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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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angekommen ist, so muss sie entführt worden sein.«
    »Haben Sie schon bei der Unfallstelle der Stadtpolizei angefragt?«, fragte ich, obwohl ich im Voraus wusste, dies werde zwecklos sein.
    »Nein. Wenn ihr etwas passiert wäre, so wüssten ihre Eltern das. Sie hat immer ein Notizbuch mit der Adresse in der Tasche.«
    »Wo sind Sie jetzt?«
    »In einer Telefonzelle Ecke Fifth Avenue und 47. Straße.«
    »Dann kommen Sie sofort zum Distriktsgebäude. Sie wissen ja wohl, wo sich dieses befindet.«
    »Ja«, sagte er und hängte ein.
    Vorsichtshalber rief ich alle in Betracht kommenden Stellen der Stadtpolizei an. Nirgendwo war ein Mädchen, auf das die Beschreibung, die ich gab, passte, eingeliefert worden. Zu allem Überfluss setzte ich mich mit Lieutenant Crosswing in Verbindung.
    Gleich danach kam Micky March.
    ***
    In seiner Aufregung sprudelte er sofort los, uns es kostete mich Mühe, ihn dazu zu bringen, dass er die Fragen, die Phil und ich ihm stellten, beantwortete.
    »Was wollte Prout gestern Abend im New York Boxing Club von Ihnen?«, fragte ich. »Wir haben die ganze Szene mit angesehen und befürchtet, dass der Mann sich an Ihnen rächen werde, wir wussten nur nicht wie.«
    »Ich habe keine Ahnung, wie der Kerl heißt, der mich da anpöbelte. Ich dachte, es sei irgendeiner, der sein Geld auf Baron gesetzt und verloren hat«.
    »Das hat er allerdings, aber er ist, wie ich eben schon sagte, Morris Prout, der Boss der Dockarbeitergewerkschaft, und was er sonst noch ist, wissen wir, dürfen es aber leider nicht laut sagen, weil wir ihm bisher noch nichts beweisen konnten.«
    »Mein Gott«, stöhnte er und verbarg das Gesicht in den Händen. »Wenn ich das geahnt hätte.«
    »Für Reue ist es jetzt zu spät. Bitte, beantworten Sie meine Frage: Was wollte er von Ihnen?«
    »Etwas so Verrücktes, dass ich ihn zuerst auslachte. Erst als er mir Geld anbot und ich merkte, er meinte es ernst, wurde ich wütend, und da rutschte mir die Hand aus.«
    »Das ist bei Ihrem Beruf ja gerade nicht verwunderlich, aber man sollte sich doch beherrschen. Sie sehen ja, was aus einer unbedachten Handlung entstehen kann. Aber Sie haben mir immer noch nicht gesagt, was er wollte.«
    »Er fragte mich zuerst, ob ich bereit sei, Baron einen Revanchekampf zu geben. Natürlich sagte ich ja und fügte hinzu, ich sei sicher, dass ich ihn auch ein zweites Mal besiegen werde. Da meinte er, das sei es gerade, was er nicht wünsche. Ich müsse bei diesem Revanchekampf verlieren. Ich müsse im gegebenen Moment auf die Bretter gehen und vor neun nicht auf stehen. Ich glaubte an einen schlechten Scherz, und da bot er mir zehntausend Dollar, wenn ich auf seinen Vorschlag einginge. Wenn nicht, so werde er dafür sorgen, dass ich in den gesamten Staaten keinen Kampf mehr bekomme. Zuerst hielt ich den Kerl für verrückt und dann, als er darauf bestand, sagte ich ihm, er solle mich in Ruhe lassen. Als auch das nicht half, klebte ich ihm eine. Ich war so vorsichtig, ihn nur mit halber Kraft zu schlagen. Ich wollte nicht, dass er zu Schaden kommt.«
    »Das haben wir gesehen. Bevor Prout wegging, sagte er etwas zu Ihnen.«
    »Ja. Es war ein Schimpfwort, das ich nicht wiedergeben möchte, und dann: Das wirst du mir tausend Mal bezahlen, du Schwachkopf.«
    »Nun sagen Sie mir noch den vollständigen Namen und die Adresse Ihrer Braut.«
    »Sie heißt Peggy Crab. Sie wohnt bei ihren Eltern in der Gérard Avenue 923.«
    »Und wie kommt sie zu ihrem Arbeitsplatz?«
    »Mit der IRT Subway. Sie steigt an der Haltestelle Ecke Grand Avenue und 161. Straße ein und fährt durch bis zur Grand Central Station. Von dort hat sie nur noch fünf Minuten zu Fuß. Abends hole ich sie ab und fahre sie nach Hause. Auch den Lunch nehmen wir meistens gemeinsam. Wir haben uns gerade gestern Abend offiziell verlobt.«
    »Haben Sie daran gedacht, in Ihrer Wohnung nachzufragen? Sie könnte Grund gehabt haben, Sie im Breslin Hotel aufzusuchen und wartet vielleicht dort auf Sie.«
    March rief auch dort an, und es dauerte kurze Zeit, bis er Antwort erhielt. Dann deckte er die Hand über die Sprechmuschel und sagte: »Es ist vor fünf Minuten ein Eilbotenbrief für mich angekommen.«
    »Geben Sie her«, sagte ich und nahm ihm das Telefon aus der Hand.
    »Federal Bureau of Investigation. Geben Sie mir den Manager.«
    »Sofort.« Es dauerte zwei Minuten, bis sich der Mann meldete.
    »Bei Ihnen am Empfangsschalter liegt ein Eilbotenbrief an Mister March, der bei Ihnen wohnt. Lassen Sie
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