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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verstummte.
    Die schwebende Bildkugel war wieder aktiv. Sie war nicht länger durch das Fremde von draußen blockiert, und sie zeigte die Zitadelle und ihre unmittelbare Umgebung.
    Sie sahen es alle. Sahen die tobenden, wuchernden und wütenden Monsterpflanzen bei ihren unermüdlichen Versuchen, den Schirm zu durchbrechen.
    Und sie sahen noch etwas anderes.
    Die Dämonenpflanzen hatten Verstärkung bekommen!
    ***
    »Die Zwillingssonne!« stieß Tavar hervor. Der sprechende Panther gebärdete sich wie wild. »Die Zwillingssonne! Das Böse ist da, es greift an!« schrie er immer wieder.
    Auch die anderen sahen es, das furchtbare Bild, das die Bildkugel zeigte. Über den Pflanzenungeheuern schwebte gleißend hell und tückisch strahlend eine Feuerkugel.
    Zamorras Hände verkrampften sich, ballten sich zu Fäusten. Hatte er nicht gerade dieses Ungeheuer vor kurzem mit dem Schweber vernichtet? War es unsterblich, unzerstörbar, hatte es sich nur zurückgezogen?
    Oder - gab es mehrere dieser Lichtballungen?
    Er tastete mit dem Amulett danach. Entsetzt fuhr er zurück. Grenzenloser Haß, furchtbare Bosheit strahlte aus dem energetischen Ballungszentrum hervor. Er spürte nur den Haß, war nicht in der Lage festzustellen, was sich dahinter verbarg. Er konnte nur eine enge strukturelle Verbindung zu jenem Lichtbogen erkennen, der Nicole und ihn und die acht anderen Menschen hierhergerissen hatte.
    Das war es also. Aber worum handelte es sich? Was war das für eine Wesenheit?
    Ansu Tanaar erwachte in diesem Augenblick aus ihrer Geistesabwesenheit. Sie schüttelte ihren Kopf und ließ die hüftlangen schwarzen Haare fliegen.
    »Es ist soweit«, sagte sie. »Diese Welt ist für uns verloren. Aber sie soll dem Bösen nicht dienen können. Wir werden es verhindern, Zamorra, du und ich!«
    »Und wie stellst du dir das vor?« fragte der Professor.
    Das Gesicht der lemurischen Zauberpriesterin blieb unbewegt. »Wir werden die Machtmittel, über die die Zitadelle verfügt, ausnutzen und diese Welt zerstören«, sagte sie. »Wenn wir sie schon nicht mehr gegen die Macht des Bösen halten können, werden wir sie eben vernichten. Jene in den strahlenden Sphären sollen wissen, daß sie nicht unbeschränkt herrschen können.«
    »Das Prinzip der verbrannten Erde, wie es im Krieg zu trauriger Berühmtheit kam, nicht wahr?« murmelte Zamorra. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, Ansu, ich habe einen besseren Plan.«
    Die Lemurerin sah ihn ungläubig an. »Was hast du vor?«
    Zamorra lächelte. »Vielleicht gelingt es, vielleicht auch nicht. Wir sollten es versuchen. Wenn es mißlingt, können wir den Planeten immer noch vernichten. Aber… Ich möchte ihn erhalten. Alles, was existiert, ob in unserer Dimension oder in Parallelwelten, ist Gottes Schöpfungswerk, und wir dürfen es nicht mutwillig zerstören. Wir müssen es erhalten und zurückerobern. Deshalb bin ich gegen deinen Plan.«
    »Und?« fragte Ansu Tanaar.
    Zamorra deutete auf die Zwillinge. »Sie besitzen telepathische Kräfte. Sie können sich mit uns beiden zusammenschließen. Wir werden den Mächten des Dämonenreiches vorgaukeln, daß diese Welt zerstört wurde, wie du es vorschlugst. Ich nehme an, sie werden sich sofort zurückziehen.«
    Ansu Tanaars Gehirn glich einem Elektronenrechner, was die Geschwindigkeit ihrer Gedankengänge anging. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte sie alle damit zusammenhängenden Überlegungen durchkalkuliert und war zu ihrem Entschluß gekommen.
    »Es sei!«
    ***
    Zamorra wußte, daß sein Versuch riskant war. Er kannte die parapsychischen Kapazitäten der anderen drei nicht gut genug. Ansu Tanaar war ihm wohl von früher bekannt, doch wie stark sie wirklich war, wußte er nicht. Auch die Zwillinge waren für ihn Neuland. Dennoch wollte er es versuchen, diesen Planeten zu retten.
    Sein Geist griff nach denen der drei anderen aus. Ein Mann und drei Frauen schickten sich an, eine Welt zu retten!
    Das Amulett verstärkte seine Bemühungen und stellte ihm seine Energien zur Verfügung. Er griff nach Ansu Tanaars Bewußtsein und erfühlte es. Drang in sie ein, während sie in ihn eindrang. Sie verschmolzen förmlich miteinander, und fast beiläufig erkannte er, daß sie sich nahezu stabilisiert hatte, daß sie erkannt hatte, die Vernichtung der Weißen Stadt nicht verhindert haben zu können. Sie in die reale Welt zurückzuholen, wäre nur in diesem einen Augenblick möglich gewesen, und ein weiteres Verweilen in der Dimensionsblase außerhalb
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