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022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode
Autoren: A.F.Morland
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würde der Ex-Dämon mich in den Schatten drängen, doch das war nicht meine Ansicht. Okay, Mr. Silver leistete manchmal mehr als ich, aber war das im Grunde genommen nicht völlig egal?
    Sollte nicht einzig und allein der Erfolg zählen? War es denn so wichtig, wer den entscheidenden Schlag führte?
    Sollte nicht nur zählen, daß er überhaupt geführt worden war?
    Ich konnte und wollte mich nicht mit Mr. Silver messen.
    Es wäre lächerlich gewesen, mit einem Ex-Dämon konkurrieren zu wollen. Ich betrachtete Mr. Silver und mich als eine Einheit, und wenn ein Erfolg errungen war, dann hatten wir ihn beide errungen, nicht er oder ich.
    Immer tiefer gelangten wir in den Fabrikkeller. Wo waren Arma, Metal, Fystanat, der Polizist? Wo stand der Sarg der tausend Tode?
    Die Antwort auf all diese Fragen erhielt ich wenige Augenblicke später, und, Freunde, mir blieb das Herz vor Schreck stehen.
    ***
    Der Silbersarg stand mit offenem Deckel auf dem Boden, und Licht – einem Mondschein ähnlich – strahlte aus ihm.
    Doch das war es nicht, was mich so sehr schockte. Fystanat war es, der sich in einer entsetzlichen Lage befand.
    Starr schwebte er über dem offenen Sarg. Er wurde nur von Metals magischer Kraft gehalten. Der Silberdämon brauchte ihn nur loszulassen, dann fiel der Mann aus der Welt des Guten in diesen mit Silberstacheln gespickten Totenbehälter und war verloren.
    In diesem Moment ließ ihn Metal mit triumphierendem Gelächter los. Fystanat fiel, und mir krampfte es das Herz zusammen.
    Mußte der Mann aus der Welt des Guten tatsächlich ein so grauenvolles Ende nehmen? Nein, es blieb ihm erspart, denn Mr. Silver fing ihn mit seiner blitzschnell aktivierten Magie auf und ließ ihn vor dem Silbersarg sachte zu Boden gleiten.
    Das machte Metal rasend vor Wut. Auch sein Körper wurde zu Silber, und er griff den Ex-Dämon brüllend an.
    Mein Freund rannte ihm entgegen. Zwei Giganten gerieten aneinander. Aus ihren Augen rasten Feuerlanzen, die der Gegner jedoch zunichte zu machen wußte.
    Sie attackierten einander mit gebündelter Magie und spielten alle Fähigkeiten aus, bevor sie noch Körperkontakt hatten. Doch für jeden Angriff gibt es eine Abwehr.
    Für jeden Zauber gibt es einen Gegenzauber. Schlag und Gegenschlag blieben ohne Wirkung, und so blieb diesen starken Silberwesen nichts anderes übrig, als all ihre übernatürlichen Fähigkeiten beiseite zu lassen und einander einen erbitterten Kampf mit den Fäusten zu liefern.
    Erst wenn einer von beiden angeschlagen war, würde sein Gegner ihn blitzschnell unter Zuhilfenahme von starker Magie vernichten.
    Hart prallten die beiden Silberkörper gegeneinander. Metal umklammerte Mr. Silvers Oberkörper mit beiden Armen.
    Der Ex-Dämon ließ sich fallen. Knirschend entglitt er dem Griff des Gegners, stieß ihm einen Fuß in den Bauch und brachte ihn zu Fall.
    Metal schnellte mit einer Rolle rückwärts wieder auf die Beine, und auch Mr. Silver federte hoch.
    Wie zwei gleichstarke Ringer verkrallten sie sich ineinander. Jeder gab sein Bestes, kämpfte mit letztem Einsatz, denn beide wußten, daß es nur einen Sieger geben würde, und daß der Verlierer sterben mußte.
    Mr. Silver zeigte mehr Kampferfahrung. Ein leichter Vorteil zeichnete sich für ihn ab, doch er war noch meilenweit davon entfernt, diesen Kampf gewonnen zu haben.
    Ein Tritt Metals holte ihn von den Beinen, aber der Ex-Dämon ließ den Gegner nicht stehen.
    Als ihm der Silberdämon beide Fäuste gleichzeitig in den Nacken schlagen wollte, kippte sein Oberkörper in Gedankenschnelle zur Seite, und mit seinem Schwung riß er Metal um.
    Sofort warf sich Mr. Silver auf ihn. Er spreizte die Finger und wollte sie Metal in die Augen stoßen, doch er traf nur Metals Handkante, die dieser zwischen seine Augen und Mr. Silvers Finger schob.
    Ein Faustschlag folgte, der Mr. Silver zur Seite warf, und Augenblicke später stand der Silberdämon bereits wieder auf den Beinen.
    Diese Schilderung mag sich anhören, als hätten nur die beiden Silberwesen gekämpft, und wir hätten ihnen dabei nur zugesehen.
    Doch das war nicht der Fall. Während dieser Kampf der Titanen tobte, wandte sich Arma mir zu.
    Sie starrte mich durchdringend an, und ich spürte, daß sie auch mir das Augenlicht rauben wollte.
    Aber ich war nicht ganz so hilflos wie die bedauernswerten Menschen, die sie zu ihren blinden Dienern gemacht hatte.
    Ich besaß meinen magischen Ring, und den setzte ich gegen Armas Zauberkraft ein, indem ich meine
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