Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Das Höllen-Orchester

0198 - Das Höllen-Orchester

Titel: 0198 - Das Höllen-Orchester
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
gebraucht, um mich wieder einigermaßen zu erholen. Ein teuflischer Kerl.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Es kann eine durchaus logische medizinisch-physikalische Erklärung dafür geben«, sagte er.
    Aber sein Freund und Mitstreiter schüttelte den Kopf.
    »Glaube ich nicht, Zamorra. Mit dem Mann stimmt etwas nicht. Ich habe mir das Zimmer gemerkt, aus dem er kam. Ich finde, wir sollten uns um ihn kümmern.«
    »Du meinst - er ist dämonisch?«
    »Ich nehme es an«, sagte der Historiker. »Du hast den Elektroschock nicht erlebt, aber ich Und ich sage dir, das war nicht normal.«
    »Armer Bill«, sagte Nicole tröstend und gab ihm einen leichten Kuß auf die Wange, entzog sich aber sofort wieder seinem Versuch einer Umarmung. »Ich glaube, ich hab’s jetzt. Zamorra-Liebling, du könntest dich auch allmählich chic machen. Wir haben noch eine halbe Stunde.«
    »Wohin wollt ihr überhaupt?« fragte Bill.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Nici will. Ein Konzert in einem kleinen Theater in der Nähe. Sie hat das Plakat gesehen. Diabolique.«
    Bill Fleming zuckte zusammen, als habe ihn erneut ein elektrischer Schlag getroffen.
    »Diabolique!« stieß er hervor. »Jetzt weiß ich, wo ich den Kerl heute schon einmal gesehen habe! Er hat mich von einem Plakat angegrinst! Der Zitteraal ist Marcello d’Oro!«
    ***
    »Aufhören!« brüllte Oddington. »Sofort aufhören! Seid ihr wahnsinnig geworden?«
    Mit ausgreifenden Schritten stürmte der Subdirektor in die Kantine. Er erwischte einen der beiden Kämpfenden und riß ihn zurück. Inzwischen hatte sich auch Stewart Jones wieder halbwegs von dem Schlag erholt und hielt Jack fest.
    »Kraft geht vor Verstand, wie?« knurrte Oddington. »Ich dulde es nicht, daß meine Angestellten sich prügeln!« Er hatte Al Vorster in eine Ecke des Raumes geschoben und starrte ihn finster an. »Noch ein Schlag -gleich von wem - und der Schläger kann sich seine Papiere abholen! Feierabend!«
    Langsam befreite sich Jack Simmons aus dem Griff seines Teamchefs und zerrte sein Hemd zurück. Er funkelte Al Vorster wütend an.
    »Was treibt Sie zu uns, Mister Oddington?« fragte Stewart.
    Oddington vergewisserte sich, daß sich Vorster ruhig verhielt, dann trat er von ihm zurück. »Ich wollte Sie bitten, noch bis nach dem Auftritt hier zu bleiben. Die Polizei und der Arzt werden sich später um den Todesfall kümmern, dann brauchen wir Ihre Aussagen. Selbstverständlich bekommen Sie die Überstunden vergütet.«
    »Das will ich auch hoffen«, fauchte Vorster.
    Oddington ging darüber hinweg. »Ich habe die dumpfe Befürchtung«, sagte er, »daß etwas mit der Sache nicht stimmt. Dieser Manager benimmt sich recht eigenartig, gerade was diesen Fall angeht.«
    »Warum erzählen Sie uns das?« wollte Jones wissen. .
    Oddington zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß etwas an der Sache faul ist. Ich weiß nur nicht, was.«
    Jones nickte.
    »Ich habe das gleiche Gefühl«, sagte er. »Es ist, als ginge es mit dem Teufel zu, nicht wahr?«
    Oddington nickte.
    »Ich kann mich also auf Ihr Bleiben verlassen.« Es war mehr eine Feststellung denn eine Frage. Der Subdirektor sah auf seine Uhr und verließ die Kantine.
    Al Vorster und Jack Simmons sahen sich grimmig an.
    »Fangt bloß nicht wieder an«, warnte Stewart Jones. »Sonst sorge ich dafür, daß ihr beide den Hut nehmt!«
    ***
    Marcello d’Oro stoppte den Wagen direkt vor dem Haupteingang des Theaters, zog den Schlüssel ab und öffnete den Wagenschlag für seine Begleiterin. Wieder zeigte nichts an seinem Verhalten, wie anders er sich noch vor Minuten in der Abgeschlossenheit des Hotels geführt hatte. Da war sie nicht mehr als eine Sklavin gewesen.
    Arm in Arm betraten sie das Theater. Menschen drehten sich nach ihnen um. Die ersten Zuschauer kamen bereits, um sich ihre Plätze zu sichern; es hatte keinen Vorverkauf geben können, weil die Zeit zu knapp war.
    Man erkannte ihn wieder - das Gesicht des teufelsköpfigen Dirigenten auf den schnell gedruckten und noch schneller ausgehängten Plakaten hatte sich eingeprägt, und verschiedene Leute zeigten sich überrascht, wie exakt Marcello d’Oro dem Plakatgesicht entsprach.
    Es fehlten wirklich nur die Hörner…
    Mister Oddington stürmte händeringend auf den Dirigenten zu, der Diabolique auch komponiert hatte. »Da sind Sie ja endlich, Mister d’Oro! Ich hatte schon befürchtet, Sie seien aufgehalten worden und…«
    Ein vernichtender Blick des Dirigenten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher