Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Wir rammten die Luftpiraten

0198 - Wir rammten die Luftpiraten

Titel: 0198 - Wir rammten die Luftpiraten
Autoren: Wir rammten die Luftpiraten
Vom Netzwerk:
normaler Mensch springt doch geradewegs vor die Läufe von vier entsicherten Maschinenpistolen. Sie haben völlig recht. Aber ich hoffte, daß die ahnungslosen Gangster ihre Waffen überhaupt nicht in der Hand hatten. Schließlich rechneten sie doch damit, in Habana auf gute Freunde zu treffen, die man nicht mit Mischinenpistolen in der Faust empfängt.
    Ich hatte tatsächlich richtig vermutet. Die vier Verbrecher kamen nicht einmal mehr dazu, nach ihren Waffen zu greifen. Wenn Sie aber nun glauben, das wäre für diese harten Halunken ein Grund gewesen, angesichts unserer Pistolen eingeschüchtert die Hände zu heben, so irren Sie sich.
    Als ich und dann Phil unmittelbar nach den Schüssen in der Kabine auftauchten, riß jeder Gangster kurzerhand eines der Kinder an sich. Die Kleinen weinten und schrien durcheinander, die Stewardeß lehnte totenbleich im Hintergrund an der Kabinenwand, und so war im Handumdrehen praktisch dieselbe verfahrene Lage entstanden wie schon auf dem La Guardia-Flughafen in der DC-8. Nur mit dem einen Unterschied, daß das Haupt der Bande erledigt war!
    Ken Drake zischte mit verzerrtem Gesicht:
    »Cotton, entweder du läßt uns in aller Gemütsruhe und unangefochten aussteigen, oder den lieben Kinderchen passiert etwas!«
    »Drake, hören Sie mal her: Ihr seid Kämpfer von Format und habt es doch wirklich nicht notwendig, euch hinter kleinen Kindern zu verschanzen! Ihr seid einmal amerikanische Soldaten gewesen! Seit wann kämpfen Amerikaner mit Kindern oder gegen Kinder? Die Sache zwischen uns muß ausgetragen werden. Aber laßt dabei doch die Kinder aus dem Spiel!«
    Ich konnte deutlich erkennen, wie es in Drakes Gesicht arbeitete. Nach einer Weile brüllte er:
    »Verdammt noch mal, G-man, du hast recht! Mit den Kindern wollen wir nichts zu schaffen haben! Aber dann habt ihr leichtes Spiel mit euren Kanonen gegen unsere Fäuste. Wenn ihr die Waffen wegschmeißt, geben wir die Kinder frei!«
    Dieser Vorschlag war annehmbar. Was aus Phil und mir wurde, war zweitrangig. In erster Linie mußte alles getan werden, um die Kinder zu retten. Außerdem hoffte ich, daß wir mit den Gangstern fertig wurden, obwohl Phil und ich leicht angeschlagen waren.
    Glauben Sie aber nur nicht, daß wir jetzt sofort unsere Schießeisen wegwarfen. Dann hätten die Gangster nicht nur die Kinder wieder endgültig in der Hand gehabt, sondern auch ungehindert ihre Maschinenpistolen greifen können.
    Um letzterem vorzubeugen, rief ich der Stewardeß zu:
    »Nehmen Sie die Maschinenpistolen und werfen Sie sie zum Kabinen fenster hinaus!«
    »Das könnte dir so passen!« protestierte Drake. »Dann sammelt sie euer Kompagnon draußen ein und gibt sie euch anstelle der weggeworfenen Pistolen! Ihr wollt euch gegen Tricks sichern, aber wir auch. Werfen wir also die Maschinenpistolen durch das Handloch an der Kabinenrückwand in den Rumpf. Dort kommt niemand mehr an sie ran!« Damit war ich einverstanden. Die Stewardeß nahm die vier Mordwerkzeuge und schob sie nacheinander durch das faustgroße Loch. Polternd fielen die Waffen in den unzugänglichen Abschnitt des Schalenrumpfes.
    »So, und jetzt weg mit euren Kanonen!« rief Drake ungeduldig.
    »Alles mit der Ruhe, mein Freund!« sagte ich. »Ich traue euch nämlich nicht über den Weg.«
    »Ich dir auch nicht!« antwortete Drake frech, aber nicht ganz unberechtigt. Er mußte von seinen Fähigkeiten sehr überzeugt gewesen sein, sonst hätte er den folgenden Vorschlag nicht gemacht: »Ihr nehmt, die Magazine aus euren Pistolen ünd werft sie aus der Kabinentür. Dann könnt ihr im . günstigsten Fall zwei von uns umlegen. Die restlichen zwei genügen aber, um euch zu packen. Anschließend kann der Auszug aus Ägypten beginnen.«
    »Okay!« antwortete ich. Wir rissen die Magazine aus unseren Pistolen und schleuderten sie aus der Kabine.
    Jetzt endlich setzten die Gangster die weinenden Kinder auf die Sessel. Unverzüglich begann die Stewardeß, sie einzeln aus dem Flugzeug zu tragen. Ich hörte Brown draußen sagen:
    »Bringen Sie die Kinder gleich zum Jeep, damit ich sie anschließend zu unserer Maschine fahren kann!«
    Das war wirklich ein glänzender Einfall. In dem Sabreliner waren die Kinder auf jeden Fall in Sicherheit und damit der wichtigste Teil unserer Aufgabe gelöst, wie immer auch der Kampf mit den Gangstern ausgehen mochte.
    Eben stieg die Stewardeß mit dem letzten Kind aus der Kabine. Gleich mußte der Tanz losgehen!
    Der längliche Kabinenraum war so niedrig,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher