Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
Vom Netzwerk:
schnell wieder, daß er ihm keine Aufmerksamkeit schenkte. Obgleich sie die vorgeschriebene Geschwindigkeit hielten, fing die Maschine schon wieder an zu steigen. Sie mußten in eine Zone aufsteigender Warmluft geraten sein. Bill Materway beobachtete Variometer, künstlichen Horizont und Grobhöhenmesser abwechselnd. Wenn es nicht viel war, sah er nicht ein, warum er die geringe Höhendifferenz korrigieren sollte. Sobald sie die Warmluftzone verließen, würden sie ja doch von selbst wieder ein bißchen absacken.
    »Möchte wissen, was in der Küche los ist«, sagte Hickson. »Es meldet sich keiner.«
    »Vielleicht werden die Mädchen mitsamt dem Koch mal wieder von den Passagieren traktiert«, meinte Trupperville. »Du weißt doch, wie das manchmal geht. Ruf in zwei Minuten noch einmal an.«
    »Ja«, nickte Hickson und legte den Hörer auf die Gabel.
    Trupperville war ebenfalls fertig mit dem Essen und räumte das Geschirr mit auf Materways Tablett, damit er die beiden Kunststofftabletts ineinanderstellen konnte, um sich Platz auf seinem Tisch zu verschaffen.
    Er zog die Karte heran, machte seine Messungen, rechnete und fuhr mit Zirkel und Maßstab auf der Karte herum.
    »Wenn ich richtig gerechnet habe, müßten wir direkt vor dem Fluß sein«, sagte er nach vorn zu Materway hin.
    Bill beugte sich ein wenig zur Seite. Er nickte.
    »Stimmt, Duck!« bestätigte er. »Genau unter uns. Bist ja doch ein kleiner Rechenkünstler.«
    Er zuckte zusammen. Trupperville beobachtete es zufällig.
    »Was hast du denn?« fragte der Funker.
    Co-Pilot Materway verzog das Gesicht.
    »Ich kriege auf einmal Bauchschmerzen«, brummte er. »Brett, wenn du gleich noch mal in der Küche wegen deines Essens anrufst, laß dir für mich ein paar Tabletten mitbringen!«
    »Okay, Bill. Ich versuch's gleich noch einmal. — Hallo! Na, endlich! Denkt ihr auch mal an den hungrigen Piloten? Oder schlemmt ihr wieder ohne Rücksicht auf die anderen? Jemand dürfte mir mein Essen bringen. Und für Bill ein paar Tabletten gegen Magenschmerzen.«
    Er legte den Hörer auf und sagte: »Deine Tabletten kommen gleich, Bill. Und mein Essen auch. Wird aber wirklich höchste Zeit. Ich komme fast um vor Hunger.«
    Ein paar Sekunden später wurde bereits die Tür geöffnet. May Foarse, die brünette Stewardeß kam mit dem Tablett herein. Ein Tablettenröhrchen rollte zwischen -Teller und Besteck hin und her. Sie schob Hickson das Tablett hin und ergriff die beiden ineinandergestellten Tabletts auf Truppervilles Tisch.
    »Wir haben ein krankes Kind an Bord«, sagte sie dabei. »Hoffentlich ist es nichts Ernsthaftes. Wie lange fliegen wir noch?«
    »Gut drei Stunden«, erwiderte Trupperville. »Steht es so schlimm?«
    May Foarse zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Jedenfalls macht das Mädchen allerhand Radau. Wenn's schlimmer wird, werden wir sie nach hinten in die Kabine bringen und ein Bett fertig machen.«
    Trupperville nickte gleichmütig, während Hickson einen braungold schimmernden Knochen in der Hand hielt und sich mit der Zungenspitze genießerisch über die Lippen strich. Der köstliche Duft des Geflügels stieg ihm verheißungsvoll in die Nase.
    »Wir haben lange nicht so ein gutes Flugwetter gehabt«, sagte Materway plötzlich. »Und die Tabletten sind großartig. Ich habe keine Bauchschmerzen mehr. Die Mediziner- von heute sind doch Teufelskerle.«
    Trupperville deutete auf das Bordtelefon, das einen kurzen Summton von sich gegeben hatte. 'Hickson saß näher am Apparat, nickte, kaute, schluckte den Bissen hinab und nahm den Hörer.
    »Was ist los?---Okay. Seht zu, daß alles klar geht.«
    Er legte den Hörer zurück auf die Gabel und erklärte den Inhalt des Anrufs:
    »Es scheint schlimmer geworden zu sein mit dem Kind. Klagt über heftige Bauchschnjerzen.«
    »Wahrscheinlchi hat es zuviel Eis gegessen«, sagte Materway. »Ich erinnere mich, daß zehn Minuten vor unserem Start ein Eismann seinen Wagen über, den Platz vor der Haupthalle schob. Du weißt doch, wie Kinder sind, wenn sie einen Eismann sehen.«
    Ungefähr eine Viertelstunde lang plätscherte das Gespräch zwischen den drei Männern dahin. Plötzlich kam von Materways Sitz ein eigenartiges Geräusch. Ruckartig wandten sich ihm die Köpfe der beiden anderen Männer zu.
    Bill Materway war kreidebleich geworden, hatte das Steuer losgelassen und beide Hände auf den Leib gepreßt. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, die Augen schienen aus den Höhlen zu treten.
    »Verdammt, Bill, was ist mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher