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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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vor. Ihnen empfehle ich einen North American Sabreliner.. Sie ist meines Wissens mehr als doppelt so schnell wie eine Commander, so daß sie mit einem gehörigen Vorsprung in Habana ankommen können. Lassen Sie sich eines gesagt sein: Kommen Sie mir nicht mehr unter die Augen, wenn die Kinder nicht wohlbehalten zu ihren Eltern zurückkehren!«
    Das ist nun das FBI. Er kann ohne besondere Formalitäten diese Flugzeuge beschlagnahmen. Natürlich rückt niemand gern Objekte im Wert von mehr als einer Viertelmillion Dollar für solch zweifelhafte Unternehmen heraus. Aber die Flugzeughalter sträubten sich überraschend wenig, denn auch sie hatten ein großes Interesse daran, daß den Luftpiraten das Handwerk gelegt wurde.
    Die beiden Maschinen wurden startklar gemacht. Bei der Aero Commander hieß dies auch, das Funkgerät so zu präparieren, daß es nach etwa einer halben Stunde Flugzeit endgültig den Geist aufgab.
    Während der ganzen Zeit war der Flugbetrieb fast lahmgelegt. Einige Maschinen starteten zwar auf anderen Pisten, aber sämtliche ankommende Flugzeuge wurden angewiesen, auf einem anderen Fughafen zu landen.
    Nachdem noch eine Einsteigleiter in die Aero Commander verstaut worden war, rollte der Pilot mit Phil an seiner Seite neben die gestrandete DC-8.
    Erschütternde Szenen spielten sich nun an der DC-8 ab. Die Passagiere standen entsetzt und verstört auf der Rollbahn, Mütter rannten wie irrsinnig umher und weinten nach ihren Lieblingen. Die Väter, je nach Temperament, fluchten, knirschten mit den Zähnen, ballten in ohnmächtiger Wut die Fäuste. Nur die Gangster blieben eiskalt. Sie verfrachteten fünf Kinder — drei Mädchen und zwei Jungen — in »ihre« Maschine.
    Die Situation war mehr als ungeheuerlich! Vor den Augen einer ganzen Polizeibrigade, in Anwesenheit der Eltern wurde auf einem öffentlichen Gelände sozusagen vor aller Welt das tollste Kidnapping ausgeführt.
    Selbstverständlich warf Ken Drake den Piloten aus der Aero Commander. Er war ohnehin verstimmt, weil er nun doch nicht seine Künste auf einem Düsenclipper zeigen konnte.
    ***
    Endlich ging der erste Akt dieses grausamen Dramas zu Ende. Die beiden Motoren der Gangstermaschine donnerten los, das Flugzeug rollte an und erhob sich, von Flüchen und guten Wünschen gleicherweise begleitet, in die Nacht.
    Unverzüglich rannten Phil und der Pilot zu dem Hanger, ini dem der Sabreliner startklar stand.
    Mr. High war in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben. Er hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Flugsicherung und die Air Force einzuschalten. So kam es, daß alle Radarstationen längs der amerikanischen Ostküste bis an die Südspitze Floridas den Weg der Aero Commander überwachten, daß das Gangsterflugzeug mit der kostbaren Fracht ständig insgeheim von Düsenflugzeugen begleitet wurde und daß sämtliche zuständigen Seenotstationen in Alarmbereitschaft gesetzt wurden, um sofort eingreifen zu können, sobald der Maschine etwas zustoßen sollte.
    Dreißig Minuten nach dem Start der Gangster waren auch wir mit dem Sabreliner in der Luft. In der Maschine saßen zwei Piloten — einer davon sollte gegebenenfalls die Aero Commander nach New York zurückfliegen —, ein Funker, Phil und ich. Der Pilot flog mit erhöhter Dauerleistung, so daß wir, wenigstens den Berechnungen nach, schon nach zwanzig Minuten die Gangster über, der Delaware-Halbinsel auf der Höhe von Washington überholten. Gegen vier Uhr früh landete unser Düsenvogel auf dem Flughafen von Habana. Wir vermuteten, daß wir damit etwa drei Stunden Vorsprung vor den Gangstern hatten.
    Die Abfertigung — wir gaben uns als Touristen aus — erfolgte ohne Schwierigkeiten, wenn auch mit der sprüchwörtlichen südländischen Ruhe. Ich wies den einen Piloten an, den Sabreliner etwas aus dem Blickfeld zu rollen. Es war nicht gerade notwendig, daß Miller unser Flugzeug sogleich entdeckte und stutzig werden konnte.
    Der andere Pilot, Bill Brown, ein schneidiger junger Kerl, lag uns so lange in den Ohren, bis wir ihm erlaubten, uns zu begleiten. Diese Verstärkung konnte uns im Grunde nur willkommen sein.
    Auf dem Flughafen ließen sich um diese frühe Stunde nur wenig Menschen blicken. Selbst vom Bodenpersonal waren erst ein paar Leute aus den Federn. Im übrigen machte der gesamte Betrieb einen etwas schlampigen Eindruck, was uns aber nur recht sein konnte.
    Sie können sich vorstellen, daß ich immer und immer wieder überlegte, auf welche Weise wir die Gangster
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