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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Körper war er auch bei Tage so stark wie in der Nacht. Es gab kein Entkommen. Sie hatten zu lange gezögert - sie alle. Ashorro war zu mächtig, und jetzt war es aus.
    »Ich gebe dir eine Chance!« sagte er da hart. »Ich schenke dir das Leben, wenn du deine Hexenkraft einsetzt und Zamorra davon abhältst, den Baum zu vernichten. Jetzt sofort! Benutze deine Hexenkraft!«
    Er sah, was ihm der Baum übermittelte. Zamorra, der aus dem Wagen stieg und langsam die seltsam geformte Waffe hob.
    »Jetzt! Rufe ihn an!« brüllte Ashorro.
    Babsy spürte, wie ihr die Luft knapp wurde und sich ihr Herzschlag verlangsamte. Finstere Zauberei griff nach ihren Organen, hemmte sie. Sie fühlte sich dem Tode so nah wie nie zuvor und kam ihm immer näher. Da mobilisierte sie ihre ganze Kraft, und mit der Kraft ihrer Gedanken schrie sie Zamorra ihr Stop zu!
    Nicht! Er tötet mich!
    Ashorro sah, wie der weiße Strahl den Baum um Haaresbreite verfehlte.
    ***
    Zamorra ließ die Hand mit der Waffe sinken und lauschte dem Widerhall der Gedankenstimmen nach.
    Er tötet mich! Du tötest uns!
    Klar und deutlich hatte er die Schreie empfangen. Aber woher kamen sie? Er wußte nur, daß sie mit dem Baum zu tun haben mußten, mit dieser verfluchten Zauber-Eiche des dunklen Magiers.
    Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Vor ihm riß ein Schleier auseinander, und hinter diesem Schleier hörte er wieder Bill von seinem Alptraum erzählen.
    Seine Seele gefangen in der Eiche!
    Zamorra begriff.
    Nicole und Manuela befanden sich in dem Baum! Das war es, was er übersehen hatte, was ihn gequält hatte. Denn jeder menschenähnliche Schatten im Röntgenbild der Eiche war alles andere als eine Kaverne gewesen, die den dunklen Magier umschlossen hatte.
    Es hatte sich um die beiden Geiseln des Magiers gehandelt!
    »Nici! Manuela!« schrie er und eilte auf den Baum zu. Im letzten Moment konnte Bill ihn daran hindern, die Eiche zu berühren. »Willst du dich umbringen?« schrie der Historiker seinen Freund an.
    »Sie sind da drin, eins geworden mit diesem verdammten Baum!« brüllte der Professor. »Begreifst-du-das? Begreifst du das?« Er schrie und schüttelte Bill Fleming.
    »Ja«, gab der ebenso laut zurück, »nur brauchst du mich dafür nicht anzuschreien! Ich…«
    Eine neue Gedankenbotschaft erreichte Zamorra und ließ ihn taumeln.
    Zamorra, ich bin in Ashorros Gewalt! Er will mich töten, wenn Sie nicht seinen Anweisungen gehorchen!
    »Wer… wer ist da? Babsy?« fragte Zamorra laut und dachte die Frage zugleich konzentriert. Die telepathische Verbindung kam zustande.
    Ja, Zamorra… sie sollen die Waffe wegwerfen und die Eiche verlassen! Ich - jetzt kann ich Sie schon sehen!
    Verwirrt wich Bill einige Schritte zurück, welcher von der telepathischen Unterhaltung nichts mitbekam. Babsy, wo sind Sie? fragte Zamorra zurück.
    Ein gelber Käfer… nun tun Sie schon etwas, oder er bringt mich um!
    Zamorra fühlte, wie um ihn herum Rom verbrannte. Erst Nicole und Manuela, und jetzt befand sich auch Babsy in der Gewalt des dunklen Magiers!
    So nah war Ashorro schon!
    Zamorra sah den Wagen, der jetzt auf die linke Spur wechselte, zum Fahrbahnrand kam und direkt auf den weißen Ford zuhielt!
    Ashorro war da!
    Zeit gewinnen! schrie es in Zamorra. Er ahnte, daß die Konfrontation und der Kampf unmittelbar bevorstanden. Und er fühlte sich in eine Zwickmühle gedrängt.
    Wenn er Ashorro vernichtete - vernichtete er damit nicht zugleich auch den Baum und mit diesem Nicole und Manuela?
    Zähneknirschend löste Zamorra seinen Griff um die Strahlwaffe aus der anderen Dimension. Dumpf polterte der Blaster auf den Boden.
    Der Wagen stoppte.
    Zwei Menschen stiegen aus. Der eine mußte jener sein, den der Nachtportier beschrieben hatte. Die andere war Babsy.
    Es war nichts zu erkennen, aber dennoch mußte Ashorro sie vollkommen in seiner Gewalt haben. Zamorra spürte den Strom magischer Kraft, die die Hexe hielt und ihr keine Chance gab.
    Der Bärtige lachte.
    »Prächtig, nicht wahr, Zamorra? Und jetzt - gibst du mir das Amulett!«
    Zamorra schluckte.
    Sein Vorhaben, mit dem Amulett einen Befreiungsversuch zu unternehmen, war nicht mehr durchführbar. Wenn er nicht gehorchte, mordete der dunkle Magier seine Geisel. Babsy stöhnte im Griff der unheimlichen Zauberkraft auf. Ihre eigenen Kräfte kamen nicht gegen die Gewalt des Dunklen an.
    Langsam nahm Zamorra das Amulett ab und hielt es in beiden Händen.
    Es gab nur noch eins, das er tun konnte.
    Und er tat
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