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0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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wie zuvor. Nur noch intervallweise stießen die Augen die kleinen Rauchwolken aus. Abermals nahm ich den Geruch wahr, den auch das Innere des Wagens ausgeströmt hatte. Und abermals erinnerte er mich an ranzige Butter, die mir den Magen hochtrieb. Ich schluckte dagegen an und konzentrierte mich auf die Figur. Sicherheitshalber hielt ich das Kreuz griffbereit, denn sollten der Nebel oder die Figur mich angreifen, würde ich gewappnet sein. Ich wartete ab.
    Seltsamerweise wallte der Rauch nicht auf und nieder, wie es bei einem normalen Nebel der Fall war, sondern er bildete in der Luft stehend ein Rechteck, das mich in seiner Farbe irgendwie an einen Monitor erinnerte, der an den Seiten flimmerte. So war es auch hier.
    Die Ränder befanden sich in zitternder Bewegung, aber auch in der Mitte tat sich etwas. Ein Bild erschien.
    Ein rötlicher Himmel, der sich über eine trostlose Wüstenlandschaft spannte. Zuerst sah das Bild völlig leer aus, doch dann erschienen zwei Gestalten. Ein Mann und eine Frau.
    Die Frau war bis auf einen knappen Lendenschurz nackt, hatte dunkles Haar und um die Stirn einen goldenen Reif gebunden, von dem tropfenförmige, ebenfalls goldene Perlen herabhingen und sich im Haar der Frau verfingen.
    Der Mann trug auch nur einen Lendenschurz, allerdings mit einem breiten Gurt, an dem ein Schwert befestigt war, dessen Griff aus einer Scheide ragte. In der Linken hielt der Mann eine Lanze, während die Finger seiner Rechten die Hand der braunhaarigen Frau umklammert hielten.
    Beide rannten und wandten mir, dem Betrachter, den Rücken zu.
    Der Mann war überaus muskulös. Ein wahrer Kämpfer und Hüne.
    Sein blondes Haar war fast so lang wie das der Frau, und es flatterte im Wind.
    Plötzlich tauchte vor den beiden ein gewaltiges Ungeheuer auf.
    Es erhob sich aus dem Wüstensand, ein riesiger Schädel mit einem gewaltigen Horn versehen und einem Kranz aus weiteren Hörnern um den Kopf geschwungen. Die Augen glühten in einem düsteren Rot, aus dem Maul drangen gewaltige Atemwolken. Das war Chiimal.
    Für mich gab es keinen Zweifel, und die beiden Menschen liefen genau auf das Monster zu.
    Als sie es dann in seiner vollen Größe sahen, stoppten sie. Die Frau verkroch sich ängstlich hinter den Rücken des Mannes und sah zu, wie ihr Beschützer dem Monster furchtlos entgegentrat, wobei er den linken Arm hob.
    Wie ein Streichholz wirkte die Lanze im Gegensatz zu der riesigen Gestalt des Monsters.
    Der Recke schleuderte seine Waffe – und da verlöschte das Bild.
    Ich konnte nicht mehr erkennen, ob er Chiimal getroffen hatte.
    Wieder sah ich nur die matte graue Fläche, die an den Rändern seltsam zitterte.
    Doch nur für wenige Sekunden. Dann bewegte sich die Fläche und wurde von den Augen der kleinen Figur wieder aufgesaugt.
    Ich hatte die beiden Menschen nur von hinten gesehen, doch wenn mich nicht alles täuschte, glaubte ich Kara, die Schöne aus dem Totenreich, erkannt zu haben.
    Wenig später lag nur noch die Figur vor mir auf dem Boden. Und sie sah völlig harmlos aus. Ich faßte sie an.
    Auch normal. Nicht zu heiß, nicht zu kalt. Sie hatte die Temperatur, die sie auch gehabt hatte, als ich sie in der Schublade des alten Tisches fand. Ich richtete mich auf.
    Sprachlos starrten mich die Wissenschaftler an. So etwas hatten sie noch nicht erlebt.
    »Wie ist das möglich?« erkundigte sich Dr. Flynn mit tonloser Stimme.
    Ich hob die Schultern. »Wenn ich Ihnen sage, daß es Schwarze Magie gewesen ist, würden Sie mir das glauben?«
    »Vielleicht.« Ich lächelte. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Es ist auch schwer.«
    »Eben.«
    »Und was wollen Sie jetzt tun?«
    Ich ließ die kleine Figur wieder in meiner Tasche verschwinden.
    »Nachforschen, woher sie stammt.«
    »Aber die Analyse…«
    »Ist jetzt unwichtig, lieber Doktor. Sie werden wahrscheinlich nichts herausfinden, weil die Figur allem Anschein nach nicht von dieser Welt stammt.«
    »Nicht von dieser Welt?« Dr. Flynn schaute sprachlos in die Runde. »Woher dann?«
    »Vielleicht aus dem alten Atlantis«, sagte ich. »Möglich ist alles, meine Herren.«
    »Ja, das scheint mir auch so«, sagte der Physiker. Ich verabschiedete mich und ließ ratlose Naturwissenschaftler zurück, die an der Physik zweifelten. Mein Plan stand längst fest. Ich mußte unbedingt wissen, wer diesen Artikel geschrieben hatte. Der Mann konnte mir unter Umständen mehr über die Herkunft der Statue mitteilen.
    In meinem Büro ließ ich mich hinter dem Schreibtisch nieder.
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