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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schulter.
    Die Stimme zerriß ihm fast die Trommelfelle.
    »Dich habe ich lange gesucht!«
    Im nächsten Augenblick gab es nichts mehr. Nur noch gähnende Dunkelheit, in die Zamorra stürzte.
    Die Schwärze verschlang ihn.
    ***
    »Hier!« kreischte Master Grath. »Hier ist die Verräterin! Sie hat es weitergegeben!«
    Er zerrte jemanden vor Dämons Dämonenthron. Damon hatte sich auf dem prunkvollen, schwarzglänzenden Stuhl niedergelassen, von dem aus er zuweilen die Welt zu betrachten gedachte. Es war der Thronsaal seines Palastes, in dem früher Asmodis residiert hatte.
    Es war alles finsterstes Teufelswerk, Höllenmagie, Blendwerk siebenfach verfluchter Kräfte… überall und nirgends zugleich, nicht erfaßbar für menschliche Sinne.
    »Sister Britt!« schrie Master Grath schrill. »Ich wußte, daß nur einer aus deiner engsten Umgebung den Verrat begangen haben konnte, Erhabener! Und in Sister Britt erkannte ich den Verrat!«
    Damon schloß die Augen.
    Britt Preston war eine der drei Hexen, die er mit sich genommen hatte. Die drei und Sally McCullough hatten einen Hexenring gebildet, für den Master Grath als Vertreter der Hölle zuständig war. Sally McCullough war gestorben, als Damon ihr Wissen an sich riß, und die drei anderen hatte er wie Master Grath sofort für sich dienstverpflichtet. Um so stärker traf es ihn, daß ausgerechnet eine dieser drei ihn verraten hatte.
    Aber es gab keinen Zweifel an Master Graths Worten.
    »Was hast du dazu zu sagen, Britt?« fragte Damon ruhig, ohne seine Augen wieder zu öffnen.
    »Nichts!« schrie die Hexe verzweifelt. »Ich bin unschuldig!«
    Master Grath lachte meckernd.
    Damon griff nach ihren Gedanken. Sofort fühlte er etwas Fremdes, das ihrem eigenen Geist aufgepfropft worden war. Und er erkannte, daß sie unter Zwang gehandelt hatte.
    Es spielte keine Rolle. Derjenige, der sie beeinflußt hatte, sollte wissen, wie Damon auf solche Versuche reagierte.
    Damon griff tiefer nach. Er hatte erwartet auf das Bewußtseinsmuster Asmodis’ zu stoßen, aber der Schatten, der über Britt Preston lag, war der eines anderen Dämons.
    Eine Erinnerung regte sich in Damon. Erinnerung an damals , an die andere Welt… die Herrscher im ORTHOS, die Dämonen… Pluton!
    Pluton hatte Britt zu seinem Werkzeug gemacht!
    Dann aber mußte er zwischen den Welten pendeln können über einen Weg, der Damon unbekannt war!
    »Welche Funktion hat Pluton in dieser Welt?« fragte Damon, der nicht einmal ahnte, Plutons Huldigung entgegengenommen zu haben, bei der der Flammendämon den ersten Blickkontakt zu Britt geknüpft hatte. Pluton hatte sich eingetamt, nichts über sich verraten und einen anderen Namen gewählt.
    Master Grath, an den die Frage gerichtet war, zuckte sichtbar zusammen.
    »Ein Lord der Finsternis und Vertrauter Asmodis’!« stieß er prompt hervor.
    »Also doch… ich ahnte es!« murmelte Damon. »Gib Befehl, daß dieser Pluton gejagt und in Feuerketten zu mir geschleift wird! Und wenn er vor meinen Knien winselt, zeige ihm das hier!«
    Britt schrie entsetzt auf. Aber da war sie schon tot. »Es soll eine Warnung sein!« schrie Damon, in dessen Augen es seltsam glitzerte. »Eine Warnung für alle! Und nun werde ich mich um Asmodis kümmern! Stelle fest, wo er sich jetzt aufhält!«
    »Ich eile, Erhabener!« kreischte Master Grath.
    »Du sollst nicht eilen, sondern handeln!« brüllte Damon ihm nach und schenkte dem Etwas, das von Britt überiggeblieben war, keinen Blick mehr.
    Er mußte von Anfang an hart durchgreifen, um den anderen zu zeigen, wie fest er auf dem Thron saß. Es durfte keine Auflehnung gegen ihn geben.
    ***
    Gleißende Helligkeit zwang Zamorra, die Augen zu öffnen. Aber in dem Moment, da er sie öffnete, wurde die Helligkeit erträglich.
    Sein Kopf flog herum. Er versuchte, so viel wie möglich zugleich in sich aufzunehmen und schaffte es doch nicht.
    Gleißende Kristalle überall, die ihn an die Mardhin-Grotte erinnerten, Merlins Höhle im Berg unter der Burg Caermardhin, wo alles seinen Anfang genommen hatte. Aber diese Kristalle sahen anders aus, wirkten nicht so fein zusammengesetzt und säuberlich geschliffen, sondern waren von gröberer Struktur.
    »Willkommen, Zamorra!« ertönte eine laute Stimme. »Es war nicht gut, daß ich dich so lange suchen mußte. Dein zweiter Schatten verwehrte mir die direkte Sicht, aber den gibt es jetzt nicht mehr.«
    Unwillkürlich sah Zamorra an sich herunter und bemerkte jetzt nur noch einen Schatten, der in die gleiche
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