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Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)

Titel: Krieger der Schatten - Traumlos im Bann der Nacht (German Edition)
Autoren: K. C. Storm
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Prolog
    Blut.
    Der Boden, ein Meer aus glänzendem, frisch vergossenem Blut.
    Verbrannte, niedergestochene, blutleere und enthauptete Leichen.
    Glasige Augen, in denen der Blick des Todes liegt. Schockerstarrte Gesichter. Geweitete Münder, aufgerissen zu einem lautlosen Schrei.
    Nichts und niemand wird nach dieser Grausamkeit und Brutalität den Anblick der Fratzen der Toten vergessen können. Die Fassungslosigkeit und der Schmerz über den Verlust werden nie versiegen.
    Keine Zeit der Welt wird diese Wunden heilen.
    Fast eine ganze Spezies ausgerottet und abgeschlachtet in nur einer einzigen Nacht.
    Jahrhunderte lebten sie abgeschottet und verborgen vor der menschlichen Welt; die Nacht war ihre Verbündete. In den Schatten der Dunkelheit bewegten sie sich unerkannt und nahezu geräuschlos.
    Zu viele ihrer Art wurden gejagt und getötet, weil die Menschen an einen blutsaugenden, todbringenden Mythos glaubten.
    Aber jetzt hatte sich ein neuer Feind aufgetan, der nach ihrem Blut lechzte, wie niemand zuvor es jemals getan hatte.
    Ein kleiner Junge lief zwischen den Leichen umher, sein Gesicht war bleich, Tränen rannen ihm über die Wangen. Die Kleidung, die er trug, hing in Fetzen an seinem viel zu hagerem Körper herunter.
    Aber seine Suche war vergebens!
    Das, was er suchte, konnte er nicht finden.
    Nichts konnte seinen Eltern das Leben zurückgeben, das ihnen genommen wurde.
    Eine große Hand schoss hervor, packte den Jungen an der Schulter und zog ihn unnachgiebig in die Hocke.
    „Ganz ruhig, kleiner Mann“, flüsterte eine tiefe und zugleich bedrohlich wirkende Stimme.
    Panisch drehte sich der Junge um, seine Augen waren vor Schock weit aufgerissen, dennoch entwich ihm kein einziger Laut.
    Ein riesiger, in schwarzem Leder gekleideter Mann kniete neben ihm und sah sich prüfend nach allen Seiten um, bevor er den Jungen ansah. Seine Augen waren ein dunkler Abgrund, rote Flammen glühten in den Tiefen seiner Iris.
    „Wer bist du?“, fragte er und hielt den Jungen mit unbarmherzigem Blick gefangen.
    „Esteban Lestat.“ Sein kleiner Körper bebte, geschüttelt von dem Schluchzen, das nun aus aus seiner Kehle drang,bei der Erinnerung dessen, was er hier gesehen hatte.
    Immer noch hallten die Schreie in ihm nach, die an den Wänden der Villa aufgestiegen waren.
    „Und was tust du an diesem Ort, Junge?“ Wieder bohrte sich dieser schonungslose, brennende Blick in die von Trauer erfüllten Augen des Jungen.
    „Ich habe mich im Schrank versteckt, als diese Männer kamen und meine Eltern und alle anderen umbrachten. Ich war ein Feigling“, sagte er mit ersterbender Stimme. Sein von den Tränen erfüllter glasiger Blick wanderte zu Boden.
    Aber sofort schoss sein dunkler Schopf wieder in die Höhe: „Wer bist du, wirst du mich auch töten?“, fragte Esteban. Ihm wurde augenblicklich bewusst, dass dieser fremde Mann, der neben ihm hockte und dessen Narbe vom Kinn bis zur Schläfe furchteinflößend sein Gesicht verzerrte, ihm noch gar nicht gesagt hatte, was er an diesem Ort wollte.
    „Nein, mein Junge. Mein Name ist Mortem. Ich werde dich mit mir nehmen.“ Mit diesen Worten stand Mortem auf und zog den Jungen mit sich in die Nacht hinaus.
    Nach dem, was er hier gesehen hatte, wusste er, was zu tun war.
    Der Krieg hatte begonnen.
    Die Nephilim würden dafür bezahlen. Mortem würde dafür sorgen, dass ihnen die gerechte Strafe zuteil wurde. Dieser kleine Junge, der einzige Überlebende, war der Schlüssel.
    Der Schmerz, den er in sich trug, würde ihm den nötigen Hass und die Willenskraft verleihen, Krieger zu führen, die zwischen den Nephilim und der Lamia standen.
    Er würde seiner Spezies helfen, diese barbarischen Kreaturen bis auf das letzte Kind auszurotten.

Kapitel 1
    Gegenwart
    Lajos saß am See, eine Autotür fiel ins Schloss. Ruhig und zugleich angespannt, wie ein Raubtier bereit zum Sprung, blieb er auf dem Steg sitzen.
    Leise Schritte waren zu hören, die sich einen Weg durch Sträucher und Geäst bahnten und unaufhaltsam auf ihn zukamen, die Ruhe und Stille störten, die er gesucht hatte.
    All seine Sinne waren geschärft, seine Muskeln angespannt wie die Sehne eines Bogens.
    Das trockene Holz der alten Bank, die sichtgeschützt zwischen den hochgewachsenen Gräsern stand, ächzte, als sich jemand darauf niederließ.
    Er verhielt sich noch immer ruhig, aber auch in höchster Alarmbereitschaft. Das Land gehörte seiner Familie und außer Menschen durften keine anderen Geschöpfe ihren Boden
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