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0251 - Xorron - mein Lebensretter

0251 - Xorron - mein Lebensretter

Titel: 0251 - Xorron - mein Lebensretter
Autoren: Jason Dark
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raus.
    Das wollte der Adler, denn wenn ich nicht mehr durch irgend etwas gedeckt und geschützt war, konnte er seine Schnelligkeit voll ausspielen.
    Ich wuchtete die Tür auf, duckte mich, ließ mich nach draußen fallen, machte dabei einen zu großen Schritt und rutschte auf dem Eis aus. Zum Glück konnte ich meinen Fall abfangen. Mir war jedoch klargeworden, daß ich an dieser Stelle keinesfalls weiterkämpfen konnte. Ich hätte keine Standsicherheit gefunden, deshalb gab es nur eine Möglichkeit. Rein in die Felsen!
    Noch hockte der Adler auf der Kühlerschnauze des Rover. Als ich mich in Bewegung setzte, da drehte auch er seinen Körper, um mich zu verfolgen.
    Ich riskierte es einfach, beschleunigte meine Schritte, und es gelang mir, mich an einer Stelle der steil in die Höhe ragenden Wand festzuklammern. Es war eine kleine Felsnase, die ich zu fassen bekam, durch einen Ruck ihre Festigkeit prüfte und dann damit begann, in die Höhe zu klettern. Beeilen mußte ich mich dabei, denn ich wandte dem Adler zwangsläufig den Rücken zu.
    Drei, vier Yards wollte ich in die Höhe gelangen, denn dort hatte ich eine kleine Plattform entdeckt. Auf der wuchsen verkrüppelte Bäume, die mir beim Klettern Halt gaben. Mit dem ausgestreckten rechten Arm bekam ich einen Ast zu fassen. Er hielt mein Gewicht, so daß ich mich in die Höhe ziehen konnte und mich zusammenkauerte, als ich die Plattform endlich erreicht hatte.
    Der Schneevorhang war ziemlich dicht geworden. Er war wie eine wirbelnde, tanzende Mauer. Mein Leihwagen verschwand bereits darin, und auch der schwarze Todesadler ließ sich Zeit. Mir stach ein Ast besonders ins Auge. Er wuchs schräg in die Höhe und berührte mich fast mit seiner Spitze. Damit wollte ich mir den verfluchten Todesadler vom Hals halten.
    Mit einer Hand schaffte ich es nicht, den Ast abzureißen, sondern mußte beide nehmen, lehnte dabei noch meinen Körper zurück und zog.
    Ein erstes Knirschen wies daraufhin, daß sich etwas tat. Der Ast brach. Dicht über dem Boden splitterte er ab, ich flog zurück und hatte große Mühe mich zu fangen. Auf dem glatten Boden kein Kinderspiel, fast wäre ich noch von der kleinen Plattform gerutscht. Mit einer Drehung hielt ich mich auf den Beinen. Dann fuhr ich herum.
    Scharf jagten die zahlreichen Schneekörper in mein Gesicht. Sie hieben gegen die Haut, brannten dort, doch aus der ersten Hitze, die entstand, wenn die Körner aufschlugen, wurde schnell das Gefühl einer kalten Starre. Ich holte ein paarmal tief Luft, hatte mich leicht geduckt aufgebaut und wartete auf den Adler, wobei ich den abgebrochenen Ast mit beiden Fäusten festhielt. Sollte er kommen…
    Und er kam. Längst hatte er bemerkt, wo sich sein Feind befand. Er griff an, aber er stieß nicht von unten auf mich, sondern war in den Schneewirbel getaucht, um aus diesen Flocken überfallartig zu erscheinen.
    Ich hatte wirklich bis zum allerletzten Moment gewartet. Es war fast schon zu spät.
    Wie ein Ritter mit seinem Schwert kämpfte, so hielt ich meinen Ast. Seitlich geschlagen, klatschte er gegen den Körper des schwarzen Todesadlers und holte ihn aus der Luft. Der Treffer schleuderte ihn nach unten, wo er auf die kleine Plattform prallte und mit seinen Flügeln wild um sich schlug. Ich mußte ihn an einer entscheidenden Stelle erwischt haben. Durch meinen Erfolg ermuntert, griff ich an.
    Diesmal war der Ast für mich eine Lanze. Von oben nach unten rammte ich ihn. Ich merkte einen kurzen Widerstand, als das Ende den Körper traf, und noch in derselben Sekunde flatterte das Tier mit seinen Schwingen, die sich vor meinen Augen in die Höhe schraubten, so daß ich von einer gestreift wurde.
    Es war ein Schlag, kein Streicheln. Der Adler hatte Kraft, und er war noch nicht erledigt. Während ich nach dem Gleichgewicht suchte, rutschte er über die Plattform, wobei er von dem dichten Flockenwirbel aufgesaugt wurde. Bei normalem Wetter hätte ich ihn verfolgt. Bei dieser Witterung allerdings mußte ich mich um mich selbst kümmern, denn eine verdammte Sturmbö hatte mich fast umgehauen. Ich steckte jetzt mitten in den Wolken und konnte die Hand kaum vor Augen sehen.
    Der Abstieg gestaltete sich als sehr schwierig, das richtige Schuhwerk fehlte mir. Ein paar Mal rutschte ich aus, ging einen anderen Weg und mußte zur Straße hin noch springen. Bis zu den Knöcheln reichte mir bereits der Schnee. Die Schicht war auch auf dem Rover liegengeblieben, so daß mich der Wagen an ein Schneeungeheuer
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