Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
jener Eisentür. Wir hatten keine Ahnung, wohin sie führte, aber ich war davon überzeugt, daß Metal sie magisch gesperrt hatte.
    Und ich irrte mich nicht. Mr. Silver, dem ich den Vortritt ließ, prallte gegen das Eisen und fluchte. Dann legte er die Hände flach gegen die Tür und zertrümmerte die Sperre mit einem magischen Sprengsatz, den er voll aktivierte.
    Die Tür flog auf. Wir stürmten weiter, in einen finsteren Gang. In mir brannte immer noch das ungestillte Verlangen, Metal zu vernichten. Aber wo war er?
    Wir rannten bis zum Ende des Ganges. Jede Möglichkeit sich zu verstecken, fiel uns auf. Metal entdeckten wir nirgends. Wir kehrten um. Die Jagd war für uns noch nicht zu Ende.
    Wir hofften, Metal doch noch irgendwo aufzustöbern, doch dies Hoffnung erfüllte sich leider nicht. Ich entdeckte eine rostige Eisenleiter, und wir konnten sicher sein, daß Metal über sie die Flucht geglückt war.
    Erst jetzt entspannte ich mich. Es erfüllte mich nicht gerade mit großer Freude, daß sich in letzter Zeit die Teilerfolge häuften. Das waren Siege, die einen bitteren Nachgeschmack hatten, und darüber ärgerte ich mich.
    So war es auf dem Schiff der schwarzen Piraten gewesen, und nachher, als wir Rufus’ und Magos Pläne durchkreuzten – und so war es nun wieder. Mist! Da uns Metal entkommen war, sah ich in der Ferne düstere Schatten für uns aufziehen.
    Ich hatte seine Freundin Arma getötet. Das würde er mir nie verzeihen. Mr. Silver dachte an dasselbe wie ich und sagte: »Er wird uns von nun an mit seiner Rache verfolgen. Es wird nicht eher Ruhe sein, bis entweder er oder wir tot sind.«
    Als wir vor dem Silbersarg standen, in dem Arma lag, machte sich der Polizist bemerkbar, den Metals Magie immer noch an der Wand festhielt. Mr. Silver holte ihn herunter.
    Wir erfuhren, daß der Mann Ted Dobbic hieß. Er sagte: »So etwas habe ich noch nicht erlebt.«
    »So etwas werden Sie höchstwahrscheinlich auch nie wieder erleben«, sagte Mr. Silver lächelnd. »Und darüber sollten Sie froh sein.«
    »Wenn ich diese geballte Ladung Horror als Bericht zu Papier bringe, fliege ich in hohem Bogen aus der Polizei raus.«
    »Oh, das glaube ich nicht«, widersprach ich dem Uniformierten.
    »Es gibt eine Spezialabteilung bei Scotland Yard. Da wird man Ihnen Glauben schenken. Auch wir werden uns mit diesen Leuten in Verbindung setzen.«
    »Kann ich… Kann ich gehen?« fragte Ted Dobbic.
    Wir nickten. »Ihr Kollege wartet im Wagen auf Sie« sagte ich.
    Dobbic ging, und wir kümmerten uns um Fystanat, der reglos vor dem Silbersarg lag. Er erklärte uns, wodurch diese Starre eingetreten war. Mr. Silver hätte es auch so gewußt.
    Er hatte das schon bei Neville O’Neill erlebt und konnte dem Mann helfen, indem er die Bißwunde aussaugte. Es sollte sich aber herausstellen, daß die Sache in Fystanats Fall schlimmer war.
    Der Mann aus der Welt des Guten war nicht nur einmal, sondern mehrere Male gebissen worden, und das magische Gift hatte zuviel Zeit gehabt, Fystanat zu verseuchen.
    Da war nichts mit Aussaugen. Mr. Silver versuchte es zwar, aber er mußte bald resignieren. Da lag er nun – Fystanat –, ein Mann, der gekommen war, um der Menschheit zu helfen.
    Lag da und brauchte selbst Hilfe, die weder ich noch Mr. Silver ihm geben konnten. Welche Tragik.
    »Was machen wir denn nun mit ihm?« fragte der Ex-Dämon.
    »Bringt mich zu Pakka-dee«, verlangte Fystanat.
    Ich nickte. »Das wollte ich auch vorschlagen.«
    »Und der Sarg der tausend Tode?« fragte Mr. Silver. »Wenn er hier stehenbleibt, kann das gefährlich werden. Er wird weitere Opfer haben wollen.«
    »Mach mal auf«, verlangte ich.
    Mr. Silver versuchte es, doch er schaffte es nicht. »Er will nicht«, sagte der Ex-Dämon grimmig.
    »Aber Metal hat ihn doch auch aufgekriegt, und du bist nicht schwächer als er.«
    »Der Sarg muß sich öffnen lassen wollen, sonst hat man keine Chance, den Deckel aufzukriegen«, sagte Mr. Silver. Er versuchte die Silberkiste hochzuheben. Auch das ging nicht. Der Sarg schien im Boden Wurzeln geschlagen zu haben. »Er will nicht mehr weg von hier«, sagte mein Freund.
    »Dann müssen wir dafür sorgen, daß niemand diesen Keller betreten kann«, sagte ich, und ich dachte vor allem an dicke Gitter mit widerstandsfähigen Schlössern, die ein Eindringen in den Keller unmöglich machten. In der weiteren Folge würden wir uns dann etwas einfallen lassen müssen, denn es stand fest, daß der Sarg der tausend Tode hier nicht für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher