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0198 - Das Höllen-Orchester

0198 - Das Höllen-Orchester

Titel: 0198 - Das Höllen-Orchester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinem Verdacht abzukommen.
    Also nahm er der Einfachheit halber erst einmal Jones’ Personalien auf, während dieser versuchte, ihm die Zusammenhänge zu erklären.
    »Es hört sich alles ein wenig wild und fantastisch an«, knurrte Bullwarker schließlich. »Aber wir werden feststellen, was dieser Mann beabsichtigt. Sie haben sicher nichts dagegen, daß ich Sie vorläufig festnehme? Verdacht auf Mittäterschaft und Verschleierung!«
    Stewart Jones hatte sehr viel dagegen, bloß nützte es ihm nichts. Widerstand gegen die Staatsgewalt ist in New York kein Kavaliersdelikt, und in Anbetracht der Muskelpakete Bullwarkers unterließ er es lieber sofort. Bullwarker verzierte ihn mit den eisernen Abführmitteln und fuhr mit ihm im Lift nach unten.
    Der Nachtportier machte Augen so groß wie die einer Eule im Nachtflug. »Darf man fragen, was hier vorgeht?« fragte er bestürzt.
    »Man darf, aber meine Frage ist wichtiger«, knurrte Bullwarker. »Hat Zamorra das Hotel verlassen? In welche Richtung?«
    »Er forderte ein Taxi an«, erwiderte der Portier.
    »Dann stellen wir fest, wohin er unterwegs ist«, knurrte er und zog Jones hinter sich her wie einen Schwerverbrecher. Der konnte sich nur mit dem Gedanken trösten, daß sich ohnehin alles aufklären würde und daß Bullwarker nur seine Pflicht tat, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Vielleicht hätte Jones an seiner Stelle auch nicht anders gehandelt…
    Bullwarker ließ ihn auf den Rücksitz und warf sich dann nach vorn hinter das Lenkrad. »Los, Kamerad«, scheuchte er seinen Kollegen auf, der sich wunderte, warum ein Para-Experte in Handschellen in den Wagen gebracht wurde. »Zamorra, wie dieser Hypno sich schimpft, ist abgedampft. Per Taxi, das von diesem Hotel aus bestellt wurde. Feststellen, welcher Wagen das war und wohin die Fracht geht!«
    Viereinhalb Minuten später wußte er Bescheid. Die Funkverbindungen, der Segen der Zivilisation, die die Taxi-Fahrzeuge wie ein unsichtbares Netz untereinander und mit der Zentrale verbanden, hatten wieder einmal bewiesen, wie nützlich sie sein konnten.
    Bullwarker forderte Verstärkung an. Wenig später jagten von mehreren Seiten kommend Patrol Cars mit Rotlicht und Sirene ihrem gemeinsamen Ziel entgegen…
    ***
    Es gab keine Möglichkeit zur Flucht mehr. Gehetzt sah Nicole sich um. Die einzige Möglichkeit bestand darin, durch die graue Brühe des East River zu fliehen. Aber von unten, vom Fuß der Böschung, erklang das häßliche Pfeifen von Ratten, und mit denen wollte sie nicht gerade Bekanntschaft schließen…
    Es war aus. Ihre Flucht hatte ein Ende gefunden. Näher und näher kam der Teufel mit seinen Hörnern und dem dritten Auge auf der Stirn, streckte fordernd seine Hände aus…
    Verzweifelt versuchte Nicole das FLAMMENSCHWERT zu aktivieren, jene magische Superwaffe, die nur in der geistigen Verbindung zwischen ihr und dem Amulett entstehen konnte. Aber es geschah nichts. Das FLAMMENSCHWERT entstand nicht.
    Schritt für Schritt kam der Dämonische näher. Das Auge begann grell zu leuchten und zu flimmern. Wie zuvor die Musik, so begann jetzt der rasende Flimmer-Rhythmus Nicole einzuschläfern, sie in den magischen Bann zu ziehen…
    Sie fühlte sich müde, fühlte den Drang, die Augen zu schließen und zu schlafen, und entsetzt erkannte sie, daß es diesmal der Schlaf des Todes sein würde. Marcello d’Oro wollte sie töten!
    »Nein!« schrie sie auf.
    Eine Sekunde später wurde der Dirigent mit dem Teufelskopf in blendende Helligkeit getaucht. Aber diese Helligkeit ging nicht von ihm aus, sondern von den Scheinwerfern eines großen Wagens, der lautlos über die etwas abschüssige Uferbefestigung herangerollt war.
    Die Wagentüren flogen auf. Zwei Männer sprangen heraus.
    Nicole konnte nur mühsam einen Schrei unterdrücken.
    Zamorra und Bill waren da
    ***
    Der Taxifahrer hatte zu den wenigen Angehörigen seines Berufszweiges gehört, dem das Spielchen gefiel, was hier ablief, und als dann die polizeiliche Anfrage kam und seine beiden Fahrgäste nicht einmal etwas dagegen hatten, daß ihr Kurs bekanntgegeben wurde, machte es ihm noch mehr Spaß.
    Geld brachte es auch. Bill Fleming hatte im voraus einen Hunderter hingeblättert und wollte davon keinen Cent Wiedersehen. Und jetzt mußte von überall her ein Rudel Polizeiwagen im Anmarsch sein.
    »Unsere Verstärkung«, hatte Zamorra gegrinst. »Wenn sie sehen, welches Spielchen läuft, sind wir aus dem Schneider. Das timing muß stimmen. Sie dürfen keine
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