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Gayles St.Georg

Gayles St.Georg

Titel: Gayles St.Georg
Autoren: Sissi Kaiserlos pur gay
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Dieses E-Book wurde von der "pubbles GmbH & Co.KG" mit der ID 2981195 generiert. ©2013
Freundschaft

    Mein Freund Florian ist ein echter Filou und Schwerenöter. Er meint, Sex und Freundschaft funktionieren zusammen. Nachdem meine Beziehung in die Brüche gegangen ist, verkrieche ich mich bei ihm. Leider falle ich dann seiner hartnäckigen Verführungskunst zum Opfer und das Unglück nimmt seinen Lauf...

***

    Florian

Seufzend schaute ich erst auf die Uhr, dann auf meinen Monitor. Gleich war Feierabend, und ich hatte den ganzen Tag noch keine Email von meinem Freund bekommen. Das war ungewöhnlich und verhieß nichts Gutes. Jedenfalls sah ich meine Pläne für den Abend in akuter Gefahr, wenn sich Jakob nicht meldete. Wahrscheinlich hatte er wieder Stress mit seinem Freund, dem Metzger, wie ich Georg gerne nannte.
Entschlossen, sofort den Grund für sein Stillschweigen herauszufinden, öffnete ich eine neue Email und schrieb: "He Jakob, wie geht's?"
Die Antwort kam prompt.
"Mies."
Hm, was sollte ich darauf sagen? Ich verfolgte die Beziehung von Jakob und Georg seit drei Jahren. Die beiden hatten so viele Höhen und Tiefen erlebt, dass man daraus mehrere Romane machen konnte.
Zuletzt hatte es gekriselt, als Jakob seinen Freund mit einer Frau erwischt hatte - in ihrem gemeinsamen Bett! Das stelle man sich mal vor: ein Schwuler ertappt seinen angeblich auch schwulen Lebensgefährten mit einer Ische. Ne, also echt. Ich hätte an seiner Stelle gekotzt und wäre gleich ausgezogen.
Jakob war viel zu gutmütig, und hatte sich mit seinem Freund nach nächtelangen Diskussionen versöhnt. Erst einmal konnte ich mir nicht vorstellen, so viel zu reden, und die Versöhnung - nun, ich war eher der konsequente Typ. Was vorbei war, war vorbei. So hielt ich es auch mit meinem Liebesleben. Wenn mich einer betrog, war er weg vom Fenster. Allerdings nahm ich es selbst nicht so genau mit der Treue, was aber nicht schlimm war, denn ich steckte in keiner Beziehung. Die letzten fünf Jahre hatte ich mich mit Gelegenheitsficks über Wasser gehalten, und war eigentlich recht zufrieden mit dieser Lösung. Kein Stress, keine langen Problemgespräche.
Nur manchmal, wenn ich allein in meinem Bett lag, weil ich keinen Sexpartner gefunden hatte oder der aktuelle nicht da war, fühlte ich mich einsam. Das kam zum Glück nicht häufig vor, war ich doch ein attraktiver Kerl und konnte mich über Gelegenheiten nicht beklagen. Vor allem, seit ich ab und zu im ‚Pulverkasten' strippte, konnte ich mich kaum retten vor Angeboten.
Auf meinem Monitor blinkte eine neue Nachricht auf.
"Georg hat einen Neuen."
Als wenn ich es nicht geahnt hätte. Meine Finger tippten, ich drückte auf ‚senden'.
"Treffen wir uns nachher auf ein Bier im ‚goldenen Hirsch'?"
Während ich auf Jakobs Antwort wartete, lehnte ich mich in meinem Schreibtischstuhl zurück und ließ den Blick durch das Büro wandern. Ich hatte es wirklich gut getroffen mit meinem Arbeitgeber. Die Aufgaben waren interessant, die Menge an Arbeit aber nicht so viel, dass ich mit heraushängender Zunge den Feierabend erreichte. Außerdem hatte ich diesen Raum für mich allein, was mir am meisten gefiel. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass Jakob geantwortet hatte.
"Okay. Kann ich ein paar Nächte bei dir schlafen?"
Oh Mann. Meine Phantasie ging mit mir durch. Jakob war zwar mein bester Freund, trotzdem war ich scharf auf ihn. In meinem Universum war das möglich, in seinem nicht. Jakob ging sogar so weit, dass er Sex ohne Liebe ganz ablehnte. Wenn ich die gleiche Prämisse hätte, würde ich gar kein Geschlechtsleben haben, da ich nicht zum Verlieben neigte. Sicher hatte ich mich in meiner Jugend auch mal verknallt, aber das war lange her. Na ja, ich war gerade mal siebenundzwanzig geworden. Das galt für manche noch als jugendlich, für andere als erwachsen, je nachdem, aus welcher Altersklasse man auf mich herunter beziehungsweise zu mir herauf sah. Jakob hatte mir mal vorgeworfen, ich würde nie erwachsen werden.
"Klar. Bring deinen Seidenpyjama mit", schrieb ich zurück, und fuhr danach den PC runter. Feierabend.

Meine Wohnung lag in St. Georg, nicht weit entfernt vom ‚Pulverkasten'. Ich liebte diesen Stadtteil mit seinem quirligen und vor allem schwulen Leben. Pfeifend rannte ich die Treppe zu meiner Wohnung hoch und grüßte die nette Nachbarin, die mich sauertöpfisch anstarrte und stumm hinter ihrer Haustür verschwand. Schrullige Alte. Seit sie wusste, dass ich auf Männer stand, hatte
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