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0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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drehe durch, ehrlich.« Er raufte sich die Haare.
    »In Ihrem Alter hatte ich bessere Nerven.« Ein leichter Vorwurf schwang in Lady Sarahs Stimme mit. Einige Kunden hatten gemerkt, daß etwas nicht stimmte. Sie traten näher. Sarah Goldwyn beruhigte sie. »Es ist alles in Ordnung, Ladies and Gentlemen, keine Panik.« Lady Sarah lächelte so offen und ehrlich, daß man ihr die Worte auch abnahm. Sie wandte sich wieder an Paul. »Wollen Sie nicht mit hineingehen? Ich habe da etwas verloren.«
    Der junge McDaven blickte sie an. »Ich? Da hinein? Auf keinen Fall, meine Liebe. Nicht für alles Geld der Welt. Wenn dieses Biest nun wieder auftaucht, dann bin ich…«
    »Es ist weg.«
    »No, ohne mich.«
    »Dann gehe ich allein.« Lady Sarah gab sich einen Ruck und betrat das kleinere Zelt, wobei sie demonstrativ die Holztür hinter sich zuzog. Ein wenig komisch war ihr schon, aber das konnte sie vor dem jungen Mann nicht zugeben.
    Sie rekapitulierte. Sie hatte an dem kleinen Tisch gestanden, das Kästchen geöffnet, die Figur herausgenommen, und dann war das Monster erschienen. Blitzschnell…
    Und es war wieder verschwunden. Noch immer klaffte der große Spalt in der Leinwand. Die Horror-Oma wunderte sich nur, daß keiner der Besucher das Monster gesehen hatte. Anscheinend hatte es sich wieder in einen normalen Menschen verwandelt. Sarah Goldwyn warf einen Blick durch die Lücke. Nichts zu sehen. Das Monster war und blieb verschwunden. Es schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Aber die kleine Figur, die hatte es liegenlassen.
    »Da muß man auf seine alten Tage noch auf dem Boden herumrutschen«, beschwerte sich die Lady, ging in die Knie, bewegte sich dorthin, wo sie die Figur ungefähr vermutete. Sie hatte ihr einen ziemlich harten Stoß gegeben.
    Neben dem Tisch kroch die Lady entlang und glitt so auf die Zeltwand zu, wo der Holzboden dicht davor aufhörte. Und genau dahinter war die kleine Figur gefallen. Lady Sarah tastete mit den Fingern und fühlte sie.
    »Wer sagt’s denn?« Sie nahm die Figur an sich und kroch wieder den Weg zurück.
    Da ging die Tür auf. Bevor sich die Horror-Oma umdrehen konnte, hörte sie die Stimme des alten McDaven.
    »Aber Mrs. Goldwyn, sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen? Sie können doch nicht auf dem Boden herumkriechen. Dazu noch in Ihrem Alter.«
    »Ein anderer war ja nicht da, der mir helfen konnte. Bitte, seien Sie doch so gut.«
    »Gern, natürlich.« Lächelnd ließ sich Lady Sarah hochhelfen. Sie gab sich immer ein wenig schwächer, als sie war. Dann konnte sie sich immer köstlich über ihre Mitmenschen amüsieren.
    Schließlich stand sie und wischte mit beiden Händen ihren Mantel ab. »Danke, Mr. McDaven, daß Sie so nett waren und mir geholfen haben.«
    »Was haben Sie denn dort am Boden zu suchen gehabt, wenn ich mir mal die Frage erlauben darf?«
    »Sie dürfen, mein Lieber, Sie dürfen.« Lady Sarah öffnete ihre rechte Hand.
    McDaven schaute auf die Figur. »Deswegen sind Sie auf dem Boden herumgerutscht?«
    »Ja.«
    »Was wollen Sie denn damit?«
    »Die Figur kaufen.«
    McDaven begann zu lachen. »Das ist komisch«, sagte er. »Dafür habe ich gar keinen Preis gemacht. Wissen Sie, die lag in dem Kästchen. Wenn Sie das auch noch mitnehmen würden, dann würde ich Ihnen die Figur glatt schenken.«
    »Sie sind ein raffinierter Fuchs«, sagte die Lady. »Geschäftsmann durch und durch. Was soll das Kästchen denn kosten?«
    »Hundertzehn Pfund.«
    »Was? Ich will doch nicht das Zelt kaufen.«
    McDaven drehte sich einmal im Kreis. Lady Sarah kannte das Spiel. Sie führten es jedesmal auf. »Wie lange kaufen Sie schon bei mir?« fragte der Mann plötzlich.
    »Zwei Jahre bestimmt.«
    »Gut, Mrs. Goldwyn. Nur weil Sie eine so treue Kundin sind, gebe ich Ihnen dieses Kästchen mit seinem Inhalt für hundert ganze Pfund. Sind Sie damit einverstanden?«
    »Ja.«
    »Gut, aber Sie machen mich damit nicht glücklich.«
    »Ein glücklicher Geschäftsmann hat entweder seine Kunden betrogen oder steht dicht vor der Pleite«, konterte die alte Dame. »Ich kenne euch Bäckerburschen.« Sie holte aus ihrer alten Geldbörse ein paar Scheine hervor. »Keine Quittung, Mr. McDaven, dann brauchen Sie auch dem Finanzamt nichts zu sagen.«
    »Danke sehr.« Blitzschnell ließ der Mann das Geld verschwinden.
    »Trinken Sie noch ein Täßchen Tee?«
    »Nein, danke, ich habe es eilig.«
    »Wie Sie wollen. Aber eine Frage hätte ich noch.«
    »Bitte.«
    McDaven beugte sich vor, als
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