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0198 - Das Höllen-Orchester

0198 - Das Höllen-Orchester

Titel: 0198 - Das Höllen-Orchester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einem ihm bekannten Parapsychologen aus Frankreich erzählt hatte, der in »seinem« Hotel abgestiegen sei und der der Para-Experte überhaupt sei.
    »Anfragen, ob dieser Zamorra erreichbar ist und ihn bitten, sofort zu uns zu kommen!« kam die Anweisung.
    Aber im Hotel war Professor Zamorra nicht erreichbar!
    »Dann hinterlassen Sie Nachricht«, wies man den Nachtportier an. »Zamorra muß uns helfen, oder in den Morgenstunden geht die Welt unter!« Und dabei dachte der Polizeilieutenant, der am Telefon hing, vorwiegend an die Sensationsreporter, die bereits fleißig dabei waren, Bilder zu schießen und ganz nebenbei das Stichwort »Zombies« aufgebracht hatten. Zombies in New York eine dämlichere Falschmeldung, die die Menschen aufschrecken und in Panik versetzen würde, konnte sich der Lieutenant nicht mehr vorstellen.
    Zamorra mußte her - und wenn es nur darum ging, den Reportern eine Heldenfigur zuzuspielen, die als Beruhigungspille eingesetzt werden konnte.
    Wo war Professor Zamorra?
    ***
    Schatten sind dunkel…
    Zamorra sah ihn erst, als er direkt neben ihm aus der Finsternis auftauchte. Im ersten Moment zuckte er zurück, dann erkannte er ihn.
    »Jones!«
    Stewart Jones nickte knapp. »Ich hatte schon Angst, Sie nicht mehr zu erreichen«, sagte er grimmig. Seine dunkle Haut und die dunkle Kleidung ließen ihn mit dem Hintergrund der aufragenden, düsteren Hauswände verschwimmen. Ein paar Dutzend Meter vor ihnen glomm Helligkeit; die beleuchtete Straße wartete auf sie.
    »Sie sind in der Nähe des Theaters geblieben?« wunderte sich Zamorra, der sich erinnerte, daß der auf rätselhafte Weise immun gebliebene Dekorateur unter allen Umständen weit fort gewollt hatte.
    »Ich hatte noch etwas zu erledigen«, sagte Jones und streckte eine Hand nach Zamorras Schulter aus. »Ich wartete vorn, aber Sie tauchten nicht auf, und plötzlich wußte ich, daß sie das Haus durch den Hinterausgang verlassen hatten!«
    Seine Hand berührte Zamorras Schulter.
    Der Körper des Parapsychologen straffte sich. Trotz seiner Erschöpfung registrierte er deutlich, daß mit dem Dekorateur etwas nicht stimmte. Die Art, in der er sprach, und die Weise, in der er seine Worte wählte!
    Aber er war doch immun…?
    Im gleichen Moment flog die Faust des Negers heran!
    ***
    Unwillkürlieh zuckte Marcello d’Oro zusammen. Eine Stimme war lautlos in seinem Bewußtsein aufgeklungen.
    Irritiert sah er sich um. Aber da war außer ihm nur noch Lis in der Hütte, die in reizvoller, aber in diesen Augenblicken wirkungsloser Pose auf dem Stuhl kauerte und ihn abwartend-erwartungsvoll musterte. Sonst war niemand da…
    »Hast du es auch gehört, Lis?« fragte der Dirigent. Sein drittes Auge flackerte leicht.
    »Was? Ich habe nichts gehört! Was war?« fragte Lis an.
    Zu wenig Ehrfurcht in ihrer Stimme, durchfuhr es den Teuflischen kurz. Aber es mochte Zufall sein. Sonst hatte sie immer etwas unterwürfiger zu ihm gesprochen.
    Er winkte ab. »Nichts… schon gut…«
    Er starrte das Amulett finster an. Sollte das etwa…?
    Er machte die Probe aufs Exempel.
    Wiederholen! jagte er seinen gedanklichen Befehl ins Zentrum der silbernen Scheibe, die die Kraft einer entarteten Sonne in sich beherbergte.
    Es war notwendig, klang es da erneut in ihm auf und war tatsächlich die Wiederholung der vorhin erschienenen Worte, den Stein zu integrieren, um Aufschlüsse über die Art der verwendeten Magie zu gewinnen!
    Also doch das Amulett! durchzuckte es ihn.
    Korrekt..
    Marcello d’Oro preßte die Lippen zusammen. Sorgfältig überlegte er sich seine nächste gedankliche Formulierung. Bist du eine denkende Identität?
    Doch diesmal kam keine Antwort. Das Amulett schwieg sich aus.
    Du sollst mir antworten!
    Immer noch gab es keine Erwiderung. Marcello d’Oro ballte die Fäuste. Das Rätsel blieb ungelöst, war sogar noch größer geworden. Aber irgendwie mußte es ihm gelingen, sich das Amulett dienstbar zu machen.
    Der Dienst wird mit äußerster Präzision ausgeführt, um den Beherrschenden zu schützen und zufriedenzustellen.
    »Soso«, murmelte d’Oro. »Das ist gut, sehr gut!«
    Er lehnte sich zurück, kippte sich mit dem Stuhl etwas nach hinten und hängte sich das Amulett um den Hals, wie er es bei Zamorra gesehen hatte. Ihm entging, daß der Sinn der telepathischen Worte durchaus zwiefach gewertet werden konnte…
    Aber er dachte nur daran, daß es ihm gelungen war, relativ schnell Kontakt zum Amulett zu finden. Ab jetzt würde es ihm wirklich dienen
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