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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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Leibwächter einiger Gangstergrößen verdungen und war im Zusammenhang damit von einer Mordanklage mangels Beweisen freigesprochen worden. Nach Verbüßung seiner letzten Strafe im Jahr 1957 verschwand er aus Phönix und tauchte nicht wieder auf.
    Phil und ich blickten uns wortlos an. Wenn dieser Bursche heute hier in New York sein Unwesen trieb, so bedeutete das, dass er sich einer hiesigen Gang angeschlossen hatte. Alle seine bisherigen Verbrechen waren Gang-Verbrechen gewesen. Er war offenbar nicht der Mann, der auf eigene Faust handelte. Er zog es sicherlich vor, Aufträge auszuführen und sich dafür entsprechend bezahlen zu lassen.
    Bevor wir Milly Boswik nach Hause schickten, nahmen wir sie gemeinsam ins Gebet und machten ihr klar, dass sie ihres Lebens keine Minute mehr sicher sei, wenn sie davon sprach, sie habe Benson identifiziert. Das sah sie auch ein und versprach hoch und heilig, den Mund zu halten.
    March rief an. Er hatte genau wie verabredet gehandelt. Sein Manager Al Stribling hatte nichts davon verlauten lassen, dass er im Bilde sei, machte aber einen zerknirschten Eindruck. March hatte darauf bestanden, am nächsten Tag zu trainieren und Stribling ersucht, dafür zu sorgen, dass am Morgen ein paar Sparringspartner zur Stelle waren. Von einer Beschattung hatte er bis jetzt nichts gemerkt.
    Um elf Uhr brachte ich meinen Freund nach Hause, und als ich kurz nach halb zwölf die Tür zu meiner Wohnung auf schloss, hörte ich das Rasseln des Telefons.
    »Hallo, Jerry, da ist jemand am Apparat, der Sie dringend sprechen will. Er will nicht sagen, warum.«
    »Dann stell durch.«
    Eine Stimme meldete sich, die sich wie die Stimme eines Jungen im Stimmbruch anhörte. Aber dann merkte ich, dass es nur die Aufregung war.
    »Sind Sie Jerry Cotton, der G-man?«
    »Ja, wer spricht dort?«
    »Ich werde mich hüten, das zu sagen. Aber wenn sie mir versprechen, niemandem etwas zu verraten, so kann ich Sie dahin bringen, wo Peggy Crab, deren Vermisstenanzeige heute in der Zeitung steht, sich aufhält.«
    »Woher wissen Sie das denn?«
    »Woher ich das weiß! Das ist gut! Ich habe sie doch selbst hingefahren, Peggy und den dicken Kerl. Kommen Sie schnellstens an die U-Bahnhaltestelle Lexington 125. East. Ich fahre ein Yellow Cab mit der Nummer 32 CI 24. Merken Sie sich diese Nummer, steigen Sie einfach ein und warten Sie, bis ich losgefahren bin. Es ist nicht nötig, dass einer merkt, was vorgeht.«
    »In einer Viertelstunde bin ich dort.«
    Der dringende Ton und die Angabe, dass Peggy Crab mit einem »dicken Kerl« zusammen gefahren sei, hatte mich überzeugt. Nur Rex Benson konnte gemeint sein.
    Um elf Uhr siebenundvierzig erreichte ich den Taxihalteplatz an der U-Bahnstation. Ich suchte nach der angegebenen Nummer und fand sie nicht. Ich fragte einen der anderen Fahrer.
    »Oh, Sie meinen sicher Tom Hatch. Der stand bis vor fünf Minuten hier. Er lehnte zwei Fuhren ab, weil er sagte, er sei bestellt. Dann kamen die Leute, die er wohl erwartete, und er fuhr in Richtung Bronx davon.«
    »Was waren das für Leute?«
    »Eben Leute, zwei Männer, die ich mir nicht genau angesehen habe. Sie gingen die Reihe entlang, sahen auf jede Nummer und stiegen in Toms Kiste.«
    »Wissen Sie, ob dieser Tom Hatch kurz vorher telefoniert hat?«
    »Ja. Er sagte, er müsse etwas dringendes erledigen, und ging hinüber zur Telefonzelle. Ich erinnere mich noch, dass einer davorstand und wartete, bis er fertig war.«
    Ich blickte hinüber zur Telefonzelle, und da kam mir ein Gedanke, der mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Ich ließ den Jaguar stehen und ging die dreißig Schritte bis zur Zelle. Durch das Glas der Tür konnte ich ein Mädchen sehen, das eifrig in die Muschel sprach. Aber ich konnte nicht nur sehen, ich konnte auch hören. Die Scheibe, die sonst schalldicht war, hatte ganz unten ein faustgroßes Loch. Ich vernahm, wie das Mädchen sich mit ihrem Freund verabredete.
    Während Tom Hatch mich anrief, hatte einer vor der Tür gestanden und gewartet… Hatte er nur gewartet oder gelauscht?
    Das Mädchen wollte nicht aufhören zu reden. Ich klopfte an die Scheibe, und da machte sie ein böses Gesicht.
    »Polizei. Ich brauche den Apparat.«
    Das wirkte.
    »Ich muss aufhören, Fred. Da ist ein Cop, der telefonieren will. Bis nachher also.«
    Ich wählte die Nummer der Yellow Cab.
    »Ihr Office, bitte.«
    »Wenn Sie etwas reklamieren wollen, können Sie das auch bei mir tun«, schnatterte die Telefonistin.
    »Ich will
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