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0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
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überlisten könnten. Die verschiedenen, unbenutzt umherstehenden Fahrzeuge des Bodendienstes brachten mich schließlich auf eine Idee. Ich erläuterte Phil und Brown meinen Plan. Sie hielten ihn für durchführbar.
    Eine nerventötende, wenn auch allmählich gewohnte Warterei begann. Immer wieder blickten wir nach Nordosten in den., heraufziehenden Morgen nach dem Gangsterflugzeug aus. Dabei rauchten wir Unmengen von Zigaretten, um unserer Nervosität einigermaßen Herr zu werden.
    Plötzlich stieß mich Brown an und wies mit dem aüsgestreckten Arm über das Meer. In der Tat, über der Kimm aus Richtung Florida erschien ein dunkler Punkt, der sich rasch zu den bekannten Umrissen einer Aero Commander entpuppte. Das mußte die Maschine der Gangster sein!
    Das Flugzeug kreiste einige Zeit im Warteraum, bis es das grüne Lichtsignal zur Landerlaubnis erhielt. Offensichtlich hatte das Funkgerät programmgemäß seinen Dienst eingestellt. Nun klappte das Fahrwerk heraus, die Motoren wurden gedrosselt, die Maschine holte in einer weiten Schleife aus, schwebte tiefer und setzte mit quietschenden Reifen auf die Betonpiste.
    Donnerwetter, dachte ich, Drake macht seine Sache als Pilot gar nicht übel. Dann aber wurde ich kalt wie eine Hundeschnauze. Alle Regungen, die man als Gefühl bezeichnen könnte, waren ausgelöscht. Zurück blieb nur noch harte Entschlossenheit.
    »Jetzt geht‘s los!« sagte ich zu Phil und Brown.
    Wir schlenderten auf einen Jeep der Flugpolizei zu, der eine gelb-schwarz karierte Flagge und am Heck die Aufschrift ,Follow Me‘ trug. Das Fahrzeug diente dazu, vor den gelandeten Flugzeugen herzufahren und sie an die Abstellplätze zu führen.
    Wir mimten nun Bodenpersonal — Brown sah in seiner weißen Kombination ganz echt aus — und brausten mit diesem Auto der ausrollenden Aero Commander entgegen. Vor dem Flugzeug wendeten wir, und fuhren langsam voraus. Natürlich nicht zur Flugleitung, sondern ein gehöriges Stück abseits. Mein Plan konnte nur gelingen, wenn die Gangster uns folgten. Und sie taten es! Weiß der Himmel, was sich Ken Drake im Cockpit dachte. Vielleicht vermutete er, daß die Interessenten an dem Flugzeuggeschäft die offizielle Registrierung des Flugzeugs scheuten und den Handel ohne amtliche Zeugen abzuwickeln wünschten. Wie dem auch war, die Aero Commander rollte jedenfalls gehorsam hinter uns her.
    Meine Nerven waren aufs äußerste angespannt. Ich umklammerte das Lenkrad, daß die Knöchel weiß hervortraten.
    Endlich hatten wir eine ziemlich verlassene Stelle am Rande des Rollfeldes erreicht. Brown sprang vom Jeep, wandte sich dem Flugzeug zu und kreuzte die Unterarme vor dem Gesicht. In der Zeichensprache des Bodenpersonals hieß das: Motoren abstellen!
    Auf dem Flughafen herrschte jetzt beträchtlicher Lärm. In der Werft wurden Motoren abgebremst, die mit heftigen Fehlzündungen um die Wette knallten. Auch vor der Flugleitung dröhnten die Motoren der an- und wegrollenden Maschinen. Unter diesen Umständen würde selbst ein ausgedehntes Feuergefecht mit Maschinenpistolen nicht auffallen. Ich will Ihnen aber gleich im voraus verraten, daß wir keineswegs die Absicht hatten, uns in eine Schießerei mit den Gangstern einzulassen. Das Verhältnis von mindestens vier Maschinenpistolen in der Hand erstklassiger Schützen gegen zwei Pistolen ist auch für G-men hoffnungslos. Wenn die Überrumpelung mißlang, hatten wir keine Chancen mehr!
    Phil und ich traten neben den Rumpf der Aero Commander, der so tief liegt, daß man ihn ohne Leiter oder Treppe besteigen, kann. Auf den ersten Blick konnte man uns ganz gut für dunkle Elemente halten, da wir unrasiert waren, die Hüte stilecht in die Stirn gezogen hatten und unsere Kleidung durch die Bodengymnastik an der DC-8 recht mitgenommen aussah.
    Die Tür des Flugzeuges klappte auf.
    Miller, ganz wie ein Mann von Welt, stieg heraus und fächelte grüßend mit der Hand seinen vermeintlichen Geschäftspartnern zu.
    Plötzlich erstarrte der Gangsterboß. Er hatte mich wohl erkannt. Blitzschnell griff er in die Tasche. Aber diesmal ließ ich ihm keine Chance. Ich hatte meine Null-acht schon schußbereit in der Hand. Ohne zu zögern zog ich den Zeigefinger durch. Miller zuckte unter dem Einschlag zusammen, seine Knie gaben nach, und er sackte zu Boden.
    Mit einem Panthersatz sprang ich über ihn hinweg, hinein in die Kabine.
    Vielleicht denken Sie nun, daß in diesem Moment bei mir tatsächlich eine Schraube locker gewesen sein muß. Kein
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