Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hätte er Angst, daß jemand mithören konnte. »Mein Sohn erzählte mir da, daß er ein Monster hier im Zelt gesehen hätte.«
    »Ein Monster?«
    »Ja, wirklich. Ich habe immer geglaubt, daß der nur ‘ne kleine Macke hätte, aber die scheint sehr groß geworden zu sein.«
    »Schauen Sie sich um«, sagte Mrs. Goldwyn. »Sehen Sie hier ein Monster?«
    »Nein.« Der Mann blickte tatsächlich in die Runde. »Nein, ich sehe nichts.«
    »Na bitte.«
    »Allerdings frage ich mich, wie der große Riß in die Zeltwand kommt.«
    »Ja, Mr. McDaven, das genau frage ich mich auch schon die ganze Zeit.« Die Horror-Oma hob ihren Stock und tippte McDaven die Spitze gegen die Brust. »Sie sollten mehr Wert auf die Instandhaltung Ihres Zeltes legen, sonst kann es passieren, daß Sie plötzlich irgendwelchen ungebetenen Besuchern gegenüberstehen.«
    Mit diesen Worten ließ sie den Mann allein, der sprachlos auf die Öffnung starrte.
    Sarah Goldwyn hatte es plötzlich sehr eilig. Das Monster existierte ebenso wie die Figur. Und dafür interessierte sie sich nicht allein, denn bestimmt würde auch ein junger Mann daran Interesse haben, den sie sehr gut kannte.
    Dieser Mann hatte schon zweimal mit ihr zusammengearbeitet, er war Oberinspektor bei Scotland Yard und hieß mit vollem Namen John Sinclair…
    ***
    Eigentlich hatte ich das Wochenende ja auf eine angenehmere Art und Weise verbringen wollen, aber da war mir am Freitag dieser verdammte Fall in die Quere gekommen. Menschen mit Nashornköpfen.
    Ein Unding an sich, aber eine Tatsache, denn ich hatte sie selbst gesehen.
    Also tigerte ich am Samstag ins Yard Building und begab mich sofort in das Labor.
    Hier unten im Keller hausten unsere schlauen Köpfe. Die Chemiker, Physiker und Metallurgen. Sie arbeiteten mit den modernsten Geräten. Die Lasertechnik war ihnen ebenso geläufig wie die Anwendung der Spektralanalyse.
    Natürlich kannte man mich hier. Aber wie immer war man nicht begeistert, als ich auftauchte.
    »Sinclair!« hörte ich das Stöhnen. »Das bedeutet Arbeit.«
    »Und wie!« sagte ich.
    Mein Gesprächspartner war Dr. Flynn, ein alter Stratege, dem so leicht nichts mehr vorzumachen war. Ihm drückte ich die Figur in die Hand. »Können Sie mir sagen, aus welchem Metall das Zeug besteht?«
    Dr. Flynn setzte sich eine Brille auf die lange Nase. »Wollen Sie das nur so wissen, oder soll ich eine Analyse durchführen?«
    »Letzteres wäre sicherer.«
    »Klar.« Er sah sich die Figur an, wog sie wie ich in der Hand und schüttelte den Kopf. »Auf Anhieb kann ich Ihnen da wirklich nichts sagen. Sieht aus, als wären da Einschlüsse von Chrom oder Nickel. Kann auch Eisen sein.«
    »Wie lange dauert denn eine Untersuchung?« erkundigte ich mich.
    »Warten Sie eine halbe Stunde. Ich lasse ein Spektrogram anfertigen.«
    »Danke.« Der Wissenschaftler verschwand kopfschüttelnd.
    Vielleicht stand er zum erstenmal in seinem Leben vor einem unlösbaren Rätsel. Ich war sehr gespannt.
    Um die Wartezeit zu überbrücken, holte ich die Zeitschrift hervor, die ich in der Schublade gefunden hatte. Den Artikel hatte ich zwar schon gelesen, aber ich wollte ihn mir noch einmal zu Gemüte führen.
    Der unbekannte Schreiber berichtete von einem atlantischen Erbe, das auf dieser Welt zu finden wäre. Aber nicht nur eins, sondern mehrere Erbteile, die nur verschüttet waren, aber langsam ans Licht der Öffentlichkeit drangen. Das Erbe dieses versunkenen Kontinents faßte auf der Welt Fuß und breitete sich aus, man mußte es eben nur zu finden wissen. Unter anderem hatte es im alten Atlantis Hunderte von Sekten und Religionen gegeben. Die Menschen hatten Götter angebetet, Dämonen und Monster. Sie waren auch nicht alle Menschen in unserem Sinne. Der Schreiber berichtete da von Vogelmenschen, von Echsenmenschen und anderen Kreaturen. Auch auf die Nashornmenschen kam er zu sprechen. Sie waren eine besonders aktive Gruppe und hatten in einem tiefen Tal, umgeben von himmelstürmenden Bergen, gelebt. Dort beteten sie ein Tier an, das sie Chiimal nannten. Dieser Chiimal schien Ähnlichkeit mit dem auf unserer Erde hausenden Nashorn zu haben, wenigstens dem Beschreiben nach. Er hatte ein großes Horn, aber darüber einen regelrechten Kranz aus kleinen Hörnern. Chiimal war ungeheuer gefährlich und verlangte nach Opfern. Damit die Anhänger dieser Bestie bewiesen, wie treu sie ihr ergeben waren, ließen sie abbildgetreue Statuen nachbilden, die sie mit dem Blut des Götzen füllten. Diese Statuen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher