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0171 - Hexenreigen

0171 - Hexenreigen

Titel: 0171 - Hexenreigen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der. Dimension der Menschen.
    »Was nun?« fragte Nicole. Ihre Hand berührte die Schulter der bewußtlosen lemurischen Priesterin, die Wächterin dieser Welt war.
    »Wir werden unseren Flug zur Zitadelle fortsetzen«, sagte Zamorra, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
    »Und wie?« fragte Nicole.
    Der Meister des Übersinnlichen lächelte. »Du vergißt, daß mir von Anfang an die Richtung auf eine rätselhafte Weise angegeben war. Es scheint, als zögen sich die Pole Weißer Magie automatisch an. Ich kenne den Kurs.«
    Unter seinen befehlenden Gedankenimpulsen startete der tropfenförmige Schweber wieder und nahm rasch Fahrt auf. Vorläufig wurden sie durch keinen neuen Angreifer mehr belästigt.
    Und vor ihnen erschien der mächtige Bau der Zitadelle, der letzten Bastion der Weißen Magie auf einer Welt unter den Strahlen einer entarteten Sonne.
    ***
    Monica fuhr bei dem Geräusch unwillkürlich zusammen und schmiegte sich an Gregor. Das Knistern und Knirschen verstärkte sich. Auch die anderen erstarrten jetzt förmlich.
    »Was bedeutet das?« fragte Andy leise.
    Doch Tavar, der Panther, antwortete nicht. Ein Ruck ging durch seinen Körper, dann schnellte er sich davon.
    Gregor reagierte blitzschnell und löste sich von Monica. »Versucht, Gedanken von draußen aufzufangen«, rief er den Zwillingen zu und hetzte wie ein Irrer hinter dem Panther her. Er wollte wissen, was dieses seltsame Wesen jetzt unternahm. Daß Tavar die Frage nicht beantwortet hatte, ließ in Gregor das Gefühl aufkeimen, daß hier etwas nicht stimmte, daß eine furchtbare Gefahr im Anzug war, von der Tavar den Gästen nichts sagen wollte, um sie nicht in Unruhe zu versetzen. Seine Worte, daß die Zitadelle- verloren sei, wenn kein Wunder geschehe, waren schon genug gewesen.
    Der schwarze Panther legte ein unglaubliches Tempo vor. Gregor hatte Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren in dem Gewirr aus Gängen und Korridoren. Treppen gab es nicht, dafür aber Schächte, in denen man schwerelos nach oben oder unten schweben konnte. Die Zitadelle war ein geradezu riesiges Bauwerk, und Tavar suchte einen Raum im Mittelbereich auf. Vor einer massiven, großen Tür blieb er schließlich stehen.
    Leicht wandte er den Kopf, sah Gregor keuchend und mit pfeifendem Atem nahen und sagte: »Ganz schön sportlich, Mann!«
    Augenblicke später öffnete sich vor ihm das Portal, und der Panther glitt hindurch. Gregor schaffte es gerade noch, ihm zu folgen, dann schloß es sich wieder.
    Das knallende Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Dann warf er einen Blick in die Runde.
    Eiskalt glitt es über seinen Rücken.
    ***
    Zamorra verengte unwillkürlich die Augen. Ein halbkugelförmiges Flimmern umgab die Zitadelle. Eine Art magischer Schutzschirm! Und um den Schirm herum brodelte ein unheiliges Leben. Pflanzen wucherten an ihm empor. Furchtbare Gewächse, die einem Alptraum entsprungen- zu sein schienen. Riesige Ranken, mannsdicke Äste, voll beweglich und ausgestattet mit messerscharfen Blättern, gigantische Blüten, die sich in unablässigem Rhythmus öffneten und schlossen und in ihrem Innern einen entsetzlichen Verdauungsapparat zeigten. Millionen von starken Luftwurzeln, die versuchten, den Schutzschirm anzubohren. Ein rankendes, immer dichter werdendes Pflanzengewebe, das begann, von unten nach oben den Schirm zu umhüllen. Und auf langen Pflanzenstengeln so furchtbar menschlich wirkende, böse glitzernde Augen…
    Überall, wo die Pflanzen den Schirm berührten, flammten grelle Entladungen auf. Bewegliche Äste, wuchernde Ranken zuckten immer wieder zurück, teilweise schwarz verkohlt, teilweise unversehrt, um immer wieder anzugreifen. Unermüdlich und pausenlos, versehen mit der Kraft des Bösen.
    Fast ohne es zu wollen, hatte Zamorra den Flug des Schwebers gestoppt. Unbeweglich hing das Flugobjekt vor der Zitadelle, die unter dem Schirm kaum noch zu erkennen war. Im unteren Drittel die Pflanzen und darüber die unablässig flammenden Entladungen immer dann, wenn ein Auswuchs des Bösen den Schirm berührte, behinderten die klare Sicht.
    Ein Stoßkeil von Ranken und Ästen begann in Richtung der Kuppelspitze zu wuchern. Zamorra entdeckte darunter die Turmplattform, die offenbar als Landefläche für den Schweber diente. Offenbar gab es nur die Einflugmöglichkeit durch die Kuppelspitze. Und diese versuchten die bösartigen Mordpflanzen jetzt zu erreichen.
    Der Meister des Übersinnlichen starrte vor sich. Es gab keine Steuerkontrollen. Alles
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