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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herunter gekommen. »Laß uns tafeln«, sagte er. »Mir nagt der Hunger in den Eingeweiden, als hätte ich heute nacht einen Wolf verschlungen und der wollte sich jetzt revanchieren.«
    »Gut.« nickte der Professor. »Ich habe mich für ein Uhr mit Firma Opel verabredet. Du hast doch Zeit, mich hinzufahren?«
    Bill Fleming nickte.
    Sie suchten jenen Tisch wieder auf, an dem sie am Vorabend ebenfalls gesessen hatten. Die Decke war ausgetauscht worden, aber als Zamorra sie anhob, sah er in der Tischplatte noch immer das wie mit Feuer eingebrannte A mit dem O-Kreis rundum. Und… auf der Unterseite der Decke zeichnete sich bereits das Spiegelbild dieses Zeichens ab. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es sich nach oben durchgefressen haben würde.
    Zamorra schluckte unwillkürlich. Nicole! Wo war sie? Wohin hatte dieser verdammte Magier sie gebracht, sie und Manuela?
    Es mußte irgendwie eine Möglichkeit geben, sie zu finden und aus der Gewalt des Unheimlichen zu befreien!
    Das Essen kam. Lustlos stocherte Zamorra darin herum, weil er immer wieder an Nicole denken mußte. Warum meldete sich der dunkle Magier nicht, um seine Erpressungs-Forderungen zu stellen? Wollte er die beiden Dämonenjäger erst gewaltig schmoren lassen?
    Bill Fleming rührte ebenso gedankenverloren auf dem Teller herum. Zamorra sah auf, weil ihn das störte, ohne zu bedenken, daß er dem anderen genauso auf den Wecker fallen mußte. »Was ist los mit dir, Bill? Du siehst so zerknittert aus!«
    »Na, nach der Nacht in dem Horror-Sessel…« Bill erzählte von seinem Traum. Zamorra legte die Gabel zur Seite und tupfte sich mit der Serviette die Lippen ab.
    »Mir schmeckt’s nicht mehr, Bill… diese Eiche kann mir plötzlich gar nicht mehr gefallen, und daß du dich darin gefangen fühltest… na, ein gutes Omen ist das nicht.«
    »Laß uns aufbrechen«, verlangte Bill. »Wer weiß, wie lange das bei deiner Firma dauert…«
    Sie verließen das Hotel. Bills Mietwagen brachte sie zu der Werkstatt. Am Rand des riesigen Geländes, halb hinter einer Werkstatthalle versteckt, stand der beschädigte Senator. Bill stoppte den Ford direkt daneben. Ein Mann mit Hut und grauem Anzug war damit beschäftigt, um den Wagen herumzupirschen und Notizen zu machen. Ein anderer in grünem Kittel stand daneben und betastete kopfschüttelnd die geplatzten Reifen.
    Zamorra räusperte sich Der Mann im grünen Kittel sah auf. »Sie sind der Besitzer, nehme ich an«, sagte er.
    Zamorra nickte. »Sieht schön aus, nicht?«
    »Das kann man wohl sagen«, brummte der Graugekleidete.
    »Das ist der Gutachter«, sagte der Service-Mann.
    »Ich habe keinen Gutachter bestellt«, sagte Zamorra.
    »Aber die Versicherung Ihres Unfallgegners. Sie sind Franzose, nicht wahr? Bei Ausländern bemühen sich die Leutchen immer, ganz besonders schnell zu sein, weil sie hoffen, für sich selbst genug herausholen zu können.«
    »Wissen Sie, was aus dem anderen geworden ist?« erkundigte sich Zamorra. »Der Fahrer ist tot.«
    »Wir wissen nur, was die Polizei erzählte, und das war nicht viel. Er soll Ihnen am Idiotenhügel entgegengekommen sein, nicht wahr? Sie haben ein geradezu unverschämtes Glück gehabt. Was mit dem Wagen geschehen ist, weiß ich nicht. Man wird ihn wohl auch abgeholt haben.«
    Zamorra trat gegen die verformte Stoßstange. »Was meinen Sie?« fragte er und deutete auf den Wagen.
    »Totalschaden, wenn Sie mich fragen«, erwiderte der Service-Mann.
    »Wir haben uns den Wagen schon näher angesehen. Die Karosserie ist durch und durch verzogen. Sicher, wir können die Heckpartie erneuern, die Karosserie richten, eine neue Hinterachse mit Radaufhängungen einsetzen, weil das Ding einen heftigen Schlag abbekommen hat, aber die ganze Geschichte wird vielleicht teurer als ein Neukauf.«
    »Warten Sie ab«, brummte der Gutachter. »Die Preise rechnen wir Ihnen schon vor.«
    »Die Preise macht die Werkstatt«, konterte der Opel-Mann trocken. »Nein, Monsieur, es lohnt sich nicht. Sehen Sie hier.« Er ging um den Wagen herum zur Frontscheibe und fuhr mit dem Finger über die Dichtungen. »Daß die bei dem Aufprall nicht auch herausgeflogen ist, wundert mich. Der Wagen ist vollkommen verzogen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Kaufen Sie sich auf Kosten der Versicherung einen neuen Wagen. Und ich glaube, wir wären durchaus bereit, Ihnen diesen Schrottklumpen zum Ausschlachten abzukaufen. Motor und Getriebe sind noch funktionstüchtig, auch die Elektrik und was sich sonst so an
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