Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0251 - Xorron - mein Lebensretter

0251 - Xorron - mein Lebensretter

Titel: 0251 - Xorron - mein Lebensretter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zerbrochenen Felsnase waren nicht alle in die Tiefe gestürzt, die meisten versperrten den Weg, so daß die Scott erst noch hinüberklettern mußte.
    Sie schaffte es mit Leichtigkeit, erreichte die freie Strecke und ging wesentlich unbeschwerter weiter. Zehn Minuten später hatte sie die Schlucht hinter sich gelassen. So etwas ging urplötzlich. Man erlebt das oft in den Bergen. Auf einmal treten die Felswände zur Seite oder verschwinden ganz, und der Blick fällt auf eine weite Ebene oder in ein Tal. So erging es Lady X.
    Sie stand da und schaute auf Hausdächer. Diese Bauten mußten zu dem kleinen Ort Billings gehören. Den Wildwasserfluß sah sie nicht mehr. Er war unterwegs in einer Felshöhle verschwunden, floß unterirdisch weiter und würde vielleicht überhaupt nicht mehr ans Tageslicht treten. Möglich war alles.
    Für einen Moment blieb sie stehen. Sie stand höher, als Billings lag. Ihr Blick glitt über die Dächer, aber auch über den grauen Himmel, der sich hoch über dem Dorf spannte. Die Wolkendecke sah ziemlich geschlossen aus. Ein Zeichen dafür, daß es sicherlich bald anfangen würde zu schneien. Auch war es kühler geworden. Plötzlich stutzte sie.
    Innerhalb der Wolkendecke hatte sich etwas bewegt, was dort nicht hingehörte. Der Dunst wurde zuerst durcheinandergewirbelt, bevor er sich verdichtete und eine andere Farbe annahm.
    Eine neue Wolke entstand. Eine unnatürliche. Und aus ihr schob sich etwas hervor.
    Zwei riesige Hände, die einen seltsamen Gegenstand umklammert hielten, den es in der modernen Zeit kaum noch gab und der mehr an das Pulverhorn eines Jägers aus früheren Jahrhunderten erinnerte. Es war ein Füllhorn. Pandoras Waffe!
    Und dieses Füllhorn wurde von zwei Händen gehalten, die es jetzt langsam umkippten und eine Brut des Schreckens entließen.
    Eingehüllt in Dampf und Qualm, fielen Skelette und schreckliche Monster der Erde entgegen. Sie hatten nur ein Ziel. Das kleine Dorf Billings!
    ***
    Ich befand mich in einer verfluchten Lage! Zwar saß ich in meinem Leih-Rover und hatte das Kloster auch verlassen, doch das half nicht viel, denn man hatte mir einen gefährlichen Aufpasser mit auf den Weg gegeben. Den Todesadler!
    Ich hatte keinen hundertprozentigen Beweis, daß Pandora mir den Vogel auf den Hals geschickt hatte, aber es lag auf der Hand. Und ich mußte sehen, daß ich ihn loswurde. Im Augenblick schwebte er mit ausgebreiteten Schwingen vor meinem Wagen. Er stand nicht in der Luft, sondern beobachtete mich und vollzog jeden Schlenker nach, den ich mit dem Rover ausführte.
    Ich konnte den engen Kurven und der Strecke, die ein starkes Gefälle aufwies, nicht ausweichen, denn es gab leider nur diesen einen Weg hinunter ins Tal.
    Zudem war die Straße feucht und genau dort, wo der Asphalt begann, leicht gefroren. Sogar erste, feine Schneekristalle fielen gegen die Frontscheibe, wo sie gleich wegtauten. Sollte ich aussteigen und kämpfen oder weiterfahren? Es gab nur diese zwei Möglichkeiten für mich. Wenn ich die letzte in Betracht zog, würde ich auf jeden Fall den kürzeren ziehen. Der Adler konnte sich auf meinen Wagen stürzen und mit seinem scharfen Schnabel die Scheiben zerhacken. Auf freier Strecke wäre ich das Risiko noch eingegangen, aber nicht in diesen oft sehr engen Serpentinen. Ich bremste.
    Wahrscheinlich hatte ich das Pedal etwas zu hart getreten, denn der Rover geriet mit seinem Heck ins Rutschen und hätte sich fast quergestellt. Er brach aus der Spur aus, driftete ein wenig nach links und kam zum Glück noch vor der Felswand zum Stehen. An der gegenüberliegenden Seite ging es steil in die Tiefe.
    Vor Schreck würgte ich sogar den Motor ab und blieb für zwei Sekunden sitzen, während ich den Gurt löste. Bevor ich ausstieg, duckte ich mich etwas und suchte, während ich gleichzeitig den Kopf drehte, den Himmel ab. Den Adler sah ich nicht.
    Ein kaltes Lächeln umspielte meine Lippen. Es war auch nicht nötig, daß ich ihn sah, er war bestimmt noch da und lauerte auf seine Chance, mich zu vernichten. Mal sehen, wer stärker war.
    Die Waffen hatte ich griffbereit und stieß vorsichtig den Wagenschlag auf.
    Kalte Luft umwehte mich. Schneekörper peitschten in mein Gesicht, der Wind trieb sie hart voran, daß sie fast die Wirkung von kleinen Nadeln hatten, als sie gegen meine Haut stießen. Mit dem rechten Bein stieg ich zuerst aus. Die Beretta hatte ich gezogen, das Kreuz hing vor meiner Brust, und ich hoffte stark, daß mir beides helfen würde. Dann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher