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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Autoren: H. G. Ewers
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1.
    Atlan streifte sich das elastische Band mit dem scheibenförmigen Translator über das rechte Handgelenk, während er den Transportroboter verließ, der ihn und seine Gefährten bis vor die Mauer der Stadt gebracht hatte. Ihn, seine Gefährten und den seltsamen Roboter mit dem noch seltsameren Namen Quadram-1876, der ihnen beim Aussteigen die kleinen Übersetzungsgeräte gereicht hatte.
    Für einen Moment glaubte der Arkonide zu träumen.
    Du träumst nicht, flüsterte der Extrasinn.
    Das wusste Atlan natürlich selbst. Er musste sich der Realität stellen; nur dann war er überhaupt in der Lage, die schwierige Situation zugunsten der SOL und der Solaner zu beeinflussen.
    Er blickte nach oben. Wie immer war der Himmel von einer dichten Wolkenschicht bedeckt.
    Wir haben nicht viel Zeit, dachte er. Wir müssen die Herren der Roboter finden, bevor die SOL sich dem Planeten so weit genähert hat, dass sie von den Maschinen angeflogen und ebenso demontiert wird wie der Quader, mit dem wir Mausefalle VII erreicht haben. Und wir müssen diese Leute dazu bringen, dass sie auf eine Demontage der SOL verzichten!
    Er ging ein paar Schritte weiter, dann blieb er stehen und sah sich nach seinen Gefährten um. Joscan Hellmut, Bjo Breiskoll, Gavro Yaal und sechs Buhrlos hatten den Transportroboter ebenfalls verlassen und ihre Translatoren übergestreift. Soeben stieg der letzte Buhrlo aus dem Fahrzeug.
    Kurz darauf erschien Quadram-1876. Der etwa zwei Meter große kastenförmige Roboter bewegte sich auf vier kurzen stämmigen Beinen. Die vier Arme, die in halber Höhe um den Körper herum angeordnet waren, hingen untätig herab.
    Dicht über ihnen schimmerten große Augenlinsen, je zwei auf jeder der vier stumpfgrauen Seitenflächen. Am unteren Rand des Rumpfes befanden sich drei dünne blaue Streifen, die als Erkennungsmerkmal dienten.
    Atlan hatte Mühe, seine Ungeduld zu zügeln. Immer wieder musste er an den Auftrag denken, den ihm die Kosmokraten jenseits der Materiequellen erteilt hatten. Er sollte die SOL in einen Raumsektor bringen, der Varnhagher-Ghynnst hieß, dort eine Ladung an Bord nehmen, von deren Art und Beschaffenheit er erst an Ort und Stelle erfahren würde. Diese war schließlich in ein Sonnensystem zu transportieren, dessen Koordinaten sich unauslöschlich in sein Gedächtnis eingeprägt hatten.
    Damals hatte sich das alles einfach angehört. Aber schon die erste Begegnung mit den Solanern hatte ihm gezeigt, dass der Erfüllung seines Auftrages schier unüberwindliche Schwierigkeiten im Weg standen. Innerhalb des ehemaligen Fernraumschiffs von Perry Rhodan herrschte eine Hierarchie, an deren Spitze die SOLAG stand, die wiederum von einem Diktator geführt wurde. Ausgeübt wurde diese Herrschaft überwiegend mit brutaler Gewalt, die die niedrigeren Kasten unterdrückte, aber nichts gegen die weitgehend chaotischen Zustände in großen Teilen des Schiffes unternahm.
    Doch damit nicht genug. Außerdem befand sich die SOL in der Gewalt eines Zugstrahls, der sie erfasst hatte, als sie ein Sonnensystem anflog, um sich auf seinen Planeten mit dringend benötigten Rohstoffen zu versorgen. Alle Versuche, sich aus dem Zugstrahl zu befreien, waren bislang gescheitert.
    Inzwischen wussten Atlan und seine Gefährten, dass der Zugstrahl vom siebten Planeten des Systems ausging. Und sie wussten auch, was mit den vom Zugstrahl eingefangenen Objekten geschah. Sie wurden von Robotern zerlegt, und die Bruchstücke wurden zu den zahlreichen Monden transportiert, die Mausefalle VII umkreisten. Diese Monde waren nichts anderes als riesige Kraftwerke, die das angelieferte Material zur Gewinnung von Energie verwendeten, die wiederum zum siebten Planeten transferiert wurde.
    Mit jeder Minute, die verstrich, näherte sich die SOL ein weiteres Stück der Demontagezone und damit einem Schicksal, das Atlans Pläne endgültig zum Scheitern verurteilen würde.
    Dieses Schicksal abzuwenden war die einzige Aufgabe, der er auf Mausefalle VII nachgehen durfte. Aber noch wusste der Arkonide nicht, wie er Kontakt mit den Herren der Roboter aufnehmen konnte. Die Roboter hatten sie zwar höflich, teilweise sogar regelrecht zuvorkommend behandelt, aber für Fragen nach ihren Herren schienen sie taub zu sein.
    Bjo Breiskoll stellte sich Quadram in den Weg.
    »Wohin bringst du uns?«, fragte er.
    Der Roboter blieb stehen. »Ihr gehört zu den Freien«, antwortete er brav. »Das habe ich euch aber schon gesagt. Deshalb bringe ich euch in die
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