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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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Bescheid. War sieben Jahre im Intelligence Office meines Regiments.«
    »Umso besser. Peggy Crab ist heute Morgen auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle entführt worden. Die Entführung soll dazu dienen, Druck auf ihren Verlobten auszuüben. Sie sagen mir, eben, Miss Crab sei mit einem Mann durch das Drehkreuz gegangen. Können Sie auch alle näheren Umstände genau beschreiben?«
    »Und ob ich das kann. Er war groß, größer als Sie und hatte Schultern wie ein Ringkämpfer. Als Sie mich ansprachen, war ich einen Augenblick verwirrt, weil ich mir nicht denken konnte, dass ich an einem Tag gleich zwei Männer sehen sollte, die mit Peggy im Zusammenhang standen. Der Mann war mindestens zehn Jahre älter als Sie und hatte ein scharf geschnittenes, ich möchte sagen, brutales Gesicht mit wulstigen Lippen. Seine Augen konnte ich nicht sehen, weil er eine dunkle Sonnenbrille trug. Auch seine Haarfarbe kenne ich nicht. Er hatte einen grauen, breitrandigen Hut, tief in die Stirn gezogen, aber im Übrigen sah er recht gesittet aus. Er war gut gekleidet, und trug, was mir besonders auffiel, Handschuhe.«
    »Woher wissen Sie denn, dass dieser Mann zu Miss Crab gehörte?«
    »Er sprach zu ihr. Ich hatte den Eindruck, dass er auf sie einredete, weil er irgendetwas von ihr wollte, was ihr nicht recht zu gefallen schien. Ich blickte ihnen noch nach und bemerkte, dass sie in den vierten Wagen von hinten einstiegen, den Miss Peggy jeden Morgen benutzte.«
    »Und wann ist die genaue Abfahrtszeit dieses Zuges?«
    »Sieben Uhr achtunddreißig Minuten.«
    »Haben Sie morgen früh wieder Dienst?«
    »Ja, jeden Morgen.«
    »Dann werde ich mich rechtzeitig bei Ihnen einfinden, und Sie zeigen mir die Leute, von denen Sie wissen, dass Peggy Crab sie kannte.«
    »Mit Vergnügen, wenn ich der Kleinen dadurch helfen kann.«
    »Und vergessen Sie nicht, den Mund zu halten«, ermahnte ich ihn, zahlte und ging wieder hinüber zur U-Bahnstation.
    Ich fuhr mit dem Zug drei Uhr siebzehn und kam drei Uhr fünfzig am Central Terminal an. Der Schalterbeamte vom Morgendienst war bereits nach Hause gegangen. Der Stationsvorsteher gab mir zwar seinen Namen und seine Anschrift, war aber der Meinung, der Mann habe gar keine Zeit, sich bei dem ungeheuren Andrang von Menschen gerade auf dieser Station ein bestimmtes Gesicht zu merken.
    Zweifellos stimmte das. Ich ging also den Weg, den mir March beschrieben hatte.
    Quer durch die Bahnhofshalle, immer auf der Suche nach einem Anhaltspunkt.
    Ich kam an einem Blumenstand vorbei, an einem Zeitungskiosk und einem kleinen Laden, der Gebäck verkaufte. Überall zeigte ich Peggys Foto, aber niemand kannte sie. Ich ging also weiter zum Nord-Ausgang auf die Park Avenue, den Peggy sicherlich benutzt hatte, bog in die 46. Straße ein und dann nach rechts in die Madison.
    Im nächsten Block befand sich das Lederwarengeschäft von Crouch & Fitzgerald. Ich verlangte den Chef und wurde zuerst einmal an eine ältliche Dame verwiesen, die sich als Einkäuferin entpuppte. Es kostete mich einige Mühe, ihr klarzumachen, dass ich kein Reisender oder Vertreter sei und ihren Chef in einer dringenden persönlichen Angelegenheit zu sprechen wünschte.
    Sie musterte mich und schien zu der Erkenntnis zu kommen, dass ich weder für eine fromme Kollekte sammeln noch eine Versicherung verkaufen wollte und ließ sich herab, mich anzumelden.
    Mister Fitzgerald war ungefähr fünfzig, neigte zur Fülle und sah im Übrigen so aus wie hunderttausend andere smarte Geschäftsleute.
    »Sie wünschen?« Er fragte steif, ohne mir einen Stuhl anzubieten, aber sein Ton änderte sich sehr schnell, als ich meine Legitimation vorwies.
    Ich sagte mein Sprüchlein betreffend strengster Verschwiegenheit auf und erklärte ihm, Peggy Crab die bei ihm arbeite, sei am Morgen verschwunden und wahrscheinlich entführt worden.
    »Ich weiß', dass sie die U-Bahn bestieg, und zwar in Begleitung eines Mannes, dessen Beschreibung ich habe. Ich konnte aber nicht feststellen, ob sie bis zum Central Terminal durchgefahren ist und…«
    »Das werden wir sofort haben. Da brauche ich nur June zu fragen. Die wohnt in der 87. Straße und fährt jeden Tag die letzten sechs Stationen zusammen mit Peggy im selben Wagen.«
    »Wird diese June aber den Mund halten können?«
    »Das lassen Sie nur ruhig meine Sorgen sein. Am besten ist es, wenn ich mir June vornehme, und Sie nur zuhören. Ich weiß ja jetzt, um was es geht.«
    June Castle war ein kleiner, kesser Rotschopf. Jetzt, da sie
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