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0198 - Das Höllen-Orchester

0198 - Das Höllen-Orchester

Titel: 0198 - Das Höllen-Orchester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verloren. Denn der teuflische Einfluß, die direkte Kontrolle, schwand sofort.
    Das Amulett war wieder frei - sofern man bei einer magischen Silberscheibe von Handtellergroße von Freiheit reden konnte. Und es begann im Sinne des Mannes zu handeln, der es in der intensivsten Form benutzt hatte.
    Es verschlang den schwarzen Stein und analysierte die Magie, die darin steckte. Denn es war die Magie Marcello d’Oros. Und von diesem Moment an »wußte« das Amulett, wie es sich endgültig befreien konnte. Es erweckte über die Distanz Nicole Duval aus der Hypnose.
    Und nun war es geschehen. Das Amulett hatte sich von Marcello d’Oro befreit.
    Es »fühlte« »Zufriedenheit«.
    ***
    Bullwarker, seit drei Jahren im Außendienst tätig, war gerade dabei, dem Inspector der Mordkommission zu erklären, wie der Tote aufgefunden worden war, der laut Personalausweis Richard Gordano hieß, als jemand aus dem Kellerraum auftauchte.
    »Da liegt noch ein Toter«, berichtete Ratlow erregt. »Bloß ist dem der Schädel eingeschlagen worden. Mit einem Hammer, schätze ich, aber das wird der Doc wohl genauer feststellen können!«
    »Das wird ja immer schöner«, murmelte Bullwarker. »Sir, brauchen Sie mich noch? Mir wird’s hier ein wenig unheimlich…«
    Der Inspector schüttelte den Kopf.
    »Ich brauche Sie nicht mehr. Und wenn noch etwas sein sollte, um Ihre Aussagen zu ergänzen, wissen wir ja, wo wir uns finden können.«
    Bullwarker verabschiedete sich, stieg mit seinem Kollegen wieder in den Patrol Car und meldete sich über Funk wieder in Bereitschaft zurück.
    Er bekam keine Pause. Jemand in der Zentrale hatte sofort wieder einen Auftrag für seinen Wagen.
    Das Hotel lag in unmittelbarer Nähe, und von dort sollte er einen Parapsychologen abholen, der sich der Hypnotisierten anzunehmen hatte -und wenn es nur Show für die Reporter war, die die City Police sonst in den Morgen-Ausgaben der Zeitungen auffressen würden.
    »Okay«, knurrte Bullwarker, dachte sich nichts dabei und brauste los. In Rekordzeit kam er vor der Hoteltür an. Auch nachts herrschte hier reger Verkehr, und Bullwarker hatte es für notwendig erachtet, mit Musik und Lichtorgel zu fahren, auch wenn man das vor den Türen eines Hotels nur ungern sah.
    Der Einfachheit halber ließ er das Rotlicht flackern, während er ins Hotel stürmte. Dort nannte man ihm die Zimmernummer.
    Mit dem Lift fuhr er hinauf, jagte förmlich über den Korridor, weil es die Zentrale doch so dringlich gemacht hatte, und hämmerte gegen die Tür der Zimmerflucht.
    Ein blonder Mann riß die Tür auf.
    Bullwarker stellte sich vor. »Ich soll den Parapsychologen abholen. Sind Sie das, Sir?«
    Der Blonde schüttelte den Kopf.
    »Ich nicht… aber hat das denn keine Zeit? Der Professor ist erschöpft und braucht ein paar Stunden Ruhe, um…«
    Bullwarker schob sich bereits an Bill Fleming vorbei.
    Im Sessel saß ein Mann, den er nur zu gut kannte.
    Der Kerl, der seiner Ansicht nach für den Zauber im Theater verantwortlich war!
    Bullwarker griff zur Dienstwaffe und verhaftete Professor Zamorra!
    ***
    Es dauerte einige Zeit, bis Marcello d’Oro erwachte. Wild flackerte das Teufelsauge auf seiner Stirn, und unwillkürlich griff er nach seiner Brust. Aber das Amulett war verschwunden.
    Er erhob sich und starrte in das Dunkle um ihn her. Da lehnte Lis an der Tür der Bauhütte und sah ihn an. Als sie erkannte, daß er erwacht war, half sie ihm auf die Beine.
    Sie hatte sich wieder angekleidet.
    »Was ist passiert?« fragte d’Oro. »Hast du sie aufhalten können?«
    Lis schüttelte den Kopf und schilderte den kurzen Kampf. »Dann floh sie, und ich konnte sie in der Dunkelheit nicht mehr finden.«
    »Sie war zu Fuß, also kann sie nicht sonderlich weit gekommen sein«, stellte d’Oro sachlich fest. »Ich werde sie finden.«
    »Und wie? Es ist finster, und hier auf dem Baugelände gibt es tausend Möglichkeiten, zu verschwinden, ohne daß man gefunden wird«, gab Lis zu bedenken.
    »Närrin«, fauchte d’Oro. »Was glaubst du, aus welchem Grund der Teufel mich mit der Kraft der Magie versah? Ich werde sie finden - jetzt!«
    Sie glaubte es ihm. Marcello d’Oro hatte bisher noch alles erreicht, was er sich in seinen Teufelskopf gesetzt hatte. Er würde auch Nicole Duval finden.
    Lis starrte d’Oro an. Aus dem Teufelsauge floß silbriges Leuchten und hüllte seinen Kopf ein. Das Auge schien sich zu verwandeln und nahm das Aussehen des Amuletts an, ehe es sich wieder zurückformte und
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