Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0251 - Xorron - mein Lebensretter

0251 - Xorron - mein Lebensretter

Titel: 0251 - Xorron - mein Lebensretter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Hand hielt der Wirt den Henkel fest.
    Zwangsläufig schaute Suko auf den Krug und sah auch die Hand.
    Seine Augen wurden groß. Er wollte es nicht glauben, doch eine Täuschung war es nicht. Die Hand hatte sich verändert.
    Sie schillerte pechschwarz und fiel genau in diesem Moment ab, als sie Suko das Glas reichen wollte…
    ***
    Ich wurde nicht bewußtlos, sondern erlebte alles mit, auch wenn ich mich in einem Zustand befand, der dem der Gleichgültigkeit irgendwie nahe kam.
    Die Wucht des Aufpralls und der von mir nicht kontrollierten Bewegungen hatte mich auf die Seite, genau zwischen die Sitze gepreßt. Mit dem Kopf lag ich am Boden. Wasser tropfte vom Armaturenbrett in meinen Nacken, wo es sich sammelte. Während ich lag, bewegte sich der Rover. Unendlich langsam neigte er sich zur Seite. Irgendwie unternahm ich den völlig irrwitzigen Versuch, mich noch dagegen anzustemmen und mein Gewicht zu verlagern, aber so konnte ich das Fahrzeug auf keinen Fall aufhalten. Ein Knirschen und Reißen erklang innerhalb der Karosserie, der Rover stöhnte, als läge er in den letzten Zügen, was auch irgendwie seine Berechtigung hatte, denn mit dem Fahrzeug konnte niemand mehr fahren. Noch ein Schlag.
    Dann platzten die Scheiben. Die Frontscheibe war sowieso schon zerbrochen, die anderen Scheiben wurden nun auch zerstört, und der Rover geriet wieder ins Rutschen. Ich hatte gedacht, daß er sich irgendwo verkantet hatte und so aufgehalten wurde, aber dies schien nur so, denn mit dem Vorderteil zuerst rutschte der Rover talwärts. Langsam, dennoch unaufhörlich.
    Ich hatte mich zusammengeduckt. Einige blaue Flecken würden zurückbleiben, gebrochen oder verstaucht hatte ich mir zum Glück nichts. Immer weiter ging es.
    Ein Hindernis erschien. Ich konnte es nicht sehen, dafür hörte ich, wie der Rover dagegenhieb. Diesmal mit der linken Seite, die eingedrückt wurde.
    Zum Glück lag ich rechts, so daß mir nichts geschah. Ich schielte rüber und sah, daß sich die Tür verbeulte und die Verkleidung innen wegplatzte. Noch ein Ruck.
    Diesmal hatte ich den Eindruck, als würden starke Hände am Heck des Rover kräftig schieben. Dann stand das Fahrzeug.
    Es gab ein letztes Stöhnen von sich, als wäre es ein waidwund geschossenes Tier. Mir hatte mal ein Autonarr erzählt, daß auch Blech ein eigenes Leben führe. Als ich das Stöhnen vernahm, wollte ich dem Auto-Fan fast glauben. Danach legte sich die Stille über die Absturzstelle. Obwohl es dabei nicht absolut still war, denn ich hörte das Prasseln des Eisregens, der, vom Wind getrieben, auf die Karosserie hieb und durch die zerstörten Scheiben drang, wobei er auch mein Gesicht traf. Ich mußte raus.
    Das war leichter gedacht, als getan. Schließlich wußte ich nicht, wie der Wagen gefallen und wohin er gerutscht war. Er konnte am flachen Hang liegen, aber auch ebensogut dicht vor einem Steilhang gestoppt haben.
    Nur keine zu hastigen Bewegungen, mein zerknautschtes Blechgefängnis konnte es mir unter Umständen übelnehmen. Ich bewegte mich sehr vorsichtig. Zum Glück hatte ich selbst nicht viel abbekommen, die einzig wirkliche Verletzung hatte mir eigentlich der Adler beigebracht. Den unteren Rand des Lenkrads umklammerte ich mit einer Hand und konnte mich ein wenig in die Höhe ziehen. Jetzt sah ich die zerstörten Scheiben, der Blick fiel nach draußen und auf die wirbelnde, tanzende Schneewand. Ich hatte jetzt Furcht vor der Kletterei, doch irgendwie mußte ich ja wegkommen. Sicherlich aber würde zudem noch in der Nähe der Adler lauern. Der hatte bestimmt nicht aufgegeben.
    Da der Wagen auf der Seite lag, mußte ich tatsächlich zur Tür hin hochklettern. Ein dummes Gefühl, jedoch nicht zu ändern. Ich hoffte nur, daß sich die Tür nicht verklemmt hatte und ich sie aufstoßen konnte. Andererseits mußte ich durch das Wagenfenster klettern, was nicht gerade reizvoll war. Mir fiel mein Ersatzkoffer ein. Er hatte bisher auf dem Rücksitz gelegen. Auf den wollte ich keinesfalls verzichten, denn er enthielt wertvolle Waffen.
    Der Koffer war bei der Reise talabwärts natürlich nicht liegengeblieben. Er lag irgendwo am Boden und war unter die Sitze gerutscht, so daß ich nicht an ihn herankam. Er mußte dort liegenbleiben. Solange ich nicht wußte, welche Verrenkungen ich machen mußte, um das wertvolle Stück in die Hand zu bekommen, war alles zu riskant, denn durch heftige Bewegungen würde der Wagen sich vielleicht von der Stelle lösen, wo er gerade festhing. Ich konnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher