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0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis
Autoren: Jason Dark
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waren der Beweis für ihre Treue, und wer sie besaß, würde immer den Kontakt zu dem großen Geist Chiimals halten. Atlantis versank und mit ihm Chiimal. Aber irgendwie mußte es jemandem gelungen sein, das Erbe Chiimals zu finden, denn plötzlich tauchten die Figuren wieder auf und auch die Menschen, die Chiimal anbeteten. Sie waren auf der Suche nach ihrem Götzen und würden ihn irgendwann finden. Wo sich der Götze befand, das stand in dem Artikel nicht zu lesen.
    Ich klappte die Zeitschrift wieder zu und zündete mir eine Zigarette an. Von Chiimal hatte ich noch nie etwas gehört. Wo konnte dieser Götze nur stecken? Daß der Bericht nicht an den Haaren herbeigezogen war, hatte ich aus eigener Anschauung erlebt. Es war nur die Schwierigkeit, die Spur weiter zu verfolgen. Ich war sehr gespannt, was die Analyse brachte. Daß Blut des Götzen in dieser Figur verarbeitet worden war, hatte ich ja gelesen, aber aus welch einem Material bestand die Figur dann noch? Für mich hieß es abwarten.
    Schließlich kam Dr. Flynn. Ich wollte ihn sofort fragen, sah aber seinem Gesicht an, daß er mir keine Antwort geben konnte. Er nahm die Brille ab und fuhr mit allen zehn Fingern durch sein braunes Haar. »Ehrlich gesagt, ich bin ratlos, Mr. Sinclair.«
    »Wieso?«
    »Mit der Analyse kommen wir nicht zurecht. Wollen Sie selbst sehen?«
    »Gern.«
    Ich betrat zusammen mit Dr. Flynn den Laborraum, in dem zwei andere Mitglieder ratlos herumstanden und auf die zahlreichen Apparaturen starrten, als könnten sie diese hypnotisieren. Dr. Flynn führte mich zu einem kleinen Monitor, wo ich ein Spektrogram sah.
    »Das ist ein Vergleichsbild«, erklärte er mir den komplizierten Vorgang möglichst einfach. »Sie sehen hier zahlreiche Linien, die sich vom ultravioletten Bereich bis hin zum Infrarotbereich hinziehen. Wir haben da praktisch alle chemischen Elemente erfaßt, und jedes Element hat seine eigene Linie. Manche tauchen mehrmals in den verschiedensten Wellenlängenbereichen auf. Wenn ich nun einen Stoff untersuche, müßte dessen Spektrum unter unserem Vergleichsbild zu sehen sein. Wenn sich dann Linien decken, kann man sagen, das und das Element ist in der Probe vorhanden. Doch was sehen Sie hier?«
    »Nichts.«
    »Genau, Mr. Sinclair. Sie sehen nichts. Das ist es, was uns aus der Bahn wirft.«
    »Mit anderen Worten: Die von mir mitgebrachte Probe hat kein eigenes Spektrum.«
    »Genau, so sieht es aus.«
    »Und was kann man daraus folgern?« fragte ich.
    »Daß in Ihrer Probe Elemente vorhanden sind, die auf der Erde nicht bekannt sind.«
    Das war ein Hammer. Aber so überrascht war ich gar nicht. Ich war einiges gewohnt.
    »Sie sind ganz sicher?«
    »Ja. Es sei denn, daß es Elemente sind, die im nicht sichtbaren Bereich liegen. Doch das herauszufinden bedeutet sehr viel Arbeit.«
    »Für die Sie jetzt keine Zeit haben«, vollendete ich.
    »Nein, nein.« Der Wissenschaftler wich diplomatisch aus. »Sie werden bestimmt nicht so lange warten können.«
    »Kann ich die Figur trotzdem noch einmal sehen?« erkundigte ich mich.
    »Natürlich.«
    Das Labor war ziemlich groß. Wir begaben uns in einen anderen Teil und durchquerten es in der Breite. Dort stand das Spektrometer, in das die Probe eingeklemmt war. Sie lag unter Verschluß.
    Dr. Flynn mußte erst die Tür eines kleinen Sichthäuschens zur Seite schieben, um an das Stück zu gelangen.
    Er nahm es aus der Verspannung – und schrie im selben Moment auf. Plötzlich sah ich, wie die Figur zwischen seinen Fingern anfing zu qualmen, als wäre sie in diesen Augenblicken glühend heiß geworden. Von allen Seiten rannten die Kollegen herbei, nur reagierten sie nicht so, wie es sein sollte.
    Ich schlug Flynn auf die Finger.
    Die Figur fiel zu Boden. Auf den dunkelroten Fliesen blieb sie liegen.
    Aber ich hütete mich, sie anzufassen, und riet den Kollegen, aus dem unmittelbaren Bereich zu verschwinden, was sie auch schnell taten.
    Ich aber blieb bei der Figur und sah sie nur genau an.
    Sie war auf den Rücken gefallen, und deutlich konnte ich das kleine Gesicht erkennen.
    Aus den Augen stieg Rauch.
    Es waren ätzende, grüngraue Wolken, die sofort einen Nebel über der Figur bildeten, wo er sich langsam ausbreitete und wie ein Teppich in der Luft stehenblieb.
    Hinter mir vernahm ich die aufgeregten Stimmen der Kollegen.
    Sie beobachteten aus der Distanz, was geschah. Ich blieb mit der Figur allein.
    Noch immer strömte der Nebel aus den beiden Augen.
    Allerdings nicht mehr so stark
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