür zu, die in die unteren Stockwerke führte. Seine Gedanken beschäftigten sich mit dem Ballon. Tek hatte ihm erklärt, dass das Gas leichter als Luft war und deshalb den Ballon zum Fliegen brachte. Doch wenn das stimmte, warum flogen dann die Flaschen nicht, in denen sich das Gas befand?
    Der Hüne schüttelte den Kopf. Das ergab keinen Sinn.
    Er griff nach dem Türknauf, aber im gleichen Moment wurde die Tür aufgerissen. Ein Frosen taumelte ihm entgegen!
    Matt erkannte den Frosen, der schwerfällig die Treppe herunter kam, trotz des entstellten Gesichts. Jochim, dachte er. Selbst im Tod machst du mir noch Ärger.
    »Ich dachte, es gibt nur einen Zugang«, wandte er sich an Chorge. »Wo kommt der her?«
    Der Kommandant hob hilflos die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    Ein Scharren und Klopfen hinter den Wänden beantwortete Matts Frage. Die Lüftungsschächte des alten Gebäudes! Irgendwie war es den Frosen gelungen dort einzudringen.
    Er riss eine Gasflasche vom Boden hoch, öffnete das Ventil ein winziges Stück und hielt Chorges Fackel daran. Sofort flackerte eine kleine blaue Flamme am Ventil auf. Hastig erklärte er dem Kommandanten die nötigen Handgriffe.
    Jochim hatte den Gang erreicht und bewegte sich auf sie zu. Würmer hingen aus seinem Mund und von seinen Fingerspitzen. Ein zweiter Frosen tauchte auf dem Treppenabsatz auf.
    »Wir müssen zum Dach durchbrechen! Hilf Si'Logah! Ich kümmere mich um den Maa'or!«
    Chorge nickte und hockte sich neben den Minenbesitzer. Er löste dessen verkrampfte Hand, zuckte zusammen und sah Matt an.
    »Er ist tot«, sagte er verstört. Der Maa'or drehte sich um. »Keine Flotte für dich, mein Freund.« Er klang vollkommen gelassen, als würde ihn nichts berühren, was um ihn herum passierte.
    Matt und Chorge traten zu ihm, die Gasflaschen in der Hand. Der Kommandant nahm den Arm des Maa'ors und nickte Matt zu. »Bereit«? »Bereit.«
    Gleichzeitig drehten sie die Ventile auf. Ein Feuerstrahl wie aus einem Flammenwerfer schoss aus den Flaschen hervor. Die Luft schien zu kochen.
    Jochim drehte sich in dem Strahl und brach zusammen. Schwarzer Ruß bedeckte den Boden rund um seinen brennenden Körper.
    Matt drosselte das Ventil wieder, um Gas zu sparen. Er wusste nicht, wie lange die Flasche halten würde. Chorge schien jedoch keine Bedenken zu haben. Er
    zog den Maa'or mit sich und schwenkte die Flammen der Treppe entgegen. Sie leckten an den Wänden, setzten Ölgemälde und Wandteppiche in Brand. Die Hitze war beinahe unerträglich.
    Die beiden Frosen auf der Treppe fingen Feuer, taumelten zurück. Matt sprang über sie, öffnete sein Ventil erneut und strich mit dem Feuerstrahl über drei weitere Angreifer hinweg. Es begann bestialisch nach verbranntem Fleisch zu stinken.
    Chorge schloss würgend auf. Seine Augen tränten. Matt erreichte als Erster das oberste Stockwerk. Er drosselte den Strahl, der die Luft um ihn herum wabern ließ.
    Der Anblick raubte ihm den Atem.
    Es waren Hunderte, die sich vor ihm aus dem Gang schoben und wie eine lebende Wand nach vorne rückten! Matt richtete den Strahl mitten in sie hinein, drehte das Ventil bis zum Anschlag auf.
    Die Frosen fielen, einige stumm, andere mit schrillem Kreischen. Die Treppe zum Dach war hinter den qualmenden Körpern kaum noch zu erkennen.
    Immer mehr taumelten aus den Gängen. Sie waren überall.
    »Wir müssen zurück!«, schrie Chorge. »Es sind zu viele!«
    Der Feuerstrahl wurde schwächer. Matt dachte an die dritte Flasche, die noch unten im Gang lag. Schritt für Schritt wich er vor dem Meer
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