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0244 - Der Eulenmann

0244 - Der Eulenmann

Titel: 0244 - Der Eulenmann
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allem einfach nicht freikam.
    Das Amulett half ihm auch nicht. Trotz direkter Berührung wirkte es nicht auf den Schwarzmagischen ein. Zamorra trat wieder zu, versuchte es mit ein paar schnellen Handkantenschlägen und kam endlich frei. Seine Kleidung war bereits zerrissen, und hier und da besaß er Kratz- und Hackwunden. An den Enden seiner Gummi-Flügelarme besaß dieser Gummiadler messerscharfe Krallen!
    Ein Schuß krachte.
    Der Eulenmensch zuckte unter dem Einschlag einer Kugel zusammen, stieß Zamorra pfeifend endgültig von sich und fuhr herum. Da zuckte das Blitzlicht auf. Der Polizeifotograf nahm die Szene auf!
    Da geschah das Unfaßbare.
    Sekundenlang nur hüllte der Lichtblitz das Ungeheuer in seiner ganzen Schrecklichkeit ein, diese Mischung aus Mensch und Rieseneule mit dem furchtbaren Kopf und den glühenden Augen, dann flammte es in eben diesen Augen grell auf.
    Der Foto-Apparat flog in einer krachenden Explosion auseinander!
    Der Fotograf brüllte, taumelte. An seiner Kleidung züngelten Flammen auf. »Meine Augen!« hörte Zamorra ihn schreien. »Meine Augen! Ich kann nichts mehr sehen!«
    Die Super-Eule kreischte jetzt unglaublich schrill.
    Wieder dröhnte ein Schuß. Zamorra sah die Lichtlanze, sah den Eulenmann abermals zusammenzucken. Doch das war schon alles. Wieder fuhr die Bestie herum. Ein furchtbarer Hieb mit einer Schwinge schleuderte Zamorra quer durch den Hof bis gegen einen niedrigen Zaun. Da faßte er das Amulett, das ihm immer noch nicht helfen wollte, mit beiden Händen, und er schrie einen Zauberspruch, für den er selbst eigentlich zu schwach war und der ihm selbst das Genick brechen konnte.
    Merlins Worte der Macht!
    »Analh natrac’h…«
    Über die beiden ersten Worte kam er nicht hinaus. Ein furchtbarer Schlag dröhnte, ein Blitz zuckte aus heiterem, sternenklaren Himmel, und der Eulenmann fädelte sich irgendwie in diesen Blitz ein und jagte als Flammenspur davon.
    Fassungslos starrte Zamorra ihm nach.
    Der Eulenmann war geflohen, noch ehe der Zauberspruch, den selbst der mächtige Merlin nur in Augenblicken der allerhöchsten Not zu benutzen wagte, wirksam werden konnte!
    Das Begreifen hämmerte wie mit einer Dampframme in Zamorras Bewußtsein.
    Der Eulenmann kannte den uralten Druidenzauber!
    Im nächsten Moment wurde es Zamorra schwarz vor den Augen…
    ***
    Als er wieder aufwachte, konnten höchstens ein paar Minuten vergangen sein, weil sich noch nicht allzuviel verändert hatte. Er nahm wahr, daß der Arzt sich um den geblendeten Fotografen kümmerte; die Flammen auf seiner Kleidung waren erloschen.
    Kommissar DuBreuil kniete neben Zamorra.
    »Was war das, Monsieur le professeur?« fragte er betroffen. »So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.«
    Zamorra fuhr sich über die ausgetrockneten Lippen und schüttelte sich heftig. Er fühlte sich benommen. Die Nackenschmerzen waren wieder in voller Stärke da, wo ihn neulich dieser verdammte Balken erwischte… und die Müdidkeit, verstärkt noch durch die Einleitung von Merlins Zauber.
    »Der Teufel muß mich geritten haben«, stöhnte er leise, »daß ich das versuchte habe…« Ausgerechnet Merlins Worte der Macht! Selbst jenen großen Zauberer erschöpften sie, und Zamorra hatte am eigenen Leibe erlebt, was dieser Zauber nicht nur mit seinen Gegnern, sondern auch mit ihm selbst anstellte. [1] Er konnte ihm den Tod bringen…
    »Wovon sprechen Sie?« drängte DuBreuil. »Meine Güte, nun reden Sie doch! Was war das? Welche Macht hält drei Kugeleinschläge im Herzen aus?«
    Zamorra sah ihn an, als bemerkte er ihn erst jetzt.
    »Dieselbe Macht«, sagte er düster, »die kopflosen Leichen befiehlt, sich zu erheben und zu verschwinden. Kommissar, hätten sie mir Glauben geschenkt, wenn ich es Ihnen alles so erzählte?«
    DuBreuil schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Ich kann es ja jetzt immer noch nicht glauben… War das eine Halluzination, eine Sinnestäuschung? Was haben wir da alles gesehen? Ein Wesen, halb Mensch, halb Eule…«
    »Es war keine Halluzination, Dia-Breuil. Dieses Wesen war echt… leider. Und es ist böse. Ich fühlte die schwarze Magie…«
    »Hören Sie auf! Schwarze Magie…«
    »Sehen Sie Ihren Fotografen an. Ist das eine Halluzination? Das, mein lieber Kommissar, ist schwarze Magie… dieser Eulenmensch hat sich gewehrt… Er wollte nicht fotografiert werden. Dachte wohl erst, er hätte es nur mit mir zu tun, deshalb griff er an, und dann konnte er nicht mehr schnell genug fort.«
    »Aber dieser Blitz
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