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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte.
    Ein Kristall zehnter Ordnung, hatte Thor gesagt.
    Es war zu stark für Zamorra. Der Meister des Übersinnlichen erkannte es sofort, aber er erkannte auch noch mehr. Dieser Kristall lag mit seiner stärke an der äußersten obersten Grenze dessen, was auch Thor verkraften konnte.
    Zamorra öffnete unwillkürlich sein Bewußtsein. Er begriff, was Thor beabsichtigte: Zamorras Warnung über seinen Dhyarra verzögerungsfrei zur Hauptstadt von Rhonacon weiterzugeben!
    Über Thors Gesicht flog ein Lachen. Bereitwillig nahm er Zamorras offenen Geist auf. Sie berührten einander, bildeten einen Verbund. Jetzt war der Dhyarra spielend zu beherrschen -auch für Zamorra. Dennoch blieb Thor dominant.
    »Hier ist die wöchentliche Eingebung«, schrie er ins Nichts. Trotz der Konzentration auf den Dhyarra brachte Zamorra es fertig, unverschämt zu grinsen und vorwurfsvoll den Kopf zu schütteln. Thor, der als letzter zu den Göttern gestoßen sein wollte, war anscheinend noch viel zu sehr Mensch, um seine sarkastische Ader nicht verloren zu haben.
    Aber schlagartig wurde Thor von Asgaard ernst. »Die ist eine Warnung«, sagte er. Von einem Moment zum anderen fühlte sich Zamorra stärker in den Verbund gezogen und begriff, daß er selbst die genauen Angabe machen sollte. Er besaß den größeren Überblick, der aus eigenem Erleben kam.
    Er konnte förmlich den Hohenpriester - oder war es ein Schamane? - der Weißen Magie in einem Tempel in Rhonatown vor sich sehen. Der Dhyarra schuf die Verbindung zwischen beiden Endpunkten der Para-Strecke. Dieser Weiße Schamane erstarrte unter der Wucht der Botschaft, die Zamorra ihm zusandte.
    »Das… das ist furchtbar, Höchster!« hörte Zamorra ihn stammeln und fühlte sich unbehaglich, als Gottheit verkannt zu werden. »Was sollen wir tun? Es überrascht uns! Fünf Tage früher als geplant…«
    »Arbeitet schneller«, mischte sich Thor ein. »Im Notfall werden wir euch helfen. Der OLYMPOS läßt euch nicht im Stich, Sterbliche!«
    Er wollte die Verbindung abbrechen.
    Doch da durchfuhr ihn kaltes Entsetzen. Auch Zamorra spürte, wie sich etwas Fremdes einschaltete.
    Es kam von draußen! Und es trennte den Schamane ab, sprach Thor und Zamorra direkt an. Aus wallenden Nebelschleiern schälte sich eine dämonische Fratze heraus, die Zamorra nicht zu deuten wußte. Aber er spürte die Aura des Unheimlichen, und die erkannte er.
    Nocturno, sein alter Gegner, meldete sich!
    Und er mußte auch Zamorra erkannte haben, denn er sprach ihn direkt an.
    »Narr!« lachte Nocturno, der Damon. »Du hast nichts dazu gelernt… einfacher konntest du es uns doch wirklich nicht machen! Konntest du dir nicht denken, daß wir wachsam sind?«
    Wieder kam das höhnische Gelächter aus den Tiefen einer unmenschlichen Hölle.
    »Du hast es gewagt, Rhonacon zu warnen! Nun, es macht nichts, wir werden uns darauf einrichten… kannst du dir jetzt wenigstens denken, welche Konsequenzen diese Tat für dich bringt?«
    Zamorra erschauerte. Der Damon schien direkt vor ihm zu stehen, hier im OLYMPOS! Der Dhyarra vermittelte ihm diese Illusion, die kaum noch von der Wirklichkeit zu unterscheiden war. Jeden Moment glaubte Zamorra, Ncoturnos schwarzflimmernde Pranken aus dem Nichts greifen zu sehen, um ihn zu erfassen und zu sich zu holen.
    Doch das geschah nicht.
    Nocturno lachte nur spöttisch. Hatte er Zamorras Gedanken lesen können?
    »Nein, an dir persönlich werden wir uns nicht vergreifen… du bist zu wichtig für uns! Doch es gibt andere Möglichkeiten, dich zu strafen! Du entsinnst dich einer Frau, die im Tempel von Aronyx auf dich wartet?«
    Nicole! durchfuhr es Zamorra.
    »Schurke!« schrie er. »Wage es nicht, dich an ihr zu vergreifen!«
    »Spiel dich nicht so auf«, rief Nocturno zurück. »Du kannst mir nicht drohen, denn in dieser Welt bist du gegen mich hilflos, bist nur ein Nichts ohne dein Zauberamulett! Aber deine Nicole, ja… sie wird dafür büßen, daß du wagtest, uns zu verraten! Vielleicht wirst du dich demnächst in acht nehmen!«
    Von einem Moment zum anderen riß die Verbindung ab.
    Thor und Zamorra lösten ihren Verbund.
    Zamorras Hände waren zu Fäusten geballt. Er begriff sich selbst nicht. Warum hatte er diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen? Er hatte doch gewußt, daß Nicole im Tempel gefangen war - und sie bis zum Ablauf des Monats dort in Sicherheit geglaubt!
    Aber auch Tempeldienerinnen waren nicht unersetzlich. Nocturnos Worte bewiesen es. Und Zamorra wußte, daß der
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