Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
Vom Netzwerk:
daß ich mich bücken mußte, um den Kopf nicht anzustoßen. Der Gang zwischen den Polstersitzen, die rechts und links hintereinander an den Boden geschraubt waren, ließ kaum Platz zum Durchgehen. In diesem engen Käfig also standen wir uns lauernd gegenüber.
    Für Bruchteile von Sekunden überlegte ich tatsächlich, ob wir nicht auf unsere Pistolen verzichten sollten. Ich bin nämlich immer für faire Sachen, und die Gangster hatten immerhin Wort gehalten und die Kinder freigegeben. Um ein Haar wäre dies die letzte Überlegung meines Lebens geworden. Ich sah Bill eine blitzschnelle Bewegung nach der Rocktasche machen.
    Leider hatte Phil die gleiche Entschlußkraft wie ich. Gleichzeitig krachten unsere Waffen. Bill wurde durch die Wucht der Geschosse an die Wand zurückgeworfen. Seine Pistole polterte zu Boden.
    Ein Bandit weniger! Aber wir hatten nun keine Patronen mehr in den Kammern, w’ährend in Bills Waffe sicher ein achtschüssiges Magazin steckte! Und schon bückte sich Ken Drake nach eben diesem Schießeisen. Wenn er die Pistole an sich nehmen konnte, hatten wir ausgespielt. Ich schnellte mich ab und flog mit gestrecktem Körper über die Sitze.
    Drake erkannte meine Absicht und trat zur Seite, so daß ich ihn verfehlen mußte. Bevor ich mit dem Kopf gegen die Rückwand der Kabine donnierte, faßte ich nach der nächsten Sessellehne und bremste meinen Schwung ab. Ich kam mit dem Bauch auf die Lehne zu liegen, und ehe ich mich wenden oder gar hochkommen konnte, waren Frank und Gordon schon über mir. Die Null-acht war mir entfallen.
    Ken hätte sich nun in aller Gemütsruhe die geladene Pistole aneignen können, wenn Phil nicht gewesen wäre. Er fuhr wie ein Donnerwetter dazwischen. Ich konnte mich jedoch nicht darum kümmern, denn ich war mit Frank und Gordon vollauf beschäftigt. Da ich so elegant zwischen zwei Sitzen gelandet war, kam Frank nicht recht an mich heran.
    Aber zunächst war ich durch Gordon ausreichend bedient. Er pfefferte mir eine Serie von Handkantenschlägen ins Genick. Ich warf mich herum und bekam dadurch einen Schlag quer über das Gesicht, der mich wahrscheinlich von den Füßen geholt hätte, hätte ich nicht gesessen. Ich trat zu.
    Gordon krachte in einen gegenüberliegenden Sessel und beugte den Oberkörper nach vorn. Zugleich umklammerte aber Frank auch schon von hinten meinen Hals. Ich stemmte die Füße gegen den vor mir stehenden Sessel und streckte blitzartig meinen Körper. Meine Schädeldecke krachte trocken gegen Franks Kinn. Durch meinen Kopf zuckte ein derartiger Schmerz, daß ich unwillkürlich dachte:
    .Der ist erledigt! Solch einen Treffer hält niemand aus!‘
    Sofort lockerte sich der Griff um meinen Hals. Die weitere Wirkung meines Treffers konnte ich jedoch nicht beobachten, denn Gordon hatte sich erholt und setzte sich mit wenig freundlichen Absichten in Bewegung. Ich sprang auf und erwartete seinen Ansturm.
    Aber Gordon krümmte sich nur und stöhnte herzzerreißend. Ich war so verblüfft, daß ich Gordons Theater erst begriff, als er die Waffe am Boden schon ergriffen hatte. Bevor er sie jedoch aufheben konnte, war ich neben ihm und trat rücksichtslos auf seine Hand.
    Im gleichen Moment traf ein schwerer Gegenstand mein Rückgrat.
    Frank mußte eine Kinnlade aus Stahl gehabt haben, sonst wäre er noch nicht imstande gewesen, meine Null-acht nach mir zu schleudern. Zum Glück saß hinter seinem Wurf nur wenig Kraft; andernfalls hätte ich jetzt Arme und Beine von mir gestreckt.
    Die Sekundenbruchteile, die ich abgelenkt gewesen war, hatte Gordon wohl zu nutzen gewußt. Er rammte mir seinen Kopf in den Magen. Ich verlor das Gleichgewicht und kippte hintenüber in einen Sessel.
    Der Magentreffer lähmt mich für Sekunden. Aber auch Gordon war im Augenblick kampfunfähig. Er kauerte am Boden und schnappte nach Luft. Gleich neben ihm wälzten sich Phil und Ken in erbittertem Ringen. Die Auseinandersetzung war noch keineswegs entschieden!
    ***
    Eben um diese Zeit raste Brown über den Platz auf die Aero Commander zu, gefolgt von einem zweiten Jeep, in dem vier verwegen aussehende Männer saßen und grimmig mit Maschinenpistolen fuchtelten.
    Was war geschehen?
    Nachdem die Kinder samt der Stewardeß in dem Sabreliner untergebracht waren, hatte Brown zufällig gesehen, wie ein Mann des Bodenpersonals bei den vier Herren stand, mehrmals auf die Aero Commander zeigte und erregt auf die verdächtigen Gestalten einsprach. Brown hatte dabei die Worte: ›Miller
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher