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0157 - Die Hexe und der Höllensohn

0157 - Die Hexe und der Höllensohn

Titel: 0157 - Die Hexe und der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es.
    ***
    Zamorra wußte, daß ihm nur Sekunden für das blieben, das er tun mußte. Er lud das Amulett magisch auf. Seine Finger glitten wie zufällig über die Hieroglyphen und Symbole, aktivierten sie. Der Drudenfuß glomm in gleißender Helligkeit auf. Das Amulett konnte seinen Energiebedarf nicht rasch genug selbst erzeugen, griff auch auf Zamorra über und holte sich von ihm Kraft, wie es sonst auch andersherum seine Kraft verstärkte.
    Dann ließ er es los.
    Er brauchte es nicht zu schleudern. Als der Sättigungspunkt erreicht war, besaß das Amulett genügend eigene Spannung. Es raste ihm förmlich aus den Händen, ein silbern schimmernder Diskus.
    »Da hast du es!« schrie Zamorra, riß erschöpft die Arme hoch und warf sich zur Seite.
    Er sah, wie das Amulett den Körper des Anderen traf. Der dunkle Magier klappte zusammen wie ein Taschenmesser. Ein würgender Laut wurde hörbar. Zamorra, kalten Schweiß auf der Stirn, hörte Babsy aufschreien. Seine Hand tastete nach dem Blaster. Doch er war nicht schnell genug.
    Der Magier richtete sich wieder auf.
    Ein triumphierendes Lachen überflog sein Gesicht!
    Aschfahl wurde Zamorra. Ashorro hatte den magischen Schlag des Amuletts verdaut!
    »Aber das verdaust du nicht, mein Freund«, sagte eine erbarmungslose Stimme. Da wußte Zamorra, daß sie zur Hälfte gewonnen hatten.
    Der Magier hatte den Fehler begangen, nicht mehr auf Bill Fleming zu achten. Er hatte sich nur noch seinem Triumph hingegeben, das begehrte Amulett endlich in den Händen zu halten. Das wurde ihm zum Verhängnis.
    Bill Flemings verschränkte Fäuste trafen sein Genick. Der Magier krachte zu Boden. Das Amulett entfiel seinen Händen.
    ***
    Zamorras erster Blick galt Babsy. Doch ihr Schrei war wohl mehr der Erleichterung zuzuschreiben. In dem Moment, als das katapultierte Amulett den Magier traf und seine gespeicherte Energie entlud, hatte er sie aus seinem Griff entlassen müssen, um die Fremdenergie zu verarbeiten. Jetzt atmete sie tief durch und sah Zamorra an.
    »Danke.«
    Der Professor winkte ab. Seine Gedanken waren längst wieder bei den Mädchen im Baum. Er hob das Amulett und den Blaster auf und schob diesen in die Tasche zurück.
    Bill Fleming dachte schon wieder mehr als praktisch. Hier kamen zu viele Autofahrer vorbei, die sich über die seltsame Versammlung wundern mochten. Er griff nach dem Hünen und zerrte ihn zu seinem Ford hinüber. »Faß mal mit an, Mensch!« schrie er Zamorra an. »Allein schaffe ich es nicht! Das ist ein ganz schön schwerer Junge!«
    Unwillkürlich lachte Babsy auf. Ihr Blick traf den des Amerikaners, welcher trotz der körperlichen Anstrengung breit grinste und damit bewies, die Formulierung mit Absicht gewählt zu haben. Er mußte ein Sprachgenie sein, denn böse gemeint war seine Anspielung nicht. Wie alle Beteiligten wußte auch er sehr genau, daß der Mann, den sie jetzt zu zweit auf die Rückbank des Ford wuchteten, nur ein willenloses Werkzeug war.
    Jetzt wandte sich Zamorra abermals dem Baum zu. Er versuchte wieder das Amulett einzusetzen. Doch es fiel ihm so unendlich schwer. Er war ausgelaugt, nahezu am Ende. Die vorangegangenen Geschehnisse hatten ihn viel Kraft gekostet, und er war nahe daran, erneut einen Zusammenbruch zu erleiden.
    Er kam bei dem Baum nicht durch.
    Es war ihm nicht möglich, die beiden Frauen herauszuholen. Der Baum hielt sie in sich gefangen und gab sie nicht frei.
    Zamorra stöhnte verzweifelt auf.
    »Ashorro, du Teufel«, flüsterte er. »Woher hast du nur diese Macht? Luzifer persönlich muß sie dir verliehen haben!«
    Er kehrte zum Ford zurück. »Wir wecken ihn auf«, entschied er. »Und dann wird uns dieser Satan die Arbeit abnehmen. Ich zwinge ihn, den Baum zu öffnen.«
    Bill übernahm die komplizierte Aufgabe, Lev van Ryden aus seiner Bewußtlosigkeit zu wecken und damit auch den dunklen Magier. Als er die Augen öffnete, starrte er direkt in die Mündung des Blasters. Der kleine Dorn glomm gefährlich.
    Zamorra wußte, daß er niemals abdrücken würde. Er konnte es nicht. Aber das wußte Ashorro nicht. Ashorro las nur in Zamorras Gesicht äußerste Entschlossenheit. Seine Gedanken konnte er nicht lesen, weil der Meister des Übersinnlichen sich abschirmte.
    »Ich bin auf jeden Fall schneller als du, Ashorro«, sagte Zamorra drohend. »Solltest du versuchen, den Körper zu wechseln, drücke ich vorher ab. Ich lese deine Gedanken und werde dir keine Chance geben!«
    Ashorro kicherte.
    »Wenn du mich tötest,
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