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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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verhindern konnte ich es nicht mehr. Aber zumindest würde ich dafür sorgen, daß mich Frank auf der Reise begleitete.
    Unvermittelt wurde ich nach hinten gezerrt und zu Boden gerissen.
    Dadurch kam Frank ins Wanken. Er ließ mich los, um nach einem Halt am Türrahmen zu greifen. Aber es war zu spät. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte mit einem grausigen Schrei in die Tiefe.
    In panischem Entsetzen kroch ich hastig in die Kabine zurück und begriff erst allmählich, was sich abgespielt hatte.
    Der Schuß Franks hatte Phil nicht schwer verletzt. Während Frank und Gordon mich zur Tür gedrängt hatten, hatte er sich hinterher geschoben und buchstäblich im letzten Augenblick Gordon an den Beinen fassen und niederreißen können. Da Gordon mich noch umklammert gehalten hatte, fiel ich mit ihm zu Boden, während Frank den Halt verlor und nach draußen kippte.
    Gordon war überdies gefechtsunfähig, da er sich beim Fall den Kopf an den herausstehenden Hebel des Türabwurfs angeschlagen hatte. Für Momente war ich versucht, auch ihn kurzerhand aus der Kabine zu werfen. Aber ich bin kein Richter und erst recht kein Henker. Außerdem gab es etwas viel wichtigeres zu tun, nämlich nach der Verletzung Phils zu sehen. Er lag regungslos mit geschlossenen Augen in dem schmalen Gang.
    Als ich mich über ihn beugte, hörte ich jenen bekannten hohlen Ton, der entsteht, wenn man jemand einen harten Gegenstand über den Schädel schlägt.
    Das konnte nur Ken sein! Entsetzt sah ich auf.
    Und es war Ken! Aber diesmal als der passive Teilnehmer. Brown stand nämlich vor mir, schwenkte ein Metallrohr und meinte kühl:
    »Dieser Bursche wollte eben wieder zum Angriff vorgehen; da habe ich ihm schnell den Knüppel über den Schädel gehauen.«
    »Mann, Sie haben Humor!« knurrte ich. »Das hätte Ihnen auch früher einfallen können. Beinahe hätten mich die Gangster aus dem Flugzeug geworfen!«
    »Sorry, aber ich konnte beim besten Willen nicht früher eingreifen, da ich die Maschine erst auf Sicherheitshöhe steuern mußte, in der ich die automatische Steuerung einschalten konnte! Warten Sie einen Augenblick, ich hole den Verbandskasten, dann werde ich Ihren Freund und Sie verbinden. Sie haben es nämlich auch nötig. Ich empfehle Ihnen, in der Zwischenzeit dafür zu sorgen, daß unsere ungebetenen Gäste nicht mehr ausfällig werden können, wenn sie wieder munter werden.«
    Ich kann Ihnen nur sagen, daß ich noch nie in solch übler Verfassung, aber auch noch nie mit einer solchen Genugtuung Handschellen angelegt habe wie jetzt.
    Dann verarztete Brown uns so gut er konnte. Phil hatte einen Steckschuß im linken Oberschenkel. Meine Schrammen, Risse. Kratzer und Platzwunden will ich gar nicht aufzählen.
    ***
    Wo wir landeten? Sie werden es kaum erraten: In Miami!
    Phil mußte dringend operiert werden, mir konnte eine sofortige ärztliche Behandlung auch nichts schaden, außerdem waren die Treibstofftanks der Aero Commander beinahe leer.
    Nachdem das Flugzeug aufgetankt worden war und vier stämmige Polizisten zur Bewachung der beiden Gangster eingestiegen waren, startete Brown umgehend nach New York.
    ***
    Phil und ich wurden ins Hospital transportiert. Ich machte eine schlimme halbe Stunde mit, bis mich der Doc endlich genügend mit Jod bepinselt und von oben bis unten bepflastert hatte.
    Phil kam unters Messer. Als er aus der Narkose erwachte, schaute er erst etwas komisch aus der Wäsche. Nachdem ich ihm aber erzählt hatte, wo wir uns befanden, wurde er sofort munter. Angeregt unterhielten wir uns — nein, eben nicht über die Luftpiraten.
    Deren Schicksal war ohnehin klar und kümmerte uns im Augenblick wenig, genausowenig wie die weiteren Einzelheiten des Falls, wie zum Beispiel, daß die geraubten Gegenstände samt und sonders in dem Gepäck der Gangster in der Aero Commander gefunden wurden. Also darüber unterhielten wir uns nicht, sondern darüber, daß wir nun doch in Florida gelandet waren und am besten gleich hier bleiben würden, um unseren Urlaub zu verbringen. Vorher noch mal nach New York zurück? Niemals! Da gab es ein Telefon, das uns am frühen Morgen in unseren besten Träumen zu stören pflegte.
    Mr. High rief nicht in Miami an, sondern kreuzte am nächsten Tag höchstpersönlich auf. Er berichtete, daß die Kinder wohlbehalten in New York angekommen seien, und rückte zum Schluß mit einer netten Überraschung heraus: Eines der Kinder war das Töchterchen eines Hotelbesitzers in Miami, der uns auf
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