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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vernichtest du auch den Baum. Und wen ich da hineingehext habe, weißt du wohl, nicht wahr?«
    Zamorra nickte nur.
    »Dieses Opfer«, sagte Zamorra langsam, »werde ich bringen, wenn es sein muß. Unterschätze mich nicht. Du wirst die beiden Frauen aus dem Baum holen!«
    Der dunkle Magier grinste gehässig.
    »Ich werde es nicht tun! Versuche doch, mich zu zwingen!«
    Zamorra war nur äußerlich ruhig. Er mußte sich dazu zwingen. »Ich sagte es schon: Ich töte dich, wenn du mir nicht gehorchst.«
    »Dann sterben deine Gefährtinnen ebenfalls«, lachte der Magier.
    Da stand plötzlich die Weiße Hexe neben Zamorra.
    »Du irrst, Ashorro«, sagte sie nüchtern. »Du vergißt, daß Zamorra das Amulett besitzt. Mit ihm kann er den Baum solange am Zerfall hindern, bis er eine Möglichkeit gefunden hat, die Frauen zu befreien«
    Abermals kicherte der Magier.
    »Du weißt, daß es stimmt«, sagte Babsy. »Ich bin eine Hexe, ich kenne die Geheimnisse der Pflanzenmagie. Deine Eiche ist nicht rein magisch. Du wandeltest eine Eichel um und ließest sie wachsen. Dann wurde der Baum ein Teil deiner selbst.«
    »Woher weißt du das?« keuchte der Magier erschrocken.
    »Ich kann denken«, lächelte Babsy. »Auch wenn ich einen kleineren Kopf habe als du.«
    »Aber du hast eines nicht bedacht«, schrie Ashorro außer sich vor Zorn und Haß. »Zamorra wird nie die Möglichkeit zur Befreiung finden! Er kann es nicht! Denn er ist nicht…« Abrupt schwieg er.
    »Was bin ich nicht?« fragte der Meister des übersinnlichen mit gerunzelter Stirn. »Sprich dich ruhig aus, Ashorro!«
    Doch Ashorro schwieg. Stumm und tückisch funkelte er den Professor an.
    Babsy musterte die beiden Kontrahenten schweigend.
    »Ich weiß es«, sagte sie plötzlich leise und nagte an ihrer Unterlippe. »Sie können ihn ruhig vernichten, Professor, aber denken Sie daran, den Baumzerfall aufzuhalten.«
    »Ich vertraue Ihnen«, murmelte Zamorra und hob die Waffe.
    Dann schlug er blitzschnell zu, ehe Ashorro reagieren konnte. Zum zweitenmal erschlaffte der Körper van Rydens. Er war bewußtlos, und in ihm war Ashorro ebenfalls in der Bewußtlosigkeit gefangen.
    »Und was nun?« fragte der Professor.
    Babsy sah ihn aus ihren rätselhaften Nixenaugen an.
    »Geben Sie mir das Amulett«, verlangte sie »Es war das Risikospiel, Ich ahnte, daß sie ihn nicht töten würden, aber ich wußte es nicht genau. Sie hätten das Amulett für den Baum benötigt, und ich wäre hilflos gewesen. So aber ist es besser.«
    Zögernd hielt Zamorra ihr das Amulett entgegen. »Können Sie damit umgehen?« fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich brauche es als Verstärker. Meine eigenen Hexenkräfte sind zu schwach. Aber das Amulett wird helfen. Ich weiß es.«
    Zamorra trat einen Schritt zurück.
    »Versuchen Sie es«, bat er. »Ich wünsche Ihnen viel Glück!«
    ***
    Babsy wußte, was Ashorro angedeutet hatte. Wenn der Magier nicht wollte, gab es nur eine Möglichkeit, den Zauber zu brechen. In der Babsy bekannten Pflanzenmagie, mit der sich jede Weiße Hexe von Geburt an instinktiv auskennt, gab es ähnliche Fälle. Und - obgleich nicht Pflanze, sondern Tier - auch das legendäre Einhorn zählte zu diesem Themenkreis. Es hieß, daß ein Einhorn nur von einer Jungfrau zu zähmen sei.
    Bei der Eiche war es ähnlich. Auch hier…
    Babsy schritt auf die Eiche zu. Sie zitierte uralte Zauberworte, die in ihrem Wissen entstanden. Worte, die sie nie zuvor gekannt hatte. Es war plötzlich wieder so wie in der Nacht zuvor, als sie plötzlich gewußt hatte, daß es Ashorro gab.
    Und nur Zamorra sah jenen Uralten, der allen anderen verborgen blieb, ihm aber mit seinen ewigkeitsjungen Augen zublinzelte, Nur Zamorra hörte die Worte, die jener ihm zutelepathierte.
    Vielleicht werde ich dir eines Tages erzählen, wer Ashorro ist! Und vor allem - weshalb ich eingriff…
    »Merlin«, flüsterte Zamorra. Da war der alte Zauberer wieder verschwunden.
    Und Babsy hatte die Eiche erreicht.
    Die Zauberformeln halfen ihr.
    Ihr Körper glitt in die Eiche!
    Und im gleichen Moment barst diese mit einem explosionsartigen Knall auseinander!
    Sie löste sich in ihre Einzelteile auf!
    Zamorra sah drei junge Frauen dort stehen, die frei waren, und er hörte jemanden aufbrüllen.
    Der Schmerz der Substanzvernichtung hatte Ashorro aus seiner Bewußtlosigkeit gerissen!
    Ashorro verließ den van-Ryden-Körper!
    Ashorro, der Schatten, glitt auf die drei Frauen zu!
    Die Eiche gab es nicht mehr. Sie war
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