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0251 - Xorron - mein Lebensretter

0251 - Xorron - mein Lebensretter

Titel: 0251 - Xorron - mein Lebensretter
Autoren: Jason Dark
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Halt. Zusammen mit dem Auto geriet ich ins Rutschen und wurde durchgeschüttelt. Schnee, Dreck und Wasser drangen durch die zerstörte Frontscheibe, vermischten sich mit dem Glas und nahmen mir die Sicht.
    Mir kam die Zeit endlos vor. Als ich das Krachen hörte, dachte ich, jetzt hätte es mich erwischt. Der Rover stellte sich allmählich aufrecht. Ich sah noch, wie sich sein Vorderteil zusammenschob und zu einer Ziehharmonika wurde, bevor der schwere Wagen wieder nach hinten und gleichzeitig auf die Seite fiel.
    Den Aufprall hörte ich noch, dann packten mich Kräfte, denen ich nichts entgegenzusetzen hatte, und die machten mit mir, was sie wollten…
    ***
    Im Tal schneite es nicht.
    Das Wetter hing zwischen den Bergen fest, so daß jeder in dem kleinen Ort Billings freie Sicht hatte.
    Auch Suko.
    Und er sah das Grauen.
    Am grauen Himmel waren zwei Hände aufgetaucht, die ein Füllhorn hielten, das sie allmählich zur Seite kippten und das Gefäß somit leerten. Es brachte das Grauen!
    Die Büchse der Pandora war geöffnet worden, und vielleicht war Suko der einzige Zeuge, der wahrnahm, wie das Unheil der Erde entgegenwirbelte.
    Dabei flog es lautlos. Da rutschten Skelette aus dem Füllhorn, gefolgt von kleinen, grünen Monstern, dämonenartigen Wesen, die Suko nie gesehen hatte und die irgendwo in weiterer oder näherer Umgebung den Boden berührten. Suko setzte sich wieder in Bewegung und schritt über die menschenleere Hauptstraße seinem Ziel, der Gastwirtschaft, zu. Da rührte sich nichts. Der Inspektor hatte das Gefühl, durch eine Geisterstadt zu laufen. Die Bewohner schienen sich verkrochen zu haben, und abermals stieg die Angst in ihm hoch, denn wer sagte ihm, daß er von dem Bazillus verschont blieb? Er schaute auf seine Hände, suchte nach grauen Flecken, die eine Veränderung ankündigten, aber er sah nichts.
    Noch nichts…
    Auch die Tiere hatten sich verkrochen. Allerdings wußte Suko sehr genau, daß die Veränderung auch sie erfaßt hatte. Nicht umsonst hatte er gegen zwei mutierte Hunde und eine Katze gekämpft, die ihn an schleimige Ghouls erinnerten, denn so hatten die Körper fast ausgesehen. Er brauchte nur noch ein paar Schritte zu gehen, um sein Ziel zu erreichen.
    Unter dem Schild blieb er für einen Moment stehen und schaute zurück. Die Straße hinter ihm blieb leer. Der Marktplatz wurde von keinem Lebewesen bevölkert, und auch die Wolken waren verschwunden, und ebenso war von Pandora nichts mehr zu sehen.
    Tief atmete Suko ein. Er stand vor einer schweren Entscheidung, aber er mußte sie durchstehen, denn er durfte von dem einmal eingeschlagenen Weg nicht abgehen. Das Blut stieg Suko zu Kopf, als er sich mit einem entschlossenen Ruck umdrehte und die Tür der Gaststätte aufstieß. Kein Lärm, keine Stimme schallte ihm entgegen. Der Inspektor wurde von einer fast lähmenden Stille empfangen, obwohl sich Menschen innerhalb des Gastraums aufhielten. Frauen befanden sich nicht darunter. Suko zählte sieben Männer. Zwei jüngere standen an der Theke und hielten Bierkrüge umklammert. Der Wirt zapfte ein weiteres Glas, und das Geräusch des einschäumenden Bieres unterbrach als einziges die Stille.
    Man hatte Suko bemerkt. Jeder Gast drehte sich in Richtung Tür und schaute den Fremden an.
    Für einen Moment blieb Suko hinter der Schwelle stehen. Seine Stirn legte sich in Falten, er nahm die Atmosphäre in sich auf, bevor er weiterging. Sieben Gäste und der Wirt.
    Jetzt war auch Suko hinzugekommen. Insgesamt neun Personen. Acht von ihnen zeigten bereits die ersten Anzeichen der schrecklichen Seuche. Ihre Haut wirkte bleich. Deshalb waren die grauen Flecken auf den Wangen besonders deutlich zu erkennen. Bei einigen waren sie groß wie Fingernägel, andere hatten schon Ausmaße von Geldstücken. Pandora hatte zugeschlagen!
    Der Gastraum zeigte eine gemütliche Einrichtung. Holzbalken unter der Decke, grobe Tische, kleine Fenster. Ein warmes Licht, von Decken-und Tischlampen abgestrahlt, sorgte dafür, daß man sich in diesem Raum wohl fühlen konnte.
    Die Tische waren kreuz und quer aufgestellt worden. Trotzdem erkannte Suko bei näherem Hinsehen so etwas wie einen Gang, durch den er zur Theke schreiten konnte. Als er sich in Bewegung setzte, knarrten unter seinen Füßen die Holzdielen. Sie bewegten sich ächzend, federten etwas und zeigten an einigen Stellen Flecken von eingetrockneten Bierlachen.
    Die Menschen verfolgten ihn mit Blicken. Die meisten saßen an den Tischen und drehten die
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