Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0198 - Das Höllen-Orchester

0198 - Das Höllen-Orchester

Titel: 0198 - Das Höllen-Orchester
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Bryont Saris ap Llewellyn, schottischer Lord und Regierungsmitglied, außerdem ihrer beider Freund, war einer der wenigen Menschen der Erde, die sich einen Rolls-Royce Phantom leisten konnten, bloß keinen Chauffeur. Den spielte sein Butler William in äußerster Vollendung. Aber Llewellyn Castle war so weit fort wie Château Montagne, und noch weiter fort waren ihre gemeinsamen Abenteuer als Geisterjäger und Kämpfer gegen die Schwarze Familie der Dämonen.
    Nicole wandte sich wieder um und suchte die Zimmermitte auf. Von dort aus hatte sie den besten Überblick.
    Hatte Zamorra sich nach den heißen Küssen im Taxi Sex erhofft, so sah er sich arg enttäuscht. »Jetzt nicht«, hatte Nicole ihm bedeutet. »Ich muß mich fürs Konzert umziehen.«
    Und damit war sie seit geraumer Zeit beschäftigt, hatte den Inhalt mehrerer Koffer sorgfältig im Zimmer verstreut und konnte sich einfach nicht entscheiden. Zamorra war es recht; er genoß den Anblick seines Prachtmädchens, das sich ihm im Augenblick wie Eva vor dem Sündenfall präsentierte und unschlüssig war, welche Art von Reizwäsche sie anlegen sollte. »Schließlich muß das Höschen ja zum Kleid passen«, behauptete sie. »Hätten wir den Nachmittag zum Einkäufen benutzt, gäbe es das Problem jetzt nicht! Aber so habe ich mal wieder nichts anzuziehen.«
    Ausnahmsweise hatte Nicole den Nachmittag nur zum Spaziergang und Schaufensterbummel mit Zamorra genutzt, weil der »zufällig« das Scheckheft im Hotel »vergessen« hatte.
    Jetzt nickte er zufrieden. »Du kannst ja so gehen, wie du bist«, schlug er vor.
    »Nackt?« stieß sie empört hervor. »Du bist ein gemeines, widerwärtiges Scheusal, laß dir das gesagt sein!«
    »Wieso?« tat er unschuldig. »Wahre Schönheit braucht sich nicht zu bedecken. Oder bist du etwa nicht schön?«
    »Ich kratze dir die Augen aus!« fauchte Nicole und verwandelte sich in eine nackte Wildkatze, die Zamorra ansprang. Im Nu entstand zwischen den zahlreichen im Zimmer verstreuten Textilien eine wilde Rangelei, an der beide ihren Spaß hatten.
    Ein dezentes Klopfen an der Außentür der Suite unterbrach den Spaß.
    »Was ist denn los?« fragte Zamorra leicht ungehalten.
    »Wir sind nicht da!« jauchzte Nicole und versuchte Zamorra durch einen Kuß an weiterem Fragen zu hindern.
    »Der Weihnachtsmann«, erklang es vom Korridor her.
    »Die Stimme kenn’ ich doch«, murmelte Zamorra, kletterte unter Nicole hervor und eilte zur Tür, um zu öffnen. »Bill Fleming!«
    »Huch!« schrie sein süßer Nackedei. »Warte! Mach noch nicht auf! Ich habe doch nichts…«
    Es war schon zu spät. Bill Fleming hatte den kleinen Vorraum schon durchquert. »Hallo, Nicole! Gut siehst du aus, heute!«
    »Bestie!« fauchte Nicole und suchte verzweifelt nach etwas, das sie anziehen konnte. Aber wie schon seit einer halben Stunde fiel die Qual der Wahl auch jetzt wieder unheimlich schwer, und so hatte Bill Fleming auch noch sein Vergnügen.
    »Willst du mir keinen Begrüßungskuß geben?« fragte er.
    »Gleich«, murmelte Nicole aufgeregt, entdeckte endlich ein T-Shirt und streifte es sich über, um dann endlich Bill zu begrüßen.
    »Ich hoffe, ich störe nicht«, bemerkte er schließlich und unterließ es tunlichst, Nicole darauf hinzuweisen, daß sie immer noch halbnackt war.
    »Du störst äußerst empfindlich«, stellte Zamorra zwischenzeitlich fest. »Wir hatten heute noch nicht mit dir gerechnet. Wir dachten, du kämest erst morgen.«
    »Meine Studenten streiken mal wieder«, grinste Bill. »Deswegen habe ich ein wenig mehr Zeit. Habt ihr heute schon etwas vor?«
    »Einen Konzertbesuch«, erklärte Nicole. »Bill, steh doch nicht einfach nur so herum! Sag mir lieber, was ich anziehen soll!«
    »Gar nichts«, empfahl Bill mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Ach, ihr Männer seid alle gleich«, fauchte Nicole und begann allmählich eine engere Auswahl zu treffen.
    Bill ließ sich in einem Sessel nieder und verfolgte Nicoles aufregendes Tun mit sichtlichem Interesse. »Ihr wohnt hier ja sehr exklusiv«, brummte er nebenbei. »Seltsame Leute in den anderen Suiten. Ich bin da gerade mit einem komischen Burschen zusammengeprallt - ein menschlicher Zitteraal, der elektrische Schläge austeilt!«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Du hast nicht zufällig schon etwas getrunken?« fragte er.
    »Nicht, wenn ich mit einem Auto unterwegs bin«, wehrte Bill ab. »Aber seltsam war es schon«, Er berichtete von seinem Zusammenstoß. »Ich habe ein paar Minuten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher