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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist nur eine Form von vielen.«
    »Also entarten Sterne häufiger«, brummte der Professor überrascht.
    »Das Böse ist auf dem Vormarsch, der Kampf wird immer schwieriger«, gestand die Lemurerin. »Auf der Erde selbst ist nur die Spitze eines Eisbergs zu beobachten. Die wirkliche Auseinandersetzung findet in den Tiefen fremder Dimensionen statt und ist zu gewaltig, um von menschlichen Sinnen überhaupt erfaßt zu werden. Sie entzieht sich unserem Begreifen. Nur wenige Mächtige vermögen die Zeichen zu deuten und entsprechend zu handeln.«
    Näher und näher kam der gleißende Feuerball. Zamorra schirmte die Augen ab, aber selbst durch die Hand hindurch konnte er das grelle Strahlen erkennen. Ansu Tanaars Steuerimpulse wurden immer hektischer und peitschender. Plötzlich bildete sich ein helles Flimmern um den Schweber. Bei seinem Aufleuchten atmete Ansu hörbar auf. »Endlich«, murmelte sie.
    Zamorra glaubte sich in einen Science-Fiction-Film versetzt. Er entsann sich des Films STAR TREK, den er vor gut einem halben Jahr gesehen hatte, und an die robotische Intelligenz V-Ger. Hatte die nicht auch Lichtwaffen eingesetzt?
    Oft genug nimmt die Fantasie der Menschen die Wirklichkeit vorweg, hörte er eine Gedankenstimme in seinem Bewußtsein aufklingen und erkannte, daß Ansu Tanaar sich telepathisch geäußert hatte. Ihr war es offenbar gar nicht aufgefallen, da sie auch den Schweber telepathisch steuerte, daß sie zur sprachlosen Kommunikation übergegangen war. Zamorra lächelte unwillkürlich.
    Er lächelte nicht mehr, als die Feuerkugel angriff.
    Etwas griff nach dem Schweber. Ein hell strahlender Finger reiner Energie ging von der Kugel aus, löste sich von ihr und raste auf den Schweber zu. Funken sprühten nach allen Seiten. Unwillkürlich fühlte der Meister des Übersinnlichen sich an den Lichtbogen erinnert, der Nicole und ihn aus dem Moor gerissen und in diese tödliche Pflanzenwelt geschleudert hatte.
    Mit unheimlicher Geschwindigkeit war der Energiefinger heran und raste in das Leuchten, das den Schweber umgab. Ein heftiger Ruck wirbelte den Tropfen herum. Unerträglich grelle Lichtschauer rasten durch sein Inneres. Zamorra glaubte, zu verbrennen. Wieder und wieder pulste die unerträgliche Energie durch den Schweber, konnte vom Schutzfeld nur unvollkommen aufgefangen werden. Es reichte gerade so weit, daß keine Vernichtung erfolgte, aber dennoch kam genügend Energie durch. Ansu Tanaar keuchte.
    Ein Impulsbild zuckte durch Zamorras Bewußtsein. Sie schlug zurück, setzte die Waffen des Schwebers ein. Jene Waffen, mit denen sie dafür gesorgt hatte, daß die würgenden Gräser zerpulverten. Zamorra erkannte erst jetzt, daß Ansu Tanaar es gewesen war, die Nicole und ihn gerettet hatte.
    Zamorra sah, wie sich eine Art Kugelblitz vom Schweber löste. Ein rotierender Ball weißlicher, kaum sichtbarer Energie, der der grellen Lichtkugel entgegenraste. Doch noch während der Kugelblitz unterwegs war, stöhnte die Goldene auf. »Zu schwach«, hörte Zamorra sie flüstern. »Wir haben zu wenig Energie…«
    Der weiße Kugelblitz erreichte die fremdartige Feuerkugel und platzte auseinander. Für Sekunden weitete sich blitzschnell ein engmaschiges Lichtnetz auf, das sich kraß vom hellroten Himmel abhob und in dem sich ein zweiter Energiefinger des unheimlichen Angreifers förmlich verfing. Doch er zersetzte das Abwehrnetz mit geradezu unheimlicher Schnelligkeit. Die Lichtkugel brach durch und führte einen erneuten Angriff durch.
    Wieder durchpulsten die grellen Energieschauer den Schweber. Nicole schrie. Zamorra konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Er sah, wie Ansus Körper für Augenblicke durchsichtig wurde, wie er dann wieder verstofflichte. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt, während sie telepathisch einen weiteren Kugelblitz auf die Reise schickte.
    Es war alles so unglaublich, so fantastisch und dennoch so furchtbar…
    Abermals zerfetzte das Böse das Energienetz, kam noch näher heran. Das grelle Licht war jetzt höchstens noch zweitausend Meter entfernt. Zamorra begriff, daß sie einen dritten Angriff nicht überstehen würden. Was immer sich hinter der Feuerkugel verbarg - es war schon zu nah. Der nächste Angriff würde den Schweber zerstören und mit ihm seine Insassen.
    Es war der Augenblick, in dem Ansu Tanaar die Kontrolle über sich verlor.
    Sie begann hysterisch zu schreien.
    »Ich erinnere mich«, verstand Zamorra. »Ich erinnere mich… die Weiße Stadt… die Meeghs… Ich bin die
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