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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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Oberkörper das Steuer so weit nach vorn gedrückt, daß die Maschine eigentlich im Sturzflug hätte nach unten sausen müssen.
    Der Funker sprang von hinten auf den Sitz des Piloten zu, beugte sich darüber und packte die Schultern des nach vorn Gesunkenen. Gleichzeitig bemerkte er zu seiner Verwunderung, daß die Maschine waagerecht weiterflog.
    »Brett, was ist denn los?« rief er.
    Erst in diesem Augenblick bemerkte er, daß die rechte Hand des Piloten vor zum Armaturenbrett ausgestreckt war. Der Zeigefinger hing noch locker an dem Knopf, mit dem der Auto-Pilot die automatische Steuerung, eingeschaltet wurde. Hickson mußte sie selbst eingeschaltet haben.
    Trupperville riß den Piloten nach hinten in den Sitz zurück. Hicksons Gesicht war verzerrt, die Augen weit aus den Höhlen getreten und verdreht. Es gab kein Anzeichen dafür, daß er atmete.
    Trupperville blickte wirr um sich. Auf seiner Stirn erschien Schweiß, aber ihm war eiskalt dabei. Absichtslos irrte sein Blick über die Vielzahl der Instrumente und blieb schließlich auf dem Grobhöhenmesser haften.
    Das Instrument zeigte viertausend Meter Höhe. Führerlos raste die Maschine in der automatischen Selbststeuerung mit sechshundertvierzig Stundenkilometer durch die Luft.
    ***
    »Ist die automatische Selbststeuerung eingeschaltet?« fragte Joe Doogan und drückte sich die Spange der Kopfhörer fester.
    Truppervilles Stimme kam klar aus dem Lautsprecher, klang aber in den Kopfhörern ein wenig quarrend. Doogan war froh, daß er den Funker nach und nach hatte beruhigen können. Denn bevor -man irgend etwas tun konnte, mußte man sich erst einmal ein klares Bild von den Verhältnissen in der DOXC 10 237 machen können. Und dieses Bild konnte nur der Funker übermitteln.
    »Die Selbststeuerung ist eingeschaltet«, erwiderte Trupperville. »Hickson — das ist unser Pilot — muß es im letzten Augenblick noch getan haben, bevor ihm die Sinne schwanden.«
    »Dann besteht wenigstens augenblicklich keine Gefahr«, brummte Doogan ein wenig erleichtert. »Und Treibstoff muß doch auch noch genug vorrätig sein?«
    »Natürlich«, sagte der Funker. »Dem Treibstoff nach könnten wir es wohl noch drei bis vier Stunden hier oben aushalten.«
    Und dann berichtete Trupperville, was sich bis zu diesem Zeitpunkt an Bord des Flugzeuges zugetragen hatte.
    Joe Doogan legte seinen Drehstift aus der Hand und nahm sich dafür eine Zigarette. Er schob die Muschel des linken Kopfhörers vom Ohr fort und sah seinen Kollegen fragend 'an. Dave Cummings rieb sich nervös sein rosiges Gesicht.
    »Das ist eine ganz furchtbare Geschichte!« sagte er. »Ich frage mich, wie sie je im Leben die Maschine heil herunterkriegen wollen. Ohne Piloten! Würdest du dir Zutrauen, einen solchen Riesenschlitten heil auf die Rollbahn zu setzen?«
    »Blöde Frage«, knurrte Doogan. »Natürlich nicht! Das kriegt kein Mensch fertig, der nicht ein geschulter Pilot ist!«
    Doogan rauchte nervös. Ohrie sich umzusehen, wußte er plötzlich, daß Tom Haist hinter ihm stand, der Leiter der Flugsicherungsstation. Doogan wartete darauf, daß’ Haist etwas sagen würcte, aber der grauhaarige Mann schwieg beharrlich. Irgendwo im Raum summte eine Fliege.
    »Ich kann mir eigentlich nur denken, daß es eine Fleischvergiftung an Bord gegeben hat«, murmelte Cummings plötzlich. »Die Bauchschmerzen sind kurz nach dem Mittagessen aufgetreten.«
    Haist lief in sein Arbeitszimmer zurück, ohne etwas zu sagen. Ein paar Minuten später kam er schon wieder.
    »Ich weiß nicht, Dave«, sagte Haist und stieß mit dem Absatz die Tür hinter sich zu. »Ich habe gerade im Lexikon nachgesehen. Demnach äußert sich eine Fleischvergiftung wenige Stunden nach der Mahlzeit durch einen Brechdurchfall. Aber nach allem, was der Funker sagte, sind seit der Mahlzeit nicht einmal sechzig Minuten vergangen, von wenigen Stunden kann also gar keine Rede sein. Und von Brechdurchfall auch nichts.«
    »Aber es scheint doch ein Zusammenhang mit dem Essen zu bestehen!« meinte Cummings. »So viele Leute werden doch nicht zufällig zur selben Zeit schlagartig krank!«
    »Nein, natürlich nicht. Aber im Augenblick soll das nicht unsere Sorge sein. Nach der Landung wird die Gesellschaft schon alles in die Wege leiten, um diese eigenartige Massenerkrankung aufzuklären. Für uns lautet die Frage, die wir beantworten müssen: Wie ist die Maschine heil auf die Erde zurückzubringen?«
    Cummings erhob sich ruckartig. Sein rosiges Gesicht war stark
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