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0251 - Xorron - mein Lebensretter

0251 - Xorron - mein Lebensretter

Titel: 0251 - Xorron - mein Lebensretter
Autoren: Jason Dark
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eine Felsnase in den Weg. Wie es dahinter aussah, konnte sie nicht erkennen.
    Die Scott schob sich jetzt vor. Sie tastete sich förmlich weiter. Ihr Instinkt sagte, daß etwas im Busch war und irgendwer auf sie lauerte. Leider konnte sie den Gegner nicht sehen.
    Sie preßte sich gegen die Felsnase. Halboffen stand ihr Mund, das bleiche Gesicht war verzerrt, die Augen funkelten, und plötzlich hörte sie das Donnern.
    Von der anderen Seite her erhielt die Felsnase einen unheimlichen Schlag. Lady X reagierte gedankenschnell. Sie wuchtete ihren Körper zurück, denn sie ahnte, daß man ihr hier eine teuflische Falle aufgebaut hatte. Und sie sollte recht behalten. Xorron war da!
    Er, das Monster, versehen mit der Kraft der Hölle, hatte mit beiden Fäusten und ungeheurer Kraft die vorspringende Felsnase zertrümmert.
    Lady X hatte sehr viel Glück gehabt. Auch ihr Reaktionsvermögen trug daran seinen Teil, denn sie war hastig zurückgewichen und beobachtete nun, wie das schwere, kompakte Gestein zusammenbrach. Die einzelnen Brocken flogen ihr entgegen oder kippten zur Seite weg, wobei sie über den Rand rollten und im schäumenden Wasser des durch die Schlucht schießenden Bachs verschwanden. Sie wurde getroffen. Es waren keine großen Stücke, die gegen sie prallten, kleinere Steine nur, außerdem verspürte sie sowieso keine Schmerzen. Aber sie sah Xorron. Und der ließ keine Zeit verstreichen. Wie eine gewaltige Maschine, ein nicht zu stoppender, alles vernichtender Roboter walzte er heran, um seinen Auftrag zu erfüllen und Lady X zu zerreißen.
    Noch stand sie. Wenn Xorron erst einmal über sie herfiel, war alles verloren. Was sollte sie tun?
    Ins Wasser konnte die Untote nicht springen, einen direkten Kampf mit Xorron hätte sie immer verloren, und für eine Flucht war der Weg viel zu schmal. Sie mußte sich blitzschnell entscheiden. Und sie tat es.
    Die Scott wußte selbst nicht, woher sie den Mut zu solch einer gefährlichen Entscheidung nahm, aber sie setzte in diesen Augenblicken alles auf eine Karte.
    Als Xorron sie fast erreicht hatte und sie das Schimmern der grünen Knochen deutlich erkennen konnte, ließ sie sich zu Boden sinken und stellte den Lauf der Maschinenpistole zwischen die Beine des Monsters.
    Mit Kraft konnte man ihn nicht besiegen, nur überlisten.
    Und das hatte Lady X getan.
    Xorron verlor das Gleichgewicht. Er stolperte. Seine Hände griffen daneben, und Lady X konnte ihr linkes Bein gegen ihn stemmen, so daß Xorron auf die Abgrundkante zugedrückt wurde.
    Und dort befand sich kein Geländer, keine Brüstung oder sonst irgend etwas, das ihn aufgehalten hätte. Xorron mußte irgendwo Halt finden. Er versuchte es, trat dabei auch nach hinten, doch genau das war sein Fehler. Plötzlich war unter seinem rechten Fuß nichts mehr, was ihn abgestützt hätte. Er sackte weg, sein großes Gewicht sorgte dafür, daß er in die Tiefe gerissen wurde, doch er versuchte noch, die Hände um den Rand zu klammern. Abermals spielte ihm sein Gewicht einen bösen Streich. Das Gestein war am Wegrand nicht so fest und hart, es gab da einige lose Stellen, und ausgerechnet dort hatte Xorron hingegriffen.
    Nichts konnte ihn mehr stützen.
    Xorron, Herr der Untoten und Ghouls, rutschte ab und fiel in die Tiefe.
    Mit einem großen Schritt erreichte Lady X die Absturzstelle, schaute nach unten, sah den wirbelnden, fallenden Körper und konnte sich nicht mehr beherrschen. In diesen Augenblicken reagierte sie menschlich, und aus ihrem offenen Mund drang ein gellendes Lachen, das sogar noch das Rauschen des Wassers übertönte. Xorron stürzte in die schäumende, graugrüne Flut, prallte noch gegen einen Stein, sein Körper wurde in die Höhe gewuchtet und im nächsten Augenblick von dem reißenden Strom erfaßt und mitgerissen. So kräftig er auch war, gegen die Strömung kam er nicht an. Er schlug mit den Armen, richtete sich immer wieder auf, wobei das Wasser bis an seine Brust reichte, doch die zum Teil stark gestauten Fluten fegten ihn immer wieder von den Beinen.
    »Gute Reise, du Verräter!« brüllte Lady X und schwenkte ihre Maschinenpistole.
    Erst jetzt war sie einigermaßen beruhigt, obwohl Xorron längst nicht erledigt war. So eine Strömung, mochte sie noch so kräftig sein, brachte ihn nicht um.
    Die Vampirin schaute dem Monster so lange nach, bis es nicht mehr zu sehen war und die Fluten es nicht wieder an die Oberfläche spülten. Erst dann ging sie weiter.
    Auf dem Weg lag Geröll.
    Die Teile der
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