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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wie es schien.
    Von diesem Augenblick an glaubten Mullon und Binder Kerr alles!
    ***
    »Da sind sie!« schrie der Alte frohlockend und sprang elastisch von ihrem Stuhl. »Dein Schatten rief sie her… sie holen dich!«
    Es hätte ihrer Worte nicht bedurft, um Zamorra als Situation zu erklären.
    Auch er sprang auf. Aber womit sollte er sich verteidigen? Schwert und Dolch waren in der Drachenhöhle geblieben! Er war waffenlos!
    Die Alte stieß die Tür auf.
    Zamorra stöhnte unterdrückt auf. Er sah wie drei fliegende Teppiche eine Handbreite über dem Boden verharrten. In schwarzes Leder gepanzerte Krieger sprangen herab, Schwerter und Streitäxte in den Fäusten. Und zwischen ihnen bewegte sich eine Gestalt in wehendem dunklen Mantel, die Kapuze tief ins- Gesicht gezogen, aber aus dem Dunkel glommen die hellen Punkte seiner Augen hervor.
    Ein Magier!
    Also eine der niederen Chargen, aber das machte ihn nicht weniger gefährlich. Denn Zamorra war erschöpft und kraftlos und würde einem Angriff nicht widerstehen können.
    Es gab nur noch eine Möglichkeit!
    Vor ihm stand die Alte in der Tür, rieb sich die Hände und freute sich wie eine diebische Elster, die den vom Wachhund geschützten Silberlöffel trotzdem noch geklaut hat. »Hier ist er!« frohlockte sie. »Holt ihn! Ich habe ihn für euch in Verwahrung genommen…«
    Der Magier kam heran. Er ging nicht - er schwebte, wie Zamorra erschreckt feststellte. Daß bedeutete, daß er über stärkere Kräfte verfügte, als der Meister des übersinnlichen ursprünglich angenommen hatte.
    Er tat es nicht gern, aber es mußte sein. In ihrer Freude hatte die Adeptin nicht daran gedacht, daß Zamorra in seinem Erschöpfungszustand noch einmal aktiv werden konnte.
    Er stand hinter ihr, ließ seine geballte Faust herunterkrachen und fing die Zusammenbrechende auf. Auch ihre Riesenkräfte hatten sie nicht davor bewahren können, niedergeschlagen zu werden.
    Zamorra hinderte sie daran, zu Boden zu stürzen.
    »Zurück!« schrie er den anderen zu. »Zurück, oder sie stirbt!«
    Doch sein Bluff wirkte nicht. Der Magier hob nur eine Hand. Er mußte den Kristall, der seine magischen Kräfte verstärkte, unter dem dunklen Gewand verborgen haben. Die Bewegung reichte. Die Bewußtlose wurde Zamorra förmlich aus dem Arm gerissen, schwebte durch die Luft und sank irgendwo im Innern der Hütte zusammen.
    Der Magier erlaubte sich nicht einmal ein triumphierendes Lachen. Es war wohl eine seiner leichtesten Übungen!
    Zamorra fühlte sich von den unsichtbaren Kräften erfaßt und aus dem Hütteneiñgang gezerrt. Er versuchte sich dagegen zu stemmen, aber es ging. Seine körperliche Schwäche wirkte sich auch auf seinen Geist aus.
    Er war dem Magier hilflos ausgeliefert.
    Er schwebte auf die Krieger zu, die einen Halbkreis gebildet hatten und ihn, die Waffen in den Händen, erwarteten.
    Zamorra gab den Kampf auf. Er sank förmlich in sich zusammen. Er hatte verloren. Er, der in Aronyx mit einem höhergestellten Hexer fertiggeworden war, war jetzt ein hilflos zappelnder Fisch im magischen Netz des rangniederen Dämonendieners!
    Und ein zweites Mal würden sie ihm keine Chance geben, aus Aronyx zu verschwinden. Demnach würde er weder Rhonacon vor dem bevorstehenden Angriff warnen noch anschließend Nicole aus dem Tempel befreien können. Er hatte ausgespielt, verloren.
    Böse lachende Krieger erwarteten ihn, und einer hielt bereits die Kette in der Hand, die er an Zamorras Sklavenring befestigen würde, um ihm jede Fluchtchanee von vornherein zu nehmen!
    Es war soweit…
    ***
    »Grath!«
    Der wütende Schrei hallte durch den Palast, dessen Mauern aus düster glühendem Feuer bestanden. Mit weit ausgreifenden Schritten durcheilte ein Mann eine gewaltige Halle. Er wirkte jung und dabei geradezu unfaßbar schön. Überirdisch… und doch war er nichts anderes als eine Kreatur des Bösen, halb Mensch und halb Damon, aber stärker als alle anderen Teuflischen.
    Damon, der Fürst der Finsternis!
    »Grath!«
    Eine skurrile Gestalt wieselte heran. Knapp über einen Meter groß, besaß das gedrungene Wesen einen kantigen Schädel mit scharf vorspringender Nase, hoher Stirn und spitzen Ohren, die wie bei einem Luchs in Pinseln endeten. Über den dunkelroten Augen ragten Hörner aus der Stirn des schwarzbepelzten Teufelchens.
    »Erhabener?«
    Der kleine Teufel, dem ein Hexenring untertan gewesen war und der sich selbst Master Grath nannte, diente Damon längst nicht mehr unter Zwang, sondern aus freien
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