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0198 - Das Höllen-Orchester

0198 - Das Höllen-Orchester

Titel: 0198 - Das Höllen-Orchester
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sekunde früher oder später eintreffen.«
    Das Taxi rollte über die Uferbefestigung. Das Licht war abgeschaltet, aber als Zamorra sich dann leicht vorbeugte und in der Nacht die Gestalten sah, vergaß er jedes timing.
    Er hatte Nicole erkannt. Er hätte sie in schwärzester Nacht im Tunnel erkannt. Sie war es, und der Kerl dort mußte d’Oro sein. Und allzudeutlich empfing Zamorra die Ausstrahlung des Amuletts.
    »Die Halos an«, kommandierte er wie ein Feldherr vor der Schlacht. Der Taxifahrer drehte am Schalter, und die Halogenstrahler schossen ihr Fernlicht wie Laserstrahlen auf die Szene.
    Der Wagen rollte aus.
    Bill Fleming und Zamorra sprangen ins Freie. Zamorra riß die Arme hoch. »D’Oro!« schrie er. »Keine Tricks mehr! Gib auf!«
    Der Teuflische fuhr herum, und deutlicher als je zuvor sah Zamorra die Teufelshörner aus seiner-Stirn ragen, aber auch das furchtbare dritte Auge, das Luzifer selbst zu gehören schien und doch von Menschenhand geschaffen, aber von der Hölle aktiviert war.
    D’Oro dachte nicht daran, aufzugeben!
    Er setzte seine Magie wieder ein. Superstark waren die Para-Kräfte, die er entfesselte, und mit ihnen zwang er seinen Gegnern seinen Willen auf!
    Blitzschnell brach Bill Fleming zusammen, besinnungslos geworden unter dem Befehl des Teuflischen!
    Mich bekommst du nicht, dachte Zamorra verbissen und stemmte sich gegen die hypnotischen Gewalten, die auf ihn einstürmten. Er versuchte abzublocken und rief nach dem Amulett.
    Das schon oft geprobte Spielchen lief ab wie geplant. Lautlos und blitzschnell löste das Amulett sich von Nicole und schwebte durch die Luft über die Zwanzig-Meter-Distanz direkt in Zamorras Hand.
    Schallend und hämisch lachte d’Oro, der glaubte, jetzt leichtestes Spiel zu haben, weil er doch im Amulett eine auf ihn abgestimmte Superwaffe des Bösen sah, die Zamorra vernichten mußte.
    Er selbst gab mit seinen Gedanken den Vernichtungsbefehl und nahm nicht einmal wahr, daß jetzt von überall Lichtkegel aufflammten und Rotlichter durch die Nacht zuckten.
    Zamorras timing stimmte doch! Polizisten wurden Zeugen des entsetzlichen Schauspiels.
    »Jetzt stirbst du, Zamorra!« schrie d’Oro und strahlte den Vernichtungsbefehl ab.
    Hell strahlte das Amulett auf. Etwas löste sich aus seinem Zentrum und jagte durch die Luft, aber nicht auf Zamorra zu - sondern auf d’Oro!
    Helligkeit hüllte alles ein. Überdeutlich sahen die rund dreißig Zeugen, was geschah.
    Ein schwarzer Stein, magisch leuchtend, jagte wie ein Geschoß auf das Teufelsauge zu - abgefeuert vom Amulett! Der Stein traf.
    Gellend schrie d’Oro auf, der blitzartig zusammenbrach, als das Teufelsauge barst, aber der fallende Körper berührte den Boden nicht mehr!
    Denn der riß auf wie von einer gewaltigen, unsichtbaren Axt gespalten. Eine Feuerlohe zuckte auf dem Boden und umschloß d’Oro, der einfach verschwand, wie er im Theater in der Bühnentiefe verschwunden war.
    Der Teufel, dem er seine unheimlichen Kräfte und Fähigkeiten verdankte, hatte ihn geholt.
    ***
    Zamorra schloß Nicole in seine Arme, küßte sie und fühlte, wie sie den Kuß heiß und brennend erwiderte. Grenzenlose Erleichterung hatte beide ergriffen. Das Furchtbare war vorbei, und die Polizisten, die jetzt noch über das Gelände wimmelten, konnten nichts anderes mehr tun als Spurensicherung zu betreiben.
    Endlich, nach längerer Zeit, löste Zamorra die Umarmung und brachte Nicole auf Abstand. Kritisch sah er sie an. »Sag mal, in welchem Lokal bist du denn aufgetreten?«
    »Du Bestie«, schleuderte sie ihm entgegen, aber ihre Augen lachten dabei. »Ich wollte dir doch auf diese Weise nur drastisch klar machen, daß wir morgen früh unbedingt einkaufen müssen!«
    Zamorra nickte und sah das hübsche Mädchen im knappen Tangahöschen resignierend an. Sein Konto würde wieder merklich schrumpfen.
    »Ja«, nickte er. »Ich weiß, du hast nichts anzuziehen… aber für das, was ich gleich im Hotelzimmer mit dir vorhabe, brauchst du ja auch nichts…«
    Er hakte sie unter und kehrte mit ihr zum Taxi zurück. Die Freiheit und die Liebe warteten…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 182 »Der Seelenfresser«
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