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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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teuflischen Plan ausgebrütet, der vierzehn völlig unbeteiligten Menschen das Leben kosten sollte, und dazu noch unter welch grauenhaften Umständen! Die drei Detektive, die den Schutz der wertvollen Steine übernommen hatten, will ich nicht als unbeteiligt ansprechen. Trotzdem war es auch bei ihnen kalter Mord. Die Gangster hatten niemandem auch nur die geringste Chance gelassen zu überleben.
    Meines Wissens war bislang für einen einzigen Raub noch niemals so viel Blut vergossen worden, wenn man von Kriegen, die zuweilen nichts anderes als großangelegter Raub sind, absieht. Diese Luftpiraten mußten über alle Maßen brutal, rücksichtslos, ohne jede Skrupel und geldgierig sein und außerdem noch eine für Verbrecher ungewohnt große persönliche Kühnheit besitzen, denn schließlich gehörte eine beträchtliche Portion Mut dazu, bei Nacht mit dem Fallschirm ins Ungewisse abzuspringen.
    »Da haben wir eine verdammt harte Nuß zu knacken!« meinte Phil nachdenklich und stieß ein Stück Blech mit dem Fuß von sich. »Die Gangster haben einen Vorsprung von etwa vier Stunden. Unter Umständen haben sie schon die USA verlassen. Wenn nicht, so haben sie noch eine Menge Zeit, es in aller Gemütsruhe zu tun, da wir keinerlei Anhaltspunkte über ihre Personalien haben. Was nützt eine Großfahndung, wenn wir den Cops keinerlei Beschreibung der Verbrecher, von einem Steckbrief ganz zu schweigen, mitgeben können. Hier gibt's keine Fingerabdrücke, keine Fußspuren, nichts, aber auch gar nichts!«
    Ich schüttelte den Kopf:
    »Ich bin diesmal nicht deiner Ansicht, Phil. Wie ich diese Gangster einschätze, sind sie verwegen genug, um in der Nähe zu bleiben, so lange sie aus ihrem Coup noch Kapital schlagen zu können glauben.«
    »Wie meinst du das?« fragte Phil und sah mich verständnislos an.
    »Überleg doch mal«, erklärte ich ihm. »Diese DC-3 ist doch nicht die erste Verkehrsmaschine, die in die Luft gesprengt wurde, um die Versicherungssumme zu kassieren! Ich nehme nun stark an, daß die Gangster auch in diesem Fall die hohe Versicherungssumme, und zwar gleich vierfach, als mühelose Dreingabe einstecken würden, sobald ihnen dazu die Möglichkeit geboten wird. Deshalb müssen wir möglichst schnell dafür sorgen, daß die Presse, der Rundfunk und das Fernsehen übereinstimmend berichten, daß bei dem Absturz der DC-3, den meinetwegen ein Motorenbrand verursacht haben soll, alle achtzehn Insassen ums Leben gekommen sind und daß die Leichen so sehr verstümmelt wurden, daß eine Identifizierung völlig unmöglich geworden ist. Ich bin mir ziemlich sicher darüber, daß die Verbrecher sich dann bei der Versicherungsgesellschaft melden werden.«
    »Dein Plan ist ausgezeichnet«, meinte Phil. »Es ist zwar möglich, daß die Verbrecher nicht in die Falle gehen, aber wir müssen auf jeden Fall versuchen, auf diese Weise mit den Luftpiraten in Kontakt zu kommen. Ich verspreche mir aber nicht viel davon, die Personen, die für diesen Flug in Chicago oder Cleveland gebucht haben, zu überprüfen. Für so einfältig halte ich diese Gauner nicht, daß sie sich dabei ihrer wahren Namen bedient haben.«
    »Sicher nicht«, bestätigte ich Phils Ansicht. »Dennoch werden wir die Personalien sämtlicher Insassen genau ansehen, damit wir alle Leute ausscheiden können, die für diesen tollkühnen Fallschirmabsprung keinesfalls in Frage kommen können, wie zum Beispiel wohlbeleibte oder ältere Herren vornehme Damen oder furchtsame Jünglinge und die Kinder. Aber vor allem anderen müssen wir jetzt dafür sorgen, daß keiner der Reporter irgendwo erwähnt, daß vier Insassen der abgestürzten Maschine spurlos verschwunden sind!« Haben Sie schon mal mit Reportern zu tun gehabt, die einer sensationellen Sache auf der Spur waren? Wenn ja, dann wissen Sie, daß es leichter ist, einen Schnellzug in voller Fahrt mit dem kleinen Finger anzuhalten als eine Reportermeute in ihrem Mitteilungsdrang zu stoppen. Dem wortgewandten Phil gelang dies Kunststück, wobei das kleine, unscheinbare Wort FBI, das er immer wieder und mit wechselndem Nachdruck in seine wohlgesetzte Rede einfließen ließ, seine Wirkung nicht verfehlte. Nun gut, ich bin oft genug wütend über die Reporter, wenn sie mit Berichten vorprellen, die unsere raffiniert gestellten Fallen sinnlos machen, dennoch kann ich sie verstehen. Sie werden dafür bezahlt, daß sie Sensationen aufspüren, und ihre Chefs werden sehr ungehalten, wenn sie sich einen ›dicken Hund‹
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