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0254 - Geister-Party

0254 - Geister-Party

Titel: 0254 - Geister-Party
Autoren: Rolf Michael
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Existenzen nicht mehr wechseln und auch keinen Nachschub mehr holen!«
    »Dann sprich den Zauber, Zamorra!« drängte Ullich. »Wir sind gleich da. Da vorne, diese Punker-Typen – das müssen sie sein!«
    Nicole riß entsetzt die Augen auf, als sie die bewaffneten Gestalten erblickte, die vor ihnen die Straße sperrten. Menschen oder Dämonen – von ihnen war keine Gnade zu erwarten. Die Knöchel des alten Möbius wurden weiß, so fest umklammerte er den Griff des Elbenschwertes.
    »Sprich die Worte, Zamorra!« drängte Michael Ullich. »Sonst haben wir keine Chance …«
    »Aber wenn es keine Dämonen sind …« versuchte der Meister des Übersinnlichen einzuwenden. In diesem Augenblick jedoch zeigten die Kreaturen des Asmodis ihre wahre Identität.
    Die Insassen des Wagens erkannten, wie die menschlichen Konturen langsam verschwammen. Was sich abzeichnete, glich den Wahnvorstellungen im Alptraum eines Wahnsinnigen.
    Die Dämonen waren dabei, ihre Höllengestalt anzunehmen, um das Opfer besser jagen zu können.
    »Es sind Dämonen!« rief Nicole Duval. »Du darfst nicht länger zögern, sonst ist es zu spät!«
    Doch das erkannte der Meister des Übersinnlichen selbst. Und so nahm er sich nicht die Zeit, seiner Gefährtin zu antworten.
    Seine Lippen formten die Worte, mit denen die Dämonen gezwungen wurden, den menschlichen Körper zu behalten.
    Für einen Augenblick glich die beginnende Metamorphose der Dämonen dem Krater eines Vulkans, in dessen glutflüssigen Rachen ein gewaltiger Wasserstrom abgeleitet wird.
    Vergeblich versuchten die Kräfte der Hölle, ihre Dämonenidentität zu erlangen. Verzweifelt bemühten sie sich, den verwundbaren, sterblichen Körper mit der dämonischen Substanz zu vertauschen.
    Doch es war zu spät. Professor Zamorra stieß pfeifend die Luft aus als er erkannte, daß seine Beschwörung Erfolg hatte. Die Dämonen waren nicht mehr unangreifbar …
    ***
    »Da hinten – da läuft er – das ist Zamorra! « rief Asmodis. Die in Richtung auf das Beaminster Cottage flüchtende Gestalt – das mußte er sein. Sofort befahl der Höllenfürst den Angriff.
    Die Dämonen schwärmten aus. Sie umkreisten das Opfer.
    Asmodis stieß ein wütendes Brüllen aus, als er durch die Augen seiner Gefolgsleute sah, daß er den Falschen jagen ließ.
    »Der Earl of Pembroke!« knirschte er. »Nun, er soll fühlen was es heißt, den Fürsten der Finsternis zum Narren zu halten. Tötet ihn. Zeigt eure wahre Gestalt, daß seine Seele, vor Grauen geschüttelt, den Körper verläßt! Werft seine Seele in den rotglühenden Staub vor Satans Thron und… aaaahhh! «
    Es war der Augenblick, in dem Zamorras Zauber wirksam wurde.
    Im gleichen Moment griffen die Gespenster ein, die vor den Dämonen geflohen waren, weil ein Angriff auf die Gefolgsleute des Asmodis sinnlos war.
    Sir Archibald fühlte sich emporgehoben. In rasender Geschwindigkeit schwebte sein Körper, getragen von der unheimlichen Kraft der Gespenster, in Richtung auf Beaminster Cottage.
    »Hinterher! Ihr müßt sie einholen!« befahl Asmodis. Die Dämonenrocker schwangen sich auf ihre Maschinen und rasten hinter dem Flüchtenden her.
    Nur noch wenige Yards. Die unheimlichen Gegner hatten zwar sterbliche Körper, aber immer noch ihre Dämonenkräfte.
    Und diese setzten sie jetzt voll ein. Sir Archibald sah mehrere Feuerbälle aus einer grellweiß schimmernden Substanz auf sich zurasen.
    »Das Ende! Das ist das Ende!« durchzuckte es ihn. Denn er konnte den Geschossen unmöglich ausweichen. Und in ihnen wohnte der Tod.
    Den Bruchteil einer Sekunde später wurde das Gelände in einen flammenden Lichtblitz gehüllt, als die Energiekugeln trafen.
    Für einen einzigen Herzschlag wurden vier Gestalten sichtbar. Sir Roderick und Lady Viviane hielten sich umklammert. Auch die beiden Poltergeister waren kurzzeitig zu erkennen.
    Während die dämonische Energie auf den Körper des Earl keine Auswirkungen zeigte, erkannte Sir Archibald, daß für seine Gespensterfreunde das Ende gekommen war.
    »Nein … nein…!« bebte es tonlos von seinen Lippen als er sah, daß sich die Konturen der vier Gespenster langsam auflösten.
    » Das Licht … das Licht … « hörte er die Stimme der Lady Viviane verklingen. » Die Erlösung … wir gehen ein in das Licht … wir sind entsühnt … das hohe Leuchten…! «
    Dann war alles vorbei.
    Lady Viviane, Sir Roderick of Fernbroke und die beiden Poltergeister Thomas und Jeremias brauchten nicht länger zu
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