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0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut

Titel: 0235 - Ein Boxer wehrt sich seiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Boxer wehrt sich seiner Haut
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sich diesen Brief geben, gehen Sie damit in Ihr Office, öffnen Sie ihn und lesen Sie mir den Inhalt vor. Ich bemerke dazu, dass Sie mit niemanden über diesen Inhalt sprechen dürfen.«
    »Es tut mir leid. Das kann und darf ich nicht, es sei denn, Mister March selbst gibt mir den Auftrag.«
    »Ich kann ihn Ihnen an den Apparat schicken.«
    »Das nützt mir nichts. Wer sägt mir denn, dass er es wirklich ist.«
    Natürlich hatte der Mann recht, und seine Vorsicht war keineswegs übertrieben.
    »Gut, ich hänge jetzt ein und Sie wählen unsere Nummer. Verlangen Sie G-man Jerry Cotton. Mister March steht neben mir. Ich nehme an, dass Sie 16 dem FBI keine betrügerischen oder unlauteren Absichten Zutrauen.«
    »Das liegt mir fern, aber ich weiß ja nicht, wer Sie sind.«
    »Dann rufen Sie zurück.«
    Es vergingen zwei lange Minuten, bis der Manager sich wieder meldete. Ich drückte March den Apparat in die Hand, und er bestätigte, dass er einverstanden sei.
    Jetzt endlich war es so weit. Es war so still, dass ich durch den Draht das Knirschen vernahm, als der Umschlag aufgerissen wurde.
    »Hören Sie! Der Brief trägt das heutige Datum und ist mit der Maschine geschrieben. Eine Anrede hat er nicht. Der Inhalt lautet: Ich fordere Sie hierdurch auf, Freddy Baron genau heute in einer Woche, am 16. Juni, im Stadion des Athletic Club einen Revanchekampf zu liefern. Sie verstehen, um was es dabei geht. Dieses Mal wird nicht geschoben, und Sie werden darum ohne jeden Zweifel auf die Bretter gehen. Die Summe, die Sie für diesen Fight erhalten, hängt von Ihrem Benehmen ab. Setzen Sie sich sofort mit Ihrem Manager in Verbindung. Er ist bereits informiert und einverstanden. Bevor ich es übrigens vergesse. Ich soll Sie von Peggy grüßen. Es geht ihr gut und sie wird, sobald der Revanchekampf vorbei ist, aus ihrem Urlaub nach New York zurückkehren. Allerdings könnte es geschehen, dass sie sich weigert oder durch widrige Umstände an der Rückkehr gehindert wird. Dies allerdings nur, wenn Sie den Revanchekampf abschlagen oder ihn wider Erwarten gewinnen sollten. Die Unterschrift ist ein Gekritzel, das vollkommen unleserlich ist.«
    »Stecken Sie das Schreiben in den Umschlag zurück, ohne es mehr zu berühren, als absolut notwendig ist. Ich lasse es abhölen.«
    Ich hatte mitgeschrieben und las March und Phil den Text vor.
    »Diese Hunde! Diese Hunde!«, brach March los. »Wissen Sie, was ich jetzt tue? Ich rücke diesem Prout auf die Bude und verprügele ihn so lange, bis er mir sagt, wo Peggy ist, und wenn ich ihn totschlagen muss.«
    »Seien Sie nicht dumm, March. Erstens werden Sie niemals zu dem Burschen Vordringen. Er dürfte genau wissen, wie Sie auf seinen Erpresserbrief reagieren. Die Prügel würden nur Sie beziehen. Zweitens können Sie dem Kerl niemals nachweisen, dass er diesen Brief geschrieben oder veranlasst hat. Er hat mit keinem Wort auf Ihre Unterredung von gestern Bezug genommen. Außerdem bin selbst ich nicht sicher, ob Prout persönlich die Entführung von Miss Crab befohlen hat. Es gibt mindestens noch zwei andere Leute, die die gleichen Interessen haben wie er. Es könnte auch einer von diesen gewesen sein. Die Hauptsache ist, dass wir Ihre Braut wiederfinden, und zwar vor dem Kampf, denn sonst würde ich selbst Ihnen raten, diesen zu verlieren.«
    »Sie denken also allen Ernstes daran, ich solle mich, wenn man Peggy vorher nicht findet…«
    »Ich wüsste keinen anderen Ausweg.«
    Er antwortete nicht. Er hockte auf seinem Stuhl und starrte ins Leere. Dann erhob er sich mühsam wie ein Greis und fragte: »Was kann ich für Peggy tun?«
    »Sie sind zwar kein Schauspieler, aber Sie müssen eine Rolle spielen. Sie müssen den Eindruck erwecken, als ob Sie der Erpressung nachgeben. Gehen Sie zu Ihrem Trainer, der zweifellos ebenfalls unter Druck gesetzt wurde, und tun Sie so, als ob Sie auf alles eingingen. Fragen Sie nichts, aber halten Sie Augen und Ohren offen, und wenn Sie etwas erfahren, so telefonieren Sie von einer öffentlichen Telefonzelle aus. Hüten Sie sich davor hierherzukommen. Wenn ich Sie sehen will, so werde ich einen Treffpunkt mit Ihnen ausmachen.«
    »Noch eine Frage«, schaltete mein Freund sich ein. »Gibt es auf dem Weg von Miss Crabs Wohnung bis zur Madison Avenue jemanden, der sie kennt, und sie allmorgendlich sieht oder mit ihr spricht?«
    »Sie erzählte mir einmal von dem Schalterbeamten an der U-Bahnstation der Grand Central Station, der sie immer freundlich grüßte. Außerdem

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